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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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lodern. Arbeiter in Raumanzügen können wieder an die Oberfläche des Mondes und der Asteroiden zurückkehren. Der Alltag kehrt wieder ins Sonnensystem zurück. Bis zum nächsten Sonnensturm.

    Wettervorhersage
    Trikot Zorach war ein griesgrämiger Astrophysiker, der das Wetter im Weltall studierte. Obwohl er schon in der dritten Generation Amerikaner und in Chicago geboren und aufgewachsen war, war er seinem lettischen Erbe nie entwachsen, mit einer Vorahnung dräu-enden Unheils belastet zu sein.
    Er saß in seinem unordentlichen Büroverschlag – ein stämmiger, ungepflegter Mann mit der Statur eines Hydranten und mit einem dicken widerborstigen, vorzeitig ergrauten Haarschopf, der ihm in die Stirn fiel. Er wurde von Bildschirmen, Bücherstapeln, Berichten, Videochips und den verstreuten Resten vieler Mahlzeiten umzingelt, die er am Schreibtisch eingenommen hatte.
    Weil der interplanetare Raum ein fast vollkommenes Vakuum ist, lächelten die meisten Menschen oder lachten sogar, wenn Zorach ihnen von seinem Beruf erzählte und auf einen ›Knalleffekt‹ warteten, der nie eintrat. Es gab weder Regen noch Schnee im Weltraum, wohl wahr. Zorach wusste aber, dass es einen Wind aus geisterhaften mi-kroskopischen Partikeln gab, der in Böen von der Sonne wehte: ein Sonnenwind, der manchmal Orkanstärke und mehr erreichte. Außerdem gab es einen ständigen Nieselregen kosmischer Partikel von den entfernten Sternen.
    Und es gab Wolken – manchmal. Unsichtbare, aber durchaus tödliche Wolken.
    Seit Jahren hatte er schon daran gearbeitet, exakte Vorhersagen für Sonnenstürme zu treffen. Er studierte die Sonne, bis die Augen vom Starren auf ihr feurig loderndes Bild brannten. Er türmte Berge aus statistischen Analysen auf und versuchte eine Methodik für die Vorhersage von Sonnenstürmen zu finden, indem er die aktuellen Daten mit denen früherer Protuberanzen verglich und auf ihrer Grundlage ›Zurücksagen‹ traf. Er erstellte holografische Karten des interplanetaren Magnetfeldes, wohl wissend, dass jene unsichtbaren Fä-

    den aus Energie die Strahlenwolken lenkten, die durch Protuberanzen ausgeworfen wurden.
    Ohne Erfolg. Seine Vorhersagen waren im besten Fall Schätzungen. Jeder lobte ihn zwar und die Ergebnisse, die er erzielte, doch Zorach wusste, dass er einen Sonnensturm erst noch vorhersagen musste. Das war ihm in all den Jahren, die er schon daran gearbeitet hatte, noch nicht gelungen.
    Also war er auch nicht sonderlich überrascht, als von einem der Monitore im überfüllten Büro plötzlich ein Signal ertönte. Er drehte sich zu ihm um, nahm mit bloßem Auge jedoch nichts Ungewöhnliches wahr. Die alphanumerischen Zeichenketten am unteren Bildschirmrand sagten ihm aber deutlich, dass soeben ein neuer Sonnensturm ausgebrochen war.
    Ein großer noch dazu, wie er sah. Groß und scheußlich. Er wusste, dass das automatische System bereits Warnungen an jedes menschliche Habitat und Vorposten von Selene bis in die Kolonie in der Umlaufbahn um den entfernten Saturn sandte. Dennoch griff er zum Telefon und rief Selenes Sicherheits-Büro an. Sie sollten veranlassen, dass die Oberfläche evakuiert wurde. Er betrachtete das als Ehrensache. Wenn ich die verdammten Stürme schon nicht vorher-zusagen vermag, sagte er sich, will ich wenigstens dafür sorgen, dass niemand getötet wird.
    Tief unter der Oberfläche des Mondes, in seiner privaten Felsenhöh-le, machte Martin Humphries sich keine Sorgen über Sonnenstürme oder die Strahlenwolken, von denen sie begleitet wurden.
    Er schlenderte durch den bunten Garten im Innenhof vor der kunstvoll geschnitzten Haustür des Herrenhauses – mit Victoria Ferrer an seiner Seite. Der berauschende Duft der Rabatten mit Rosen und Pfingstrosen erfüllte die Luft, und er hatte das Gefühl, dass der Sieg zum Greifen nahe war.
    »Wir gewinnen«, sagte Humphries glücklich. »Wir treiben Astro vor uns her.«
    Ferrer, die neben ihm ging, bekundete ihre Zustimmung mit einem Kopfnicken. Dennoch wandte sie ein: »Dieser letzte Zug von Astro könnte die Erzlieferungen vom Gürtel unterbrechen.«
    Humphries tat das mit einer Handbewegung ab. »Drohnen, die unsere automatisierten Frachter angreifen? Darüber mache ich mir keine Sorgen.«
    »Sollten Sie aber. Das könnte ein Problem werden.«
    »Seien Sie nicht albern«, spottete Humphries. »Durch das Fiasko mit der Starlight ist Panchos kleiner Plan aufgeflogen.«
    »Aber sie könnten Ihre Gewinne schmälern, wenn …«
    »Ich werde mich

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