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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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die Naht, die über die ganze Vorderseite verlief. Doug Stavenger steckte schon in seinem Anzug. Auf Pancho wirkte er wie eine in Kunststofffolie eingeschweißte Wurst, wäre da nicht der Kugelhelm gewesen, den er in den Armen hielt.
    »Dieses Ding funktioniert wirklich?«, fragte sie und nahm ihren Helm vom Regal im Spind.
    Stavenger nickte lächelnd. »Er ist schon seit Monaten getestet worden, Pancho. Ich selbst habe ihn auch schon ein paar Mal im Freien getragen. Sie werden ihn schätzen, ihn lieben.«
    Sie war absolut nicht überzeugt. Fliege niemals in einem neuen Flugzeug, wie sie sich an ihre Anfänge als Pilotin erinnerte. Geh nie an dem Tag, an dem ein neues Restaurant eröffnet wird, dort essen.
    »Ziemlich dünn«, sagte sie und zupfte mit behandschuhten Fingern am transparenten nanogefertigten Gewebe.
    »Aber es funktioniert wie ein Wundermantel.«
    »Soll das heißen, man muss ein Gebet zu ihm sprechen?«
    Stavenger lachte. »Kommen Sie, Pancho. Sobald wir draußen sind, werden Sie sich fragen, wie Sie es jemals in diesen sperrigen Hartschalen-Anzügen ausgehalten haben.«
    »Uh-huh.« Sie sah die Begeisterung in seinen Augen, in seinem Lä-
    cheln, in seiner ganzen Körpersprache. Er ist wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug, sagte sie sich.
    Aber er hatte Recht. Zu Fuß waren es etwa zehn Minuten von der Luftschleuse in Selene zur Fabrik Nummer Elf auf dem Boden des riesigen Kraters Alphonsus. Es waren noch keine fünf Minuten um, da hatte Pancho sich schon in den Softsuit verliebt.
    »Das ist toll«, sagte sie zu Stavenger, während sie neben ihm her schlurfte. Seine Stiefel wirbelten kleine Staubwolken auf. »Man hat fast das Gefühl, überhaupt keinen Anzug zu tragen.«
    »Ich hab's Ihnen doch gesagt, oder?«
    Pancho hielt beide Hände vor sich und bewegte die Finger. »Wirklich toll! Sogar die Handschuhe sind leicht beweglich. Das grenzt an Zauberei!«
    »Keine Zauberei. Nur Nanotechnik.«
    »Und der Strahlenschutz?«
    »Ist etwa der gleiche wie in einem Hartschalenanzug«, sagte Stavenger. »Wir könnten die elektromagnetische Abschirmung noch zuschalten, aber das würde wahrscheinlich viel Staub vom Boden anziehen.«
    Sie nickte.
    »Bei einem kurzen Aufenthalt an der Oberfläche kann Ihnen nichts passieren«, fuhr Stavenger fort. »Bei einem Weltraum-Spaziergang können die Anzüge durch ein elektromagnetisches System ergänzt werden.«
    »Doug, alter Freund«, sagte Pancho, »was würden Sie davon halten, mit Astro einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung dieser Softsuits zu schließen?«
    Er lachte. »Nein danke, Pancho. Selene wird dieses Produkt entwickeln. Wir werden es ziemlich nah am Selbstkostenpreis verkaufen.«
    Pancho wusste, was er eigentlich damit sagen wollte. Wenn Selene mit Astro einen Liefervertrag für die Anzüge schloss, würde Humphries sich beschweren. Und wenn Selene mit HSS ins Geschäft kam, hätte Astro etwas dagegen. Sie nickte. Sollte Selene das besser selbst regeln. Zumal die Gewinne dazu beitragen würden, die Steuern für Selenes Bürger niedrig zu halten.
    Das flache Kuppeldach der Fabrik zeichnete sich vor ihnen ab. Stavenger und Pancho erklommen die Treppe zum Rand des starken Betonfundaments der Fabrik und gingen durch die ›Waschanlage‹, die spezielle Luftschleuse, die die Anzüge von Staub und anderen Verunreinigungen befreite, bevor sie den Ultrareinraum der eigentlichen Fabrik betreten durften. Pancho spürte, wie die Dampfstrah-ler und Bürsten sie brutal malträtierten.
    »He, Doug«, keuchte sie. »Ihr müsst die Dinger ein paar Stufen runterschalten.«
    Seine Stimme in ihrem Helmkopfhörer klang verwirrt. »Wir haben sie doch schon zurückgesetzt, Pancho. Es hätte Sie glatt umgehauen, wenn wir sie auf derselben Stufe wie für die Hartschalenanzüge gelassen hätten.«
    Pancho musste erst einmal zu Atem kommen, nachdem sie die Waschanlage verlassen hatten und auf dem Fabrikboden standen.
    Als Stavenger – auch schwer atmend – zu ihr kam, schaute sie auf die beiden fertig gestellten Raumschiffe. Die Diamantrümpfe mute-ten düster an, wie Phantome, die unter dem gewölbten Dach der Fabrik lauerten.
    »Das sind sie«, sagte Stavenger gepresst. »Eins für Sie, und eins für Humphries.«
    Sie verstand durchaus seine Anspannung. »Zwei brandneue Kriegsschiffe. Dann machen wir uns auf und bringen noch ein paar Söldner zur Strecke.«
    Stavenger sagte nichts.
    »Wir haben einen Vertrag über sechs weitere, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Ja«,

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