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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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lauter Ungeduld mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln; vor dem geistigen Auge sah er noch einmal seinen neugeborenen Sohn: ein dürres, rothäutiges, kreischendes kleines rattenartiges Ding, die Augen geschlossen, der Mund offen und keuchend, jämmerliche Zahnstocher-Ärmchen und Beinchen, die kläglich schlegelten. Ein Kümmerling. Ein hilfloser, nutzloser Kümmerling.
    Er hatte das Baby nur einmal gesehen, gleich nach Amandas Tod.
    Als Humphries auf das Kind starrte, das im Brutkasten nach Luft rang, hatte er stumm zu ihm gesagt, du hast sie umgebracht. Du hast meine Frau umgebracht. Sie ist gestorben, weil sie dir das Leben schenkte.
    Er war aus der Kinderstation gegangen und hatte das Baby seither nicht mehr gesehen. Er wusste, wenn er es tat – wenn er noch einmal auf die Kinderstation ging –, käme er noch in Versuchung, das Balg zu töten. Es im Brutkasten zu ersticken, ihm die Luft abzudre-hen, sich seiner irgendwie zu entledigen.
    Doch er bekam keine Gelegenheit dazu. Es scharwenzelten zu viele Krankenschwestern und Kinderärzte und Pflegekräfte um das kleine Ungeheuer herum.
    Außerdem war es im Grunde gar nicht die Schuld des Babys, sagte Humphries sich. Es ist Fuchs. Vergiss das nicht. Es ist seine Schuld.

    Er hat Amanda getötet. Er hat sie dazu getrieben, die Drogen zu nehmen, die sie töteten und meinen Sohn zerstörten. Er hat sich all die Jahre hinter ihrem Schutz verborgen. Aber damit hat es nun ein Ende. Aus und vorbei.
    »… und später, in einem Jahr oder zwei, könnten wir eine Gener-satz-Therapie versuchen«, sagte der Arzt. »Oder Nanotherapie, weil sie hier zugelassen ist.«
    Ferrer nickte, als ob sie sich dafür interessierte.
    »Danke für Ihre ausführlichen Erläuterungen, Doktor«, murmelte Humphries und erhob sich.
    Der Arzt wirkte im ersten Moment konsterniert, und dann erschien ein Ausdruck von Zorn auf seinem Gesicht. Doch er fasste sich schnell wieder und stand ebenfalls auf.
    »Sie dürfen mich jederzeit gern anrufen, Mr. Humphries. Das komplette Serviceangebot des Krankenhauses steht Ihnen zur Verfü-
    gung.«
    »Sicher.«
    Die Männer gaben sich zum Abschied nicht einmal die Hand.
    »Soll ich eine Taufzeremonie veranlassen?«, wandte Ferrer sich an Humphries, nachdem der Arzt das Büro verlassen hatte.
    »Eine Taufe?«
    »Das wird bei einem Neugeborenen erwartet.«
    »Was kommt zuerst«, fragte Humphries düster, »ihr Begräbnis oder die Taufe des Balgs?«
    Ferrer atmete tief durch. Normalerweise hätte es Humphries er-regt, doch im Moment ignorierte er es.
    »Ich werde die Vorbereitungen für beides treffen«, sagte sie leise.
    »Welchen Namen möchtest du für das Kind?«
    »Namen?«
    »Er muss doch einen Namen haben.«
    »Van. Es ist ein alter Familienname. Mein Urgroßvater trug den Namen Van. Er ist nach Südamerika abgehauen, um sich dem Wehr-dienst in der US-Armee zu entziehen. Ein Feigling. Das ist doch ein angemessener Name für den kleinen Kümmerling, findest du nicht?«

    »Ich verstehe immer noch nicht, wieso du Lars persönlich sprechen musst«, sagte Big George.
    Pancho schwang die Beine über die Armlehne des Liegestuhls und stand auf. »Ich muss ihm etwas sagen. Etwas Persönliches.«
    »Etwas noch Wichtigeres als Amandas Tod?«
    »Ja.«
    »Muss ja furchtbar wichtig sein.«
    »Ist es.«
    »Gut«, sagte George, erhob sich von seinem Stuhl und ging zu ihr,
    »ich will versuchen, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen. Ich weiß aber nicht, ob er auch antworten wird.«
    »Er kennt mich doch.«
    »Er kannte dich«, korrigierte George. »Der alte Lars ist nicht mehr der Mensch, der er einmal war.«
    Pancho musterte ihn betrübt und murmelte dann: »Wer, zum Teufel, ist das noch?«
      
      

Asteroid Vesta
      
    Harbin studierte Grigors Bild auf dem Wandbildschirm seiner Privatkabine. Ein Russe, sagte Harbin sich und erinnerte sich an die Art und Weise, wie die Dorfältesten von den Russen gesprochen hatten, als er ein Junge gewesen war. Die Russen sind unsere Freunde, hatten sie immer betont, solange sie sich weit von unserem Dorf entfernt halten.
    Grigors normalerweise mürrisches und deprimiertes Gesicht wirkte fast glücklich, als er Harbin den Tagesbefehl von Selene mitteilte.
    Die Vorstandsvorsitzende der Konkurrenz-Firma Astro Corporation war auf Ceres. Wahrscheinlich würde sie noch tiefer in den Gürtel vordringen und ein Treffen mit dem Renegaten Fuchs abhalten.
    »Wir werden Kurs-Daten von unserem Informanten in der IAA-Residenz in Ceres

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