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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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entsetzt. Eine blonde Frau, etwa Mitte dreißig, und ein jüngerer Mann mit sehr kurz geschorenem Haar verließen gerade den Friedhof. Kripobeamte, das sah man ihnen irgendwie an. Robert redete auf sie ein, aufgeregt gestikulierend. Die Frau antwortete. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche und hielt es Robert hin. Der betrachtete das Display und erstarrte. Ein paar Sekunden standen die zwei Beamten und Robert da wie eingefroren, dann sagte der junge Mann etwas zu Robert. Der nickte und deutete auf ihr Haus. Es gab einen kurzen Wortwechsel, danach überquerten alle drei die Straße und kamen auf die Pforte zu.
    »Scheiße, es muss wirklich um Sarah gehen«, kombinierte Matthias, der blass geworden war. Er drehte sich vom Fenster weg und zischte den Mädchen zu: »Kein Wort von dem Zeug im Keller und kein Wort von der anderen Sache…«
    »Das ist ja wohl klar«, antwortete Katie. Sie hatte die Augen vor Schreck weit geöffnet und sah aus wie ein Mausmaki.
    Antonia nickte nur. Sie kam sich vor wie in einem Albtraum.
    »Kriminaloberkommissarin Petra Gerres« stellte sich die blonde Frau vor und deutete mit einer grazilen Handbewegung auf ihren Kollegen: »Kriminalkommissar Daniel Rosenkranz.«
    Die vier Bewohner der Villa nahmen auf Vorschlag der Kommissarin am Küchentisch Platz. Beide Ermittler lehnten es ab, sich hinzusetzen, obwohl es noch einen freien Stuhl gab. Roberts Befürchtung hatte sich bestätigt. Es war »vermutlich« Sarah Jacobi, die man tot auf dem Friedhof gefunden hatte. »Vermutlich« deshalb, weil Sarahs Mutter die Leiche noch nicht offiziell identifiziert hatte. Aber Robert hatte ihr Gesicht deutlich auf dem Foto erkannt, das die Kommissarin mit ihrem Handy aufgenommen hatte.
    »Man hat ihr den Hals… ihr Hals war…« Robert schluckte. Matthias griff sich reflexartig an die Kehle, während Antonia und Katie, die den Jungs gegenübersaßen, zusammenzuckten, als hätten sie einen Stromschlag erhalten.
    Die Kommissarin trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Weder an ihr noch an ihrem Kollegen sah man eine Waffe oder Handschellen. Sie lehnte an der Spüle, auf der noch immer die schmutzigen Gläser der Party standen, und fragte nun Robert, ob Sarah seine Freundin gewesen sei.
    »Sie war eine Freundin. Aber eine sehr gute.«
    »Hatte sie einen festen Freund – im Sinne von Beziehung?«
    »Nein, im Moment nicht. Soviel ich weiß«, setzte Robert hinzu.
    »Woher kennt ihr euch?«
    »Wir waren früher mal Nachbarn, schon als kleine Kinder, als ihre Eltern noch in Isernhagen neben meinen gewohnt haben. Vor fünf Jahren haben sich Sarahs Eltern scheiden lassen und sie ist mit ihrer Mutter nach Linden gezogen. Wir sind aber immer in Kontakt geblieben.«
    Antonia staunte, sie hatte nicht gewusst, dass die Freundschaft zwischen Sarah und Robert so tiefe Wurzeln hatte.
    Alle vier wurden nun nach dem Verlauf des gestrigen Abends gefragt. Antonias Aussage war kurz. Sie berichtete, dass sie zusammen mit Katie die Party etwa gegen ein Uhr verlassen und sich danach noch zwei Stunden in Katies Zimmer aufgehalten hätte. Katie bestätigte das. Auf die Frage von Daniel Rosenkranz, warum sie nicht geblieben wären, sagte Katie: »Die waren alle älter als wir, die haben kaum mit uns geredet. Außerdem war die Mucke nicht so prickelnd und uns war langweilig. Da haben wir lieber Videos geschaut.«
    Das stimmte. Katie, die zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich viel Pfirsichbowle intus gehabt hatte, hatte nur kurz in Sonjas Aufzeichnungen geblättert, albern kichernd auf der Suche nach einschlägigen Schilderungen. Antonia hatte ihr daraufhin empört das Tagebuch aus der Hand genommen. Katie war aber nicht beleidigt gewesen, sondern hatte vorgeschlagen »sich mal wieder Titanic reinzuziehen«.
    »War da Sarah noch da?«, fragte die Polizistin.
    Antonia hatte trotz der Folgen ihres Alkoholkonsums noch deutlich das Bild vor Augen, wie Sarah und Robert neben dem Feuerkorb gestanden hatten, eng umschlungen… okay, vielleicht nicht gerade umschlungen, aber doch sehr nah zusammen. »Ja, sie hat mit Robert am Feuer gestanden«, sagte sie.
    Die wichtigste Aussage kam von Robert, der sagte, dass Sarah den Garten kurz nach ein Uhr verlassen habe. Sie sei auf ihr Rad gestiegen und davongefahren.
    »Wo hatte sie das Rad abgestellt?«
    »Außen, am Zaun, gleich neben der Pforte.«
    »Bist du mit raus?«
    »Ja, ich habe sie verabschiedet.«
    »Wo genau?«
    Robert runzelte nachdenklich die Stirn. »Vor der Pforte, bei den Stufen. Aber ich

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