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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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nett ja eine Fete ist, das Chaos hinterher könnte man sich gut sparen, erkannte Antonia. Und soo toll war es gar nicht gewesen. Aber was hatte sie eigentlich erwartet? Eine rauschende Orgie?
    »Moin, moin!«
    Matthias kam in die Küche geschlurft, fuhr sich gähnend durchs Haar und klemmte sich mangels sauberer Gläser erst mal unter den Wasserhahn.
    »Morgen. Gibt’s hier irgendwo Aspirin?«, fragte Antonia.
    Matthias machte sich lang und ergriff eine bunte Keksdose, die oben auf dem Küchenschrank gestanden hatte. »Darf ich vorstellen? Die Hausapotheke.«
    Sie war mit allerlei Arzneien vollgestopft, auf einigen Packungen war der Preis noch in DM angegeben, aber das Gesuchte war immerhin dabei.
    »Sag mal«, fragte Antonia, während sie eine Tablette aus der Packung pulte, »weißt du, ob Sarah hier übernachtet hat?«
    »Eifersüchtig?«
    »Quatsch! Ihre Mutter hat angerufen. Sie macht sich Sorgen.«
    »Hm«, brummte Matthias. Er zog die Espressokanne vom Herd, holte Butter aus dem Kühlschrank, nahm die fertigen Toastbrote in Empfang und reichte ihr mit spitzen Fingern eines davon. Das andere legte er auf seinen Teller. »Ich meine, ich hätte Sarah noch mit dem Rad wegfahren sehen.« Er suchte nach sauberen Messern, fand keines und spülte zwei unter dem Wasserhahn ab. »Ich kann mich aber auch irren, ich glaube, ich war ziemlich voll. Jedenfalls fühlt es sich so an.« Zur Bekräftigung seiner Worte fummelte auch er eine Kopfschmerztablette aus der Verpackung.
    Antonia fühlte sich auf einmal wie in einem Horrorfilm nach einem Drehbuch von Stephen King. Äußerlich ist noch alles normal, unbeschwert, fast heiter: eine unaufgeräumte Küche, zwei völlig Verkaterte, die Kaffee trinken und Toast essen und die Geschehnisse des Vorabends Revue passieren lassen. Aber auf der Tonspur setzt schon die leise Musik ein, jene düsteren Klänge in Moll, die das Unheil ankündigen, das dieses Idyll schon in kurzer Zeit zerstören wird.

23.
    Selbstverständlich war es nicht erlaubt, Hunde auf dem Bergfriedhof frei laufen zu lassen, auch wenn dieser eher den Charakter eines Parks besaß. An einem so regnerischen Sonntagnachmittag wie diesem hatte Herr Ringelnatz, stolzer Besitzer eines Rauhaardackels, der manchmal auf den Namen Lukas hörte, jedoch keine Lust auf einen großen Spaziergang und der Dackel vermutlich auch nicht. An solchen Tagen bot sich der Bergfriedhof an, der so praktisch in der Nähe lag. Nur Hundebesitzer und Verrückte gingen bei so einem Regen freiwillig raus. Selbst wenn der Hund sein großes Geschäft an unerwünschter Stelle verrichten sollte, würde der Regen alles aufweichen und bis in ein, zwei Tagen wäre von der frevlerischen Tat nichts mehr übrig. Solchen Gedanken hing Herr Ringelnatz nach, während er sein Haustier im Auge behielt. Die Nase am Boden wie ein Staubsauger flitzte Lukas über das weitläufige Grün. An einer frisch aufgeschütteten Grabstelle hielt er sich etwas länger auf, intensiv schnüffelnd. Sie zogen weiter. Als Nächstes verschwand der unternehmungslustige Hund hinter einem steinernen Monument. Es gehörte zu einer Familiengruft, die wohl schon zu Zeiten ihrer Erbauung um die letzte Jahrhundertwende herum als ziemlich protzig gegolten haben mochte. Aber Lukas hatte sich nicht zurückgezogen, um ein Häufchen abzusetzen, sondern er kläffte: aufgeregt und auch ein bisschen ängstlich, wie immer, wenn ihm etwas begegnete, was er nicht einordnen konnte. Herr Ringelnatz rief seinen Namen, zuerst freundlich, dann energisch und von Pfiffen begleitet, aber das Tier gehorchte nicht, im Gegenteil, sein Gekläff steigerte sich noch. Seufzend wich sein Herr vom Weg ab, um nachzusehen, was den Dackel so in Rage versetzte.
    Als er es sah, wich er vor Schreck zurück und griff sich an die Stelle, unter der sein Herzschlag gerade ins Stolpern geriet. Reflexartig brüllte er den Dackel an, sofort herzukommen. Knurrend und im Rückwärtsgang bewegte sich der kleine Jagdhund auf seinen Herrn zu, der das Tier mit zitternden Händen anleinte.
    Petra Gerres nutzte den verregneten Sonntagvormittag, um Steinhauers Akte einmal ganz in Ruhe zu studieren. So weit ist es schon mit mir gekommen, dachte sie dabei in einem Anflug von Selbstironie, dass ich mir für den Sonntag eine dicke Akte mit ins Bett nehme.
    Die Akte enthielt nicht nur die Tatortfotos und Vernehmungsprotokolle, sondern auch Zeitungsausschnitte. Die Presse hatte sich ziemlich rasch auf Steinhauer eingeschossen, die Bild nannte

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