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Röslein stach - Die Arena-Thriller

Röslein stach - Die Arena-Thriller

Titel: Röslein stach - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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dass Steinhauer nicht da war. Es gab in der ganzen Wohnung keinen Platz, wo er sich hätte verstecken können. Kein Schrank, kein Wandschrank, nichts. War er geflohen, vielleicht schon gestern? Und wer war dieses Mädchen, wie kam sie hierher? Warum versuchte sie, sich umzubringen, ausgerechnet in Steinhauers Bett? Noch dazu kam sie Petra Gerres irgendwie bekannt vor. Aber woher nur?
    Gepolter an der Tür.
    »Hier hinten!«, rief Petra.
    Zwei Rettungssanitäter und ein Notarzt schleppten eine Trage und ihre Notfallausrüstung herein.
    »Ach du Scheiße«, murmelte der Notarzt angesichts des Blutbades.
    »Puls ist da, aber schwach«, sagte der Sanitäter, der zwei Finger auf die Halsschlagader des Mädchens gelegt hatte. Sie wurde auf die Trage gehoben und festgeschnallt, ihr Gesicht verschwand hinter einer Sauerstoffmaske.
    »Los, runter mit ihr! Infusion vorbereiten!«
    Petra verzichtete auf die Frage, ob sie durchkommen würde, und fragte nur: »Wo bringt ihr sie hin?«
    »Ins Siloah«, sagte der Sanitäter und dann verschwand der Trupp mit dem Mädchen aus der Wohnung.
    »Sie können jetzt gehen, vielen Dank für die Unterstützung«, sagte Petra zu den beiden Kollegen in Uniform. Die murmelten einen Gruß und machten sich rasch vom Acker. Petra starrte nachdenklich das blutverschmierte Bett an, während Daniel Rosenkranz die Sporttasche untersuchte.
    »Jedenfalls wollte sie sich nicht umbringen, weil sie pleite war.« Er hielt Petra zwei dicke Bündel mit Euronoten hin.
    »Jetzt weiß ich, woher ich sie kenne!«, rief diese. »Auf unserem Flur hängt ein Fahndungsplakat von ihr. Sie ist vor Kurzem aus dem Landeskrankenhaus geflohen.«
    »Klapse? Das erklärt einiges.« Daniel wies hinter sich auf das verwüstete Atelierzimmer.
    »Sie heißt… fällt mir jetzt nicht ein.«
    »Und was macht sie dann hier?«, wunderte sich Daniel.
    »Sie und Steinhauer waren im selben Landeskrankenhaus, in Wunstorf. Sie ist abgehauen, nachdem Steinhauer regulär entlassen wurde.«
    »Das heißt, die kannten sich. Vielleicht waren sie sogar ein Liebespaar?« Daniel grinste anzüglich. »Eine heiße Romanze in der Klapse. Also, ich muss schon sagen, diese Künstler sind keine Kostverächter. Über vierzig Jahre Altersunterschied…« Er schnalzte anerkennend mit der Zunge.
    »Und was macht dann das Bettzeug auf dem Sofa?«, zerstörte Petra die Machofantasien ihres Kollegen. »Hoffentlich überlebt sie und ist bald wieder bei Bewusstsein. Vielleicht kann sie uns sagen, wo Steinhauer ist.«
    »Und wo er Samstagnacht war«, ergänzte Daniel Rosenkranz, der die Durchsuchung der Tasche beendet hatte. »Keine Papiere, nur Klamotten und die Kohle. Das ist ’ne Menge…«
    »Knapp achtzehntausend.«
    »Woher weißt du das?«, staunte Daniel.
    »Ich lese Zeitung und ab und zu sogar die internen Berichte.«
    »Streberin.«
    »Der Überfall auf die Postagentur neulich«, erklärte Petra. »Die überfallene ältere Dame äußerte die Vermutung, dass die vermummte Gestalt ein Mädchen gewesen sein könnte. Auf unserem Flur hängt ein Bild von ihr, seit die Eltern sie vermisst gemeldet haben.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Daniel.
    »Du redest mit Bruckner und klärst erst mal ihre Identität ab. Dann informierst du die Eltern. Ich fahre ins Krankenhaus und höre mal nach, wie es ihr geht, ob sie durchkommt und wann ich mit ihr reden kann.« In den letzten Satz schrillte ihr Mobiltelefon. »Gerres.« Die Kommissarin hörte kurz zu und sagte dann: »Das ist nicht nötig. Ich komme vorbei, ich bin gerade in der Nähe.« An Daniel gewandt sagte sie: »Planänderung. Einem der Mädchen aus der alten Villa ist noch was eingefallen. Ich fahr hin und höre mir das an. Geh du ins Krankenhaus. Wir treffen uns dann wieder im Präsidium.«
    Katharina Buchmann, genannt Katie, schien hinter der Haustür gelauert zu haben. Jedenfalls war sie schon an der Tür, als Petra noch auf den Stufen zwischen Pforte und Haustür war. Sie warf einen Blick auf das Pistolenholster unter Petras Jacke und die Handschellen, die an ihrem Gürtel hingen.
    »Heute schwer bewaffnet«, stellte sie mit einem unsicheren Lächeln fest.
    »Nicht deinetwegen«, beruhigte sie Petra.
    Die Küche war inzwischen aufgeräumt worden und man hatte sogar Kaffee gekocht. Katies Mitbewohnerin, Antonia Bernward, nahm drei frische Tassen aus dem Schrank. Offenbar war sie im Bilde über das, was Katie ihr zu sagen hatte. Beide waren etwas blass. Schatten unter den Augen zeugten von

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