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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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sehe ihn das zum ersten Mal seit Tagen wieder tun. Die Sonne verblasst allmählich und das Gras in den Schatten fühlt sich kalt an. Nach einer Weile ist Crees leises Schnüffeln das einzige Geräusch weit und breit. Sogar die Vögel hoch oben in den Baumwipfeln haben mit ihrem Geträller aufgehört.
    Wir gehen schweigend zum Auto. Mac drückt mir Cree in die Arme und öffnet den Kofferraum. Wir stellen sie hin, um ihr die nassen Klamotten auszuziehen, und wickeln sie zum Warmwerden in die Picknickdecke, während wir die Wechselsachen aus ihrer SpongeBob-Tasche holen. Sie hält sich an mir fest und Mac zieht sie um. Sie zittert in einer Tour und ist so klein, wie eine Krabbe. Sie fragt andauernd nach ihrem Daddy, manchmal auch nach Mummy, aber meistens nach Daddy, und sie klammert sich ganz doll an mir fest. Ich frage sie, ob sie auf Jacksons Arm will, während ich vor der Abfahrt noch mal kurz aufs Klo gehe, aber sie schüttelt trotzig den Kopf.
    Wir melden den Vorfall nicht beim Personal von Weston Park, aber es führt kein Weg daran vorbei, es Tish und Teddy zu erzählen. Cree will nicht in ihrem Autositz sitzen und so wiege ich sie auf der Rückbank in den Armen. Damit ihr nicht kalt wird, dreht Mac auf dem Weg zur Autobahn die Heizung volles Rohr auf.
    Â»Du wirst gleich Daddy sehen. Wir fahren jetzt zu euch nach Hause und da kannst du ihn dann knuddeln.« Ich küsse sie auf den Kopf und auf einmal sind da wieder Tränen auf meinen Wangen.
    Â»Mein Daddy nubbeln«, wiederholt sie.
    Â»Ja. Ja, dein Daddy wird dich knuddeln«, sage ich. Ich drücke sie ganz fest an mich. Jackson auf dem Beifahrersitz sagt keinen Piep. Mac würdigt ihn keines Blickes.
    Wir kommen bei mir zu Hause an und setzen Jackson am hinteren Eingang ab. Er hält die Autotür auf und lehnt sich hinein. »Mac, tut mir leid«, sagt er. Mac sagt nichts. »Ich hab echt Mist gebaut.«
    Mac nickt, mit zusammengepressten Zähnen, und starrt unbeirrt durch die Windschutzscheibe hinaus auf die Straße, während das Auto im Leerlauf brummt. »Je eher du verschwindest, desto besser.«
    Jackson widerspricht nicht, sondern nickt nur, schlägt die Autotür zu und stiefelt zurück zum Schlagzeugraum. Er öffnet die Tür und geht hinein.
    Ich sage auch nichts. Ich sehe Mac nicht mal an. Er wartet darauf, dass ich aussteige. »Ich muss jetzt Cree nach Hause bringen und es Mum und Dad erzählen«, sagt er.
    Â»Du wirst diese Sache nicht allein ausbaden. Ich komme mit dir mit.«
    Â»Jody, steig aus!«, fährt er mich an.
    Â»Nein. Ich lasse sie nicht allein hier hinten sitzen.« Cree fängt wieder an zu wimmern und plötzlich drückt Mac aufs Gaspedal und wir fahren mit Karacho die Chesil Lane hinauf zum Pack Horse. Kaum haben wir geparkt, springt Mac aus dem Wagen, lehnt sich durch die offene Hintertür ins Wageninnere und reißt mir Cree aus den Armen, so dass er sie trägt, als wir den Pub betreten. Teddy steht gerade hinter dem Tresen und zählt die Mittagseinnahmen. Sobald Cree ihn entdeckt, fängt sie an volle Kanne zu weinen.
    Â»Was ist passiert? Warum ist sie … warum ist sie …« Teddy ist total verwirrt, warum Crees Haare feucht sind und warum sie so verzweifelt gedrückt werden möchte und sich mit bisher ungekannter Kraft an ihm festklammert. Warum Mac und ich nass und verdreckt sind und mein Haar noch strähniger und schmuddeliger ist als sonst. Teddys Gesicht wird weiß vor Schreck, als wir ihm den Vorfall schildern, allerdings ohne Jackson zu erwähnen. Mac nimmt die ganze Schuld auf sich.
    Â»Jody und ich haben gequatscht und … Cree den Ball zugeworfen und sie ist hinterhergelaufen. Wir hatten nicht hingesehen. Sie ist in den Teich gefallen.«
    Â»Verflucht noch mal, Kenz, was zum Teufel ist bloß in dich gefahren! Sie einfach aus den Augen zu lassen? O Gott, mir wird ganz übel«, sagt er, setzt sich auf eine umgedrehte Getränkekiste und reibt Crees Rücken. Sie hat sich jetzt vollkommen beruhigt, ihr Kopf ruht an seiner Schulter und sie nuckelt am Daumen. Jetzt, wo sie ihren Daddy bei sich hat, ist die Anspannung von ihr abgefallen. Ihre ganze Angst und alles Weinen ist auf ihn übergegangen. Sein Gesicht ist so weiß wie ein Betttuch. »Ich hätte da sein sollen«, sagt er immer wieder. »Warum war ich nicht da?«
    Â»Ihr geht’s gut, Dad«, sagt Mac.
    Teddy

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