Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
ihn hierher ge-führt – in diese dunkle und kalte Leere, von Angesicht zu Angesicht mit einem hässlichen, pockennarbigen Felsbrocken von der Größe eines Fußballfelds.
    Wenn ich zurückkomme, wird sie auf mich warten. Das hat sie jedenfalls versichert. Ich werde einen großen Erfolg vermelden, und sie wird dann so beeindruckt sein, dass sie alles tut, was ich will.
    Durch Ferrers vage Verheißungen motiviert, hatte Levinson die Laborarbeiten zügig abgeschlossen. Die Produktion von Nanomaschinen, denen ultraviolettes Licht nichts anzuhaben vermochte, war keine große Leistung; man musste sie nur sicher aufbewahren, damit sie sich nicht selbständig machten und alles auffraßen, was ihnen in den Weg kam. Und nachdem er das vollbracht hatte, hatte Ferrer ihm gesagt, dass er in den Gürtel fliegen und das Experiment persönlich überwachen müsse.
    Da bin ich nun, sagte er sich und schauderte im Raumanzug. Es ist so völlig leer hier draußen! Obwohl sein Verstand und Wissen ihm sagten, dass der Asteroidengürtel größtenteils leerer Raum war, empfand er die Dunkelheit und Stille als beunruhigend. Als ob man in einem Fußballstadion der einzige Zuschauer wäre, sagte er sich.
    Als ob man allein in einer leeren Stadt wäre.
    Da waren natürlich noch die Sterne, aber durch sie mutete die Szenerie Levinson umso gespenstischer an. Der Himmel war von My-riaden Sternen übersät, sodass die alten, vertrauten Sternbilder, die er von der Erde kannte, in der schieren Menge untergingen. Und sie blinkten nicht einmal. Sie hingen nur dort oben wie stumme Beobachter -wie Augen, die ernst auf ihn herabschauten.
    »Wir sind bereit, die Wanzen freizusetzen«, ertönte die krächzende Stimme eines seiner Techniker im Kopfhörer und riss Levinson aus seinen Gedanken.
    »Das sind keine Wanzen«, erwiderte er automatisch. »Das sind Nanomaschinen.«
    »Ja, richtig. Wir sind bereit, den Geist aus der Flasche zu lassen.«
    Levinson hangelte sich langsam zum anderen Ende der Halteleine, die im festen Gestein des kleinen Asteroiden verankert war. Die zwei Techniker schwebten über dem Felsen; sie hatten mit den Mini-Düsentriebwerken im Rückentornister volle Bewegungsfreiheit. Levinson, ein Greenhorn im All, achtete darauf, dass er sicher an der Leine vertäut war. Den Behälter, eine versiegelte Flasche aus reinem Diamant, hatte er am Werkzeuggürtel um die Taille des Raumanzugs befestigt.
    Er wollte die Füße auf den Asteroiden stellen und stieß sich zu seiner Verwunderung sofort wieder von ihm ab. Im Kopfhörer hörte er einen der Techniker leise kichern.
    »Die Newtonschen Gesetze wirken sogar hier draußen«, sagte er, um seine Verlegenheit zu überspielen.
    Er näherte sich dem Felsen nun langsamer, und nach zwei weiteren Versuchen fanden die Stiefel schließlich Halt an der Oberfläche.
    Er sah, dass über der Stelle, wo er zuerst aufgekommen war, noch die Staubwolken hingen – so minimal war die Schwerkraft des Asteroiden.
    Die Techniker hatten die Oberfläche des Felsens mit konzentri-schen fluoreszierenden Kreisen markiert, die an eine glühende Zielscheibe erinnerten. Kameras an Bord des Schiffs würden registrie-ren, wie schnell die Nanomaschinen sich vom Ausgangspunkt aus-breiteten und den Felsbrocken auffraßen. Levinson ging zum Mittelpunkt der Kreise, wobei er sich an der Sicherheitsleine festhielt und bei jedem Schritt, den er machte, von der Oberfläche des Asteroiden abstieß. Diesmal hörte er kein Kichern von den Technikern. Wahrscheinlich haben sie die Funkgeräte ausgeschaltet, sagte er sich.
    Die Handschuhe des Raumanzugs erschwerten ihm die Arbeit –
    trotz der kleinen Servomotoren am Rücken der Handschuhe, die ihm beim Krümmen der Finger helfen sollten. Schließlich öffnete Levinson die Flasche und stellte sie mit der Öffnung nach unten exakt auf den Mittelpunkt der Zielscheibe. Und wieder arbeitete die geringe Gravitation gegen ihn. Die Flasche hob von der Oberfläche ab, sobald er sie losließ. Mit gerunzelter Stirn drückte er sie herunter und hielt sie für einen Moment fest; dann nahm er die Hand vorsichtig weg. Die Flasche blieb stehen.
    Er schaute auf und sah, dass beide Techniker in deutlichem Abstand über dem Felsen schwebten. Sie fürchten sich vor den Nanomaschinen, sagte sich Levinson. Na ja, sollen sie sich lieber in Sicherheit bringen, als Ängste auszustehen. Er packte die Halteleine mit beiden Händen, stieß sich vom Asteroiden ab und wollte sich eben zum Schiff zurückhangeln – da

Weitere Kostenlose Bücher