Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
im ganzen Nahen und Mittleren Osten verbracht. Seine Kindheit war das Zi-geunerleben eines Diplomatensohns gewesen: nie länger als zwei Jahre in derselben Stadt. Sein Vater hatte ihn nach Princeton geschickt, wo er die alten Sprachen studieren sollte, doch stattdessen hatte der junge Achmed ein Faible für den Journalismus entwickelt.
    Er ging nach New York und absolvierte die Ochsentour durch den Journalismus, bis eine Terroristenbombe ihm beide Beine zerschmet-terte. Er war nach Selene gekommen, um sich einer Nanotherapie zu unterziehen, die die Beine reparierte, doch der Rückweg zur Erde war ihm versperrt, solange er Nanomaschinen im Leib hatte.
    Schließlich entschied Wajir sich dafür, in Selene zu bleiben. Das Sechstel Ge des Mondes beschleunigte die Heilung, zumal die Konkurrenz im neuen Geschäft hier noch geringer war als die Schwerkraft.
    Als sie die Doppeltüren des Studios aufstießen und auf den Gang hinaustraten, sagte Wajir: »Wenn es um diesen Unfall mit der Starlight geht …«

    »Unfall?«, sagte Elgin schroff. »Das ist eine Tragödie. Sieben unschuldige Menschen wurden getötet, darunter ein Baby.«
    »Wir haben die Geschichte gebracht, Edie. Bis ins kleinste Detail.«
    »Für einen Tag.«
    Wajir war einmal schlank wie ein Langstreckenläufer gewesen, doch in den Jahren am Schreibtisch – oder an einem Restaurant-Tisch – hatte er Fett angesetzt. Dennoch war er ein paar Zentimeter größer als Elgin und richtete sich nun zu seiner vollen Höhe auf.
    »Edie«, sagte er, »wir sind im Nachrichtengeschäft, und die Starlight ist Schnee von gestern. Es sei denn, Sie wollen auf die Tränen-drüse drücken. Nur dass es keine Verwandten gibt, die Sie zu Trä-
    nen rühren könnten. Ein Begräbnis gibt es auch nicht. Die Leichen sind inzwischen weiß Gott wohin abgedriftet.«
    Edith war ihr übliches fröhliches Lächeln längst abhanden gekommen. Sie war todernst, als sie durch den Gang an den Glaswänden der Schnitt- und Aufnahmestudios vorbeigingen.
    »Es ist auch nicht nur diese eine schreckliche Tragödie, Andy«, sagte sie. »Es findet ein Krieg statt, und wir berichten nicht darüber.
    Es fällt kaum ein Wort darüber in den Medien.«
    »Was erwarten Sie denn? Niemand interessiert sich für einen Krieg zwischen zwei Konzernen.«
    »Es interessiert sich niemand dafür, weil wir den Leuten die Nachrichten vorenthalten, die sie brauchten, um sich dafür zu interessieren!«
    Sie hatten das Büro von Wajir erreicht. Er öffnete die Tür und bedeutete ihr einzutreten. »Es hat keinen Sinn, sich im Gang zu streiten, wo jeder uns hören kann«, sagte er.
    Edith trat ein und setzte sich auf einen der großen Polsterstühle vor seinem repräsentativen Schreibtisch aus gentechnisch erzeugtem Teakholz. Anstatt sich auf seinen Drehstuhl zu setzen, hockte Wajir sich auf die Kante des Schreibtisches – nah genug an Edith, um regelrecht vor ihr zu dräuen.
    »Das hatten wir doch schon alles durchgekaut, Edie. Die Nachrichtennetze auf der Erde sind an diesem Krieg einfach nicht interessiert. Er findet am Arsch des Universums im Asteroidengürtel statt und wird von Söldnern ausgetragen, und wen, zum Teufel, juckt das? Niemanden. Niemand auf der Erde kümmert sich darum.«
    »Aber wir sollten dafür sorgen, dass man sich darum kümmert«, insistierte sie.
    »Wie denn?«, rief er. »Was müssen wir tun, um ihr Interesse zu wecken? Sagen Sie's mir, und ich werde es tun.«
    Edith wollte ihm schon eine schroffe Antwort geben, doch dann verkniff sie es sich. Sie schaute zu Wajir auf, der sich über sie ge-beugt hatte; sein ebenholzfarbenes Gesicht wurde von einem Stirnrunzeln zerfurcht. Er ist seit langer Zeit ein Freund, sagte sie sich.
    Mach ihn dir nicht zum Feind.
    »Andy« sagte sie leise, »diese Katastrophe der Starlight ist nur die Spitze des Eisbergs. Der Krieg breitet sich über den Gürtel hinaus aus. Es kommt hierher, ob uns das gefällt oder nicht.«
    »Gut. Dann können wir darüber berichten.«
    Vor Überraschung klappte ihr die Kinnlade herunter, und die Brauen gingen in die Höhe.
    »Ich bin nicht zynisch«, erklärte er schnell. »Es ist uns nur nicht möglich, vom Gürtel zu berichten.«
    »Wenn es am Geld liegt, könnte ich vielleicht …«
    Wajir schüttelte heftig den Kopf. »Es liegt nicht am Geld. Der Gürtel wird von den Konzernen kontrolliert. Astro und HSS haben ihn unter sich aufgeteilt.«
    »Es gibt doch noch die Unabhängigen.«
    »Ja, aber es herrscht Krieg zwischen Astro und HSS, und

Weitere Kostenlose Bücher