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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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war, die neben Inani ruhte.
    „Er ist schön, Janiel, unglaublich schön“, wisperte sie, froh, geborgen in seinen Armen liegen zu dürfen. Der Wolf kam zu ihr und schnupperte neugierig an ihrer ausgestreckten Hand.
    „Er hat für mich sein Rudel aufgegeben. Dieser Seelenbund ist seltsam. Anders als mit dir.“
    „Lass ihn zu mir. Wenn er es will, werde ich Teil seines neuen Rudels sein.“
    Der Wolf scheute noch vor ihr zurück, aber Inani spürte, er würde sich ihr sehr bald öffnen, ihr und der Leopardin. Es würde nicht die Verluste ausgleichen, die sie erlitten hatte, doch es würde ein wenig den Schmerz lindern. Erschöpft barg sie ihren schmerzenden Kopf in Janiels Händen. Morgen wollte sie von Ilat hören, von Rynwolf und von allem, was in Roen Orm geschehen war und augenblicklich geschah. Morgen wollte sie Avanya und Eiven holen, wie sie es versprochen hatte. Morgen. Heute wollte sie nur still liegen und sich von ihrem Liebsten halten lassen, unendlich dankbar, dass er zu ihr gefunden hatte.
    Janiel streichelte sie sanft, gab ihr seine Wärme, seine Liebe.
    „Willkommen, Königin der Töchter der Dunkelheit“, flüsterte er ihr zu, und es klang wie eine Prophezeiung.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

27.
     
    „Die Wahrheit ist ein Spiegel, der immer nur das Gesicht desjenigen zeigt, der nach ihr sucht, statt dem, was er finden sollte.
    Sinnspruch aus Roen Orm
     
    Rynwolf zog sich die gelbe Robe über. Gleich würde er einen Gottesdienst halten, aber nicht irgendeinen, wie es ihn täglich zweimal gab. Für gewöhnlich leitete einer seiner höheren Priester diese einfachen Gebetsstunden, nur an hohen Feiertagen und zu besonderen Gelegenheiten setzte sich Rynwolf selbst die Sonnenkrone auf. Bereits seit dem frühen Morgen wurden in regelmäßigen Abständen die Trommeln geschlagen, die alle Gläubigen der Stadt zur Mittagsstunde in den Tempel riefen.
    Noch stand allerdings nicht fest, wie der heutige Tag verlaufen würde, angespannt wartete er, bereits so lange – da klopfte es.
    Hoffentlich nicht wieder ein Novize!, dachte er zwischen Hoffen und Bangen, als er die Tür aufriss.
    „Endlich! Ich dachte schon, Ilat hätte dich erschlagen!“, flüsterte Rynwolf erleichtert beim Anblick seines Neffen. Oh, es war nicht leicht gewesen, das Misstrauen zurückzudrängen, obwohl Ceros Erklärungen über seine Bekanntschaft mit den Hexen nachvollziehbar geklungen hatten. Doch Rynwolf musste diesem Mann einfach vertrauen. Es gab sonst niemanden mehr, in ganz Enra nicht.
    Cero schüttelte nur den Kopf und schloss hastig die Tür hinter sich.
    „Ich habe, was du wolltest. Ilat weiß nichts davon, aber es war schwierig. Er hat durchaus bemerkt, dass ich ihn auf irgendeine Weise betrügen will.“ Er hielt Rynwolf mehrere Pergamente hin – die Dokumente, die das Siegel des Erzpriesters trugen und ihn als Hochverräter zeichneten.
    „Wenn Ilat ein Narr wäre, hätte ich bei weitem nicht so viele Probleme, Cero“, sagte Rynwolf. Er studierte die Listen kurz, warf sie dann ins Feuer, ohne zu fragen, was es den seinen Neffen gekostet haben mochte, sie zu stehlen.
     
    Cero verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete seinen Onkel. Sie waren nach dem Tod von Ceros Mutter fast wie Brüder aufgewachsen, da sie nahezu gleichaltrig waren, Cero lediglich um zwei Jahre jünger. Er erinnerte sich gut, wie schwer es ihm gefallen war zu akzeptieren, dass Rynwolf Magie besaß und einen völlig anderen Lebensweg einschlagen musste. Stets hatten sie einander vertraut. Für Rynwolf hatte Cero sich intensiv dem Gebet und den Ritualen der Ti-Priester hingegeben, um ihm zumindest geistig nahe bleiben zu können. Nun zweifelte er zum ersten Mal in seinem Leben an diesem Mann und wusste nicht einmal, warum genau. Rynwolfs Ziel, gemeinsam mit Ilat das untragbare politische System von Enra zu erneuern, dabei inmitten der Kriegswirren den unfähigen König zu töten und durch ihn, Cero zu ersetzen, war gewiss radikal und würde sich nicht ohne hohe Verluste durchführen lassen, aber es war sinnvoll. Einige Provinzen würden sie verlieren, da es unmöglich sein würde, sie zu erobern – ein Schaden wäre es nicht. Wer brauchte schon die Waldgebirge, Kashuum, die Salzwüste? Inanis Gerede von einem jüngeren überlebenden Prinzen mochte die Wahrheit sein oder auch nicht, darauf konnte Cero reagieren, wenn es soweit kam, sich entscheiden zu müssen. Das war es nicht …
    Wo ist er hin, der

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