Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)
wisperte sie in sein Ohr, kitzelte ihn dabei mit Zunge und Zähnen, bis er sich lachend unter ihr wand. „Heute will ich dich lediglich kosten und dir zeigen, was Lust bedeuten kann. Morgen Nacht gehöre ich ganz und gar dir.“
„Es ist gefährlich für dich, hier im Tempel zu sein und gleichzeitig mit Ilat zu spielen“, sagte er, zugleich stöhnte er unterdrückt und verlor beinahe die Beherrschung, als ihre Hände sich um seine Erektion legte und mit sanftem Druck zu reiben begannen.
„Ich lebe für die Gefahr!“ Sie schnurrte regelrecht und hielt ihn nieder, als er sich aufbäumte. Dann setzte sie sich rittlings auf seine Schenkel.
„In diesem Tempel bin ich meinen Feinden begegnet, und meinem Liebsten. Meine Mutter, mein Seelenvertrauter und liebe Freundinnen sind hier gestorben. Es ist der schrecklichste und der wunderbarste Ort dieser Welt, in der schrecklichsten und wunderbarsten Stadt, die es nur geben kann. Ich will bei dir sein, in Roen Orm!“ Janiel biss verzweifelt in sein Kissen, um nicht aufzuschreien, als ihre Lippen sein Geschlecht berührten und begann, es mit ihrer gewandten Zunge zu umspielen. Erregung durchzuckte seinen Körper, viel zu rasch konnte er sich nicht länger beherrschen. Verhalten stöhnend ergoss er sich in ihren Mund, blieb dann erschöpft nach Luft ringend liegen. Inani ließ ihm Zeit, schmiegte sich an ihn, den Kopf auf seine Schulter gebettet streichelte sie ihn zärtlich.
„Schlaf jetzt“, flüsterte sie schließlich. „Morgen Nacht bin ich dein! Und danach sorgen wir dafür, dass Enra nicht im Krieg ertrinkt, sondern die hohen Herren sich nur
gegenseitig die Köpfe einschlagen.“ Sie blieb bei ihm, bis Janiel beinahe eingeschlafen war, er spürte kaum, dass sie sich von ihm löste und im Nebel verschwand.
„Ich liebe dich!“, hörte er noch, bevor sie fort war, unendlich weit fort.
Diese Worte begleiteten seine Träume, sie heilten den Schmerz so vieler Jahre voller Einsamkeit und Leid …
Summend polierte Janiel die Gefäße, die für den Gottesdienst in einer Stunde benötigt wurden. Noch nie zuvor hatte er sich so mit sich selbst im Reinen gefühlt. War es wirklich erst drei Tage her, dass ihm das Leben in diesem Tempel so unerträglich erschienen war, dass er lieber den Tod riskiert hatte als noch länger bleiben zu müssen? Zufrieden betrachtete Janiel sein Werk, rückte die Kerzenleuchter zurecht, prüfte, ob das Öl für die Flammenbecken aufgefüllt werden musste. Ja, alles war für die Gläubigen bereit. Sollten sie hier nach Ti suchen! Janiel freute sich über das, was er gefunden hatte. Heute Nacht würde Inani zu ihm kommen, mehr brauchte er nicht.
„So viel Ehrfurcht und göttlichen Eifer habe ich überhaupt noch nie gesehen“, sagte plötzlich eine Stimme vor ihm. Janiel blinzelte, lächelte dann Rynwolf zu, der so stolz auf ihn zu sein schien. Wenn er wüsste, woher der Eifer stammte, der arme Erzpriester!
„Die Liebe brennt gleich verzehrenden Flammen“, zitierte Janiel das Gebet der Verehrung.
„Komm mit mir. Der König benötigt einmal mehr meinen Rat, und ich bin froh über einen Schreiber, der seinen Kopf benutzen und seine Zunge in Zaum halten kann“, bat Rynwolf. Mit einem letzten prüfenden Blick verließ Janiel den Altarraum. Er würde Ilat gerne begegnen.
Nur zu genau wusste er, wer sich beim König befand, und warum der Herrscher von Roen Orm priesterlichen Beistand brauchte …
6.
„Wenn du die Wahrheit verschleiern willst, gib ihr ein schillerndes Gewand.“
Sinnspruch aus Roen Orm
Inani füllte einen vergoldeten Becher mit Wein und reichte ihn an Ilat. Der starrte unentwegt zu ihr herüber, was kein Schaden war, da sie sich im Moment ungestört in der Schreibstube des Königs befanden.
„Sag es mir noch einmal, ich habe ein schlechtes Namensgedächtnis“, knurrte er gereizt, bevor er einen tiefen Schluck aus dem Becher nahm.
„Das weiß jeder, deshalb ist es egal, ob du dir meinen neuen Namen und Titel merken kannst oder nicht. Aber bitte:
SaveraHarvaste Oishor Qi Laramea vella Matranor, erste Tochter des Hauses Laramea aus der Provinz Kashuum.“
„Kashuum hat seit fünfhundert Jahren keine Gesandten mehr nach Roen Orm geschickt, man wird sich wirklich über dich wundern!“
„Soll man ruhig. Mein Name ist zu lang, um ihn für echt zu halten, niemand hat allerdings Verbindungen nach Kashuum oder dem Waldgebirge. Man wird mich für eine Betrügerin halten und gegen mich
Weitere Kostenlose Bücher