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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Kriegs die finanzielle Situation sich erheblich geändert hat.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    Er lächelte wieder.
    »Gut, dann werden wir darüber sprechen, wenn ich zu Ihrer Basis komme.«
    »Fein«, sagte Daniel Jorno Tsavo.

    Datenbank: Sonnensturm

Der kleine Stern, den die Menschen Sonne nennen, ist ein ultrahei-
    ßer, rastloser thermonuklearer Reaktor mit einem Durchmesser von einer Million Kilometern. Tief in seinem Kern, wo die Temperatur 30
    Millionen Grad überschreitet, vermögen Atome nicht zu bestehen.
    Die Elektronen werden von den Kernen getrennt; sie werden ionisiert. Bei diesen enormen Temperaturen und Drücken werden Was-serstoffkerne – nackte Protonen – verschmolzen und bilden Helium-kerne. Bei dieser Verschmelzung werden Partikel elektromagnetischer Energie – Photonen genannt – freigesetzt, die sich mühsam einen Weg durch eine halbe Million Kilometer unglaublich dichten, ionisierten Gases – Plasma genannt – zur hellen Oberfläche der Sonne bahnen.
    Brodelnde, gigantische Blasen aus Plasma steigen in einem endlo-sen Zyklus der Konvektion auf und sinken wieder ab, kühlen sich ab und werden wieder erhitzt. Große Magnetfelder durchdringen das Plasma, verzerren und zerreißen es in dünne glühende Fasern, die länger sind als die Entfernung zwischen Erde und Mond. Gewaltige Bögen eine Million Grad heißen Plasmas spannen sich über die Sonnenoberfläche, verlängern sich, katapultieren sich in den Raum oder strömen in gewaltigen Kaskaden in die Sonne zurück.
    In Zyklen von ungefähr elf Jahren schwankt das heftige Toben der Sonne. In den Perioden maximaler Sonnenaktivität ist das leuchtende Antlitz der Sonne mit Sonnenflecken übersät – etwas kältere Gebiete, die dunkel erscheinen im Vergleich zu der umgebenden Chro-mosphäre. Protuberanzen lodern auf, plötzliche Ausbrüche von Energie, die in ein paar Sekunden das Äquivalent von hundert Billi-arden Tonnen TNT freizusetzen vermögen: mehr Energie, als die ganze menschliche Zivilisation in fünfzigtausend Jahren verbraucht.
    Die elektromagnetische Strahlung solcher Protuberanzen – sichtbares Licht, Funkwellen, ultraviolette und Röntgen-Strahlen – erreicht in ungefähr acht Minuten den erdnahen Raum. Dies ist die
    ›Vorwarnzeit‹. In geringem zeitlichem Abstand, ein paar Minuten bis ein paar Stunden, folgt dann die erste Welle extrem energiereicher Protonen und Elektronen mit einer Geschwindigkeit unterhalb der des Lichts.
    Die Energie in diesen Partikeln wird in Elektronvolt gemessen. Ein Elektronvolt ist eine sehr kleine Energiemenge. Es brauchte fünf Millionen Elektronvolt, um eine Fünfzig-Watt-Lampe zum Leuchten zu bringen. Protonen mit einer Energie von vierzig bis fünfzig Millionen Elektronvolt schaffen es, sechs Millimeter dicke Bleiabschir-mungen zu durchdringen, und zuweilen haben Partikel von Protuberanzen mit einer Energie von mehr als fünfzehn Billionen Elektronvolt die Erde erreicht.
    Und das waren noch nicht einmal die stärksten Auswirkungen der Protuberanzen.
    Die Protuberanzen schleudern große Wolken hochenergetischen Plasmas in den interplanetaren Raum. Die Wolke breitet sich mit zunehmender Entfernung von der Sonne aus und übertrifft in ihren Ausmaßen bald die Erde. Wenn eine solche Wolke auf die Magneto-sphäre der Erde trifft, verwirbelt sie das Erdmagnetfeld und verursacht einen magnetischen Sturm.
    Die Auroras am Nord- und Südpol der Erde verstärken sich dra-matisch, und das ›Nordlicht‹ (und ›Südlicht‹) werden auch fernab ihrer üblichen Schauplätze gesehen. Die Ionosphäre – der Gürtel ionisierter Partikel, der die Erdoberfläche in etwa achtzig Kilometern Höhe umspannt – gerät in Turbulenzen und macht Langwellen-
    Übertragungen unmöglich, die normalerweise von den ionisierten Schichten reflektiert werden.
    Auf dem Mond und im Asteroidengürtel kommen alle Aktivitäten außerhalb von Schutzräumen zum Erliegen, wenn Protuberanzen die Oberflächen mit tödlicher Strahlung baden. Alle Raumschiffe, die jenseits des Mondes operieren, verfügen über einen elektromagnetischen Schutzschirm, um die energiereichen Partikel der Protuberanzen-Wolke abzulenken. Sonst würden die Menschen in diesen Raumschiffen schnell sterben, getötet durch den unsichtbaren Ku-gelhagel der ionisierten Partikel.
    Innerhalb von ein paar Tagen lichten die tödlichen Wolken sich wieder und lösen sich im interplanetaren Raum auf. Die Ionosphäre der Erde beruhigt sich wieder. Die Auroras hören auf zu

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