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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Liebesleben vor Steinhauer befragt? Keiner der Ermittler war auf die Idee gekommen, nach anderen Spuren oder Motiven zu suchen. Warum auch? Der Beschuldigte selbst hatte ja ein Geständnis abgelegt. Dieser Rat seines Anwalts war offenbar ein sehr schlechter gewesen.
    Aber all das nachzuholen, was die Kollegen damals versäumt hatten, war schlicht unmöglich. Man bräuchte Wochen, vielleicht Monate dafür, die alten Freunde, Kollegen, Mitbewohner und Bekannten von Steinhauer und von Sonja aufzustöbern und sie nochmals zu befragen. Vorausgesetzt, dass die Leute noch lebten und überhaupt dazu bereit wären, sich noch einmal zu dem Fall zu äußern. Dass inzwischen zwanzig Jahre vergangen waren, machte die Sache nicht gerade einfacher. Und wann, bitte schön, sollte Petra das alles tun? In ihrer Dienstzeit ging das nicht, ihr Chef würde ihr was husten. Eine offizielle Ermittlung würde es nicht geben, bei der momentanen Beweislage würde es die Staatsanwaltschaft rundweg ablehnen, den Fall neu aufzurollen. Blieb nur ihre Freizeit… Als neues Hobby, sozusagen. Aber wo sollte sie da anfangen, wen wonach fragen? Sie fuhr zusammen, als ihr Mobiltelefon Laut gab. Oh, nein! Das war etwas Dienstliches, sie erkannte es am Klingelton. Sie hatte dieses Wochenende Bereitschaft. »Mist, verdammter«, murmelte sie und nahm das Gespräch an.
    Robert reagierte verwundert und besorgt, als Antonia ihm den Anruf von Sarahs Mutter ausrichtete. »Sie hat nicht hier übernachtet. Sie ist nach Hause gefahren.«
    Sofort rief er Sarah an, aber auf ihrem Handy meldete sich nur die Mailbox. Antonia bemerkte, wie Robert zunehmend unruhiger wurde. Er tigerte zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her, rauchend und fluchend, zwischendurch griff er immer wieder nach dem Handy und versuchte, Sarah zu erreichen.
    Antonia, Katie und Matthias standen währenddessen am Wohnzimmerfenster und schauten hinüber zum Eingang des Bergfriedhofs. Dort gingen sehr beunruhigende Dinge vor sich. Vier Streifenwagen parkten neben dem Tor, dazu ein ziviler Audi und ein Transporter, aus dem Männer Alukoffer und Stative ausluden.
    »Was ist, wenn sie die Leiche entdeckt haben? Wir hätten sie doch in den Sarg legen sollen!«, sprach Katie nun ihre Sorgen laut aus. Sie kaute nervös an ihren mittlerweile nur noch spärlich lackierten Fingernägeln herum.
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, murmelte Matthias, aber es klang nicht sehr überzeugend.
    »Das ist die Spurensicherung«, erkannte Robert, der jetzt auch ans Fenster gekommen war. Er strich sich mit einer Hand die Haare aus der Stirn.
    Trotz des Regens hatten sich einige Schaulustige vor dem Tor versammelt, mit aufgespannten Regenschirmen standen sie davor wie Pilze. Aber der Uniformierte, der davor Wache hielt, ließ außer den Männern mit den Alukoffern niemanden auf den Friedhof.
    Jetzt fuhr ein weiterer Wagen vor, ein schwarzer Kombi mit getönten Scheiben.
    »Das ist ein Leichenwagen«, flüsterte Antonia. Auch sie wurde von einem diffusen Angstgefühl heimgesucht. Tatsächlich stiegen jetzt zwei Männer aus dem Wagen und luden einen blechernen Sarg aus.
    »Meint ihr, sie haben ihn wieder ausgebuddelt?«, fragte Katie erneut.
    Robert bedachte sie mit einem Blick, als hätte er eine Kakerlake in seinem Müsli entdeckt. »Sag mal, hast du es noch immer nicht gerafft, Katie? Hier geht’s nicht um diesen Penner, der hinter Selin her war, hier geht’s um Sarah! Sarah ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen!«
    »Aber das heißt doch längst nicht…« Katie verschluckte den Rest, denn Robert war aus dem Zimmer gestürmt und wenig später sahen die drei, wie er aus dem Haus eilte, über die Straße ging und dann mit dem Beamten diskutierte, der den Eingang des Friedhofs bewachte.
    »Verdammt, jetzt dreht er völlig durch«, meinte Matthias.
    Offenbar war Robert nicht erfolgreich, denn der Polizist stellte sich breitbeinig mit verschränkten Armen vor das Tor, das Robert Freitagnacht noch selbst aufgebrochen hatte, und schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht hat er recht«, sagte Antonia, die noch die ängstliche Stimme von Frau Jacobi im Ohr hatte. Sarah war absolut nicht der Typ, der einfach nicht nach Hause kam, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Außerdem war es inzwischen schon drei Uhr nachmittags. Selbst wenn sie woanders übernachtet hätte – aber wo schon, außer hier? –, wäre sie doch inzwischen wach und würde wenigstens ans Handy gehen.
    »Hä, was macht er denn jetzt?«, flüsterte Katie

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