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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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zu ihr. Kurzes graues Haar, breite Schultern, schlanke Gestalt. Er trug eine olivgrüne Hose mit aufgesetzten Taschen an den Seiten und ein Hemd in derselben Farbe, das sich kaum vom Grün des Gartens abhob. Noch während Petra Gerres darüber nachdachte, wer das wohl sein könnte und wieso er ihr bekannt vorkam, drehte er sich zur Seite und bückte sich nach einem mit Erde gefüllten Joghurtbecher.
    Beinahe hätte Petra Gerres aufgeschrien. Stattdessen wich sie langsam in Richtung Flur zurück und winkte die Mädchen zu sich heran.
    »Hierher, schnell!«
    »Häh?«
    »Wieso?«
    Für Diskussionen und Erklärungen schien Petra jetzt nicht der rechte Augenblick zu sein. »Hierher, sofort!« Ihr harscher Ton ließ keinen Widerspruch zu. Die beiden verließen mit verdatterten Gesichtern die Küche und blieben im Flur vor der Treppe stehen.
    »Was macht dieser Mann da draußen?«
    »Das ist Herr Petri, unser Gärtner!«, sagte Katie und grinste. »Der tut nix.«
    Da hatte die Kommissarin so ihre Zweifel. »Der Mann heißt Leopold Steinhauer und ist ein Mörder«, klärte sie die Mädchen in reichlich verkürzter Form auf. »Wo sind die anderen beiden?«
    »Mathe bringt das Leergut weg und Robert ist oben, in seinem Zimmer. Aber was…« Antonia verstummte, denn Petra Gerres hatte inzwischen ihre Waffe gezogen und ging auf die Haustür zu.
    »Ihr zwei bleibt hier stehen und rührt euch nicht von der Stelle, verstanden?«
    Die Mädchen nickten eingeschüchtert.
    Petra überlegte, ob sie nicht lieber Verstärkung rufen sollte. »Herr Petri« hatte nicht den Eindruck vermittelt, als wollte er jeden Moment flüchten. Andererseits war er jetzt ahnungslos und sie hatte zum Glück auch ihre Dienstwaffe dabei.
    »Nicht rühren!«, sagte sie noch einmal. Dann öffnete sie, so leise es ging, die Haustür. Sie musste ihm auf jeden Fall den Fluchtweg abschneiden und das Öffnen der Terrassentür hätte er womöglich gehört. Aber der Mann schien sehr vertieft zu sein in seine Arbeit, die offenbar darin bestand, winzige Pflänzchen in das vorbereitete Beet zu setzen. Gefühlvoll, fast zärtlich drückte er die Setzlinge in die Erde. Er reagierte erst, als sich Petra bis auf zwei, drei Meter an ihn herangeschlichen hatte, die Waffe auf ihn richtete und ihn aufforderte, sich mit erhobenen Händen hinzuknien.
    Er fuhr zusammen. Dann wandte er sich um, sah sie und die Pistole und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Hab ich was verbrochen?«, fragte er mit leisem Spott.
    Natürlich hatten sich Antonia und Katie nicht eine Sekunde lang an die Anweisung der Kommissarin gehalten. Kaum war diese durch die Haustür geschlüpft, rannten sie die Treppe hinauf und stürmten in Roberts Zimmer. Der lag auf dem Bett, ein Buch auf den Knien.
    »He, könnt ihr nicht anklopfen?«
    Ohne ihn zu beachten, stürzten sie ans Fenster. Ächzend wie ein alter Mann stand Robert auf und gesellte sich zu ihnen. »Was, zum Teufel…« Der Anblick, der sich ihm im Garten darbot, verschlug ihm die Sprache. Der Gärtner kniete am Boden und die Polizistin hielt ihm die Pistole an den Kopf, als wollte sie ihn exekutieren. Mit der freien linken Hand legte sie ihm Handschellen an und dann telefonierte sie.
    »Wisst ihr, was da abgeht?«, fragte Robert.
    »Keine Ahnung«, meinte Katie. »Sie hat den Petri im Garten gesehen und ist auf einmal voll ausgerastet. Sie sagte, er würde Leopold Stein… irgendwas mit Stein heißen und er wäre ein Mörder. Und dann zog sie ihre Pistole und ist rausgegangen. Mann, was ist hier eigentlich seit ein paar Tagen los, nimmt das denn kein Ende?«
    »Steinhauer«, murmelte Robert. »Das soll Steinhauer sein?«
    »Wie bitte, du kennst den Namen?«, sagte Katie, ohne den Blick von dem Genannten zu nehmen, der inzwischen auf dem Rasen saß und missmutig vor sich hin starrte.
    »So hieß der Mann, der damals das Mädchen aus dem Dachzimmer ermordet hat. Frau Riefenstahl hat ihn mir mal genannt. Leopold Steinhauer, er war Kunstmaler.«
    »Das ist der Mann aus Sonjas Tagebuch!«, platzte Antonia heraus.
    »Sonjas Tagebuch?«, wiederholte Robert erstaunt und Antonia fiel siedend heiß ein, dass sie Robert ja noch immer nicht über die wahre Verfasserin des Tagebuchs aufgeklärt hatte. Im Durcheinander der letzten Tage hatte sie es vollkommen vergessen. »Das Tagebuch ist nicht von Frau Riefenstahl geschrieben worden, sondern von Sonja. Ich habe das meiste schon gelesen. Dieser Leopold war ihr Geliebter, sie hat ihn gezeichnet!«
    »Womöglich

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