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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Bewegung. Mit Grauen erkannte Lillja, wie aus einem dieser eine fünf Zentimeter lange Kanüle ausfuhr, während aus dem anderen eine kurze, schmale Klinge klappte, die hell glomm und aus Energie zu bestehen schien.
    " Ich würde das wirklich lieber mit einer Lokalanästhesie machen", wandte Lillja ein und war sich sicher, dass man die Panik in ihrer Stimme hören konnte.
    " Diese Entscheidung obliegt nicht Ihnen", gab Dragin kalt zurück und betrachtete die Klinge, die sich auf ihre Haut senkte.
    Ein grausamer Schmerz durchzog ihre Hand, als die Haut sauber aufgeschnitten wurde. Instinktiv versuchte sie sich zu befreien und sprang dabei von der Liege auf, konnte den Arm aber nicht lösen. Der Geruch verbrannten Fleisches stieg ihr in die Nase und ließ Übelkeit in ihrem Magen aufsteigen.
    "Ruhig halten", hörte sie wie aus weiter Ferne und begriff Augenblicke später, dass der Befehl nicht ihr gegolten hatte, als Cor herantrat und ihren freien Arm mit der einen und ihre Schulter mit der anderen Hand ergriff. Indes senkte sich die Nadel in die offene Wunde und tat etwas furchtbar Schmerzhaftes an dem Knochen, um kurz darauf in schnellen Abständen irgendetwas in das Gewebe zu injizieren. Lillja wimmerte gequält und fühlte, wie ihr wieder Tränen in die Augen geschossen waren. Der Teil mit der Klinge zog sich etwas zurück und das Leuchten erlosch und wurde gleich darauf von einer Art Pinzette ersetzt, deren Blätter sich aus nicht einsehbaren Kammern schoben.
    Der Arm senkte sich erneut und drückte die Wundränder zusammen, während die Kanüle dicht darüber hinweg fuhr und eine gelbliche Flüssigkeit verteilte.
    Die Wunde schloss sich und binnen weniger Sekunden erinnerte nur eine dünne Narbe an die grausame Behandlung.
    Der Soldat ließ sie wieder los und trat ein paar Schritte zurück . Er hatte seine Kraft besser eingeschätzt - dennoch würde Lillja wahrscheinlich blaue Flecke an jenen Stellen bekommen, die Cor ergriffen hatte. Dr. Dragin nahm seinen Platz ein und löste die Bänder, die ihren Arm an das Operationsgerät banden.
    " Die Schwellung wird in den nächsten Minuten zurückgegangen sein." Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog den Arm zurück und entfernte sich schnell aus seiner Reichweite.
    " Sie rühren mich nicht mehr an", brachte sie mit zitternder Stimme hervor und presste die noch immer pochende Hand an den Körper. Dragin musterte sie kalt und zuckte mit den Schultern.
    " Sie sollten Captain Dale nun aufsuchen. Melden Sie sich danach auf Ihrem Posten." Dragin begann, das grauenvolle Gerät zusammenzuklappen und seine Befestigung am Boden zu lösen. "Und Lieutenant, bringen Sie diesem Menschen die passenden Umgangsformen bei und erklären Sie ihr, dass persönliche Wünsche und Vorlieben im Militär und im Krieg keinen Platz haben."
    Lillja hasste ihn.
    Mit starrem Blick und die Rechte noch immer an die Brust gepresst, verließ sie die Krankenstation.
    " Es tut mir leid", sagte Cor leise neben ihr und wandte sich nach links. Lillja folgte ihm. "Ihre ersten Erfahrungen auf unserem Schiff waren schlimm für Sie und für das gerade trage ich die Verantwortung." Seine Stimme ließ ehrliche Niedergeschlagenheit vermuten, also gab Lillja zurück:
    " Nein, Sie versuchten freundlich zu sein und haben sich einfach verschätzt. Dr. Dragin hingegen hat sich bewusst entschieden, mir Schmerzen zuzufügen."
    Cor warf ihr im Gehen einen langen Blick zu und sagte schließlich: "Ich bin nicht in der Lage, zu erkennen, ob Sie das ironisch meinen. Die Körpersprache der Menschen ist ungenau."
    " Es war ernst gemeint."
    " Gut."
    Sie erreichten einen zweiten Lift und Cor betätigte den Rufschalter rechts neben dem Rahmen. Sie mussten nun ein wenig länger war ten, bis die Türen aufgingen und sie in die zwei-mal-drei Meter große Kabine einsteigen konnten.
    Cor betätigte den obersten Knopf, die Türen schoben sich mit einem leisen Zischen zusammen und der Aufzug setzte sich in Bewegung.
    Als der Lift zum Stehen kam und die sich öffnenden Türen den Blick auf das erste Deck freigaben, war Lillja enttäuscht. Sie hatte eine Brücke erwartet, wie man sie aus einschlägigen Sciencefictionfilmen oder einem beliebigen Weltraum-Shooter kannte, doch sie sah lediglich einen weiteren Gang, der etwas sorgfältiger verkleidet schien.
    " Deck eins", erklärte Cor im Gehen. "Hier befinden sich der Konferenzsaal und die Bereitschaftsräume der höchsten Offiziere."
    Der Xhar trat an den nächstliegenden Raum heran

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