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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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doch war es der erste fremde Planet, den sie selbst sah.
    " Einer der Hauptenergielieferanten", mischte sich Cors Stimme in ihre Gedanken. Da die anderen in keinster Weise auf seine Worte reagierten, nahm sie an, dass er einen zweiten Kanal zwischen ihr und sich geöffnet hatte. "Dort wird eines der Hauptelemente gewonnen, das die Überlichtreaktoren betreibt - es ist selten und die meisten Vorkommen nennenswerter Größe sind schwer umkämpft. Alle Monde in seiner Umlaufbahn sind schwer befestigt und sind unbedingt zu halten. Verlieren wir die Monde, so verlieren wir den Planeten und damit die meisten angrenzenden Systeme."
    Lillja hätte gerne etwas darauf erwidert, doch da sie nicht wusste, auf welchem Kanal er zu ihr gesprochen hatte, schwieg sie.
    Schweigend gingen sie weiter, Lillja setzte mühsam einen Fuß vor den anderen und versuchte das Seitenstechen, das sie seit einigen Minuten quälte, zu ignorieren. Als sie bis auf zwanzig Meter heran waren, gebot H'Rega anzuhalten und wandte sich ihr zu:
    " Winter, starten Sie den Scan. Auf der anderen Seite wird ein Hüllenbruch angezeigt - betreten Sie das Schiff darüber und suchen Sie nach Anzeichen der Seuche und möglichen Lebenszeichen."
    " Lebenszeichen?" Sie war überrascht, damit hatte sie nicht gerechnet.
    " Ja. Die äußere Panzerung könnte mögliche Lebenszeichen abschirmen - aber es ist unwahrscheinlich, dass es Überlebende gibt, das umliegende Gelände wurde mit einem wirksamen Nervengift geflutet."
    Nervengift - in ihrem alten Leben hätte es bestimmt kritische Stimmen zum Einsatz von Neurotoxinen gegeben.
    " Verstanden", gab sie angespannt zurück und ging los.
    " Unwahrscheinlich - nicht unmöglich."
    Lillja schaltete den eingebauten Scanner ihres Anzuges an und stellte die Empfindlichkeit hoch, dann zog sie die Waffe, überprüfte das Magazin und löste die Sicherung - dann machte sie sich auf den Weg…

13
     
    Das fremde Schiff hatte die Eisdecke durchschlage n und war etwa drei oder vier Meter tief eingesunken. Das dabei hochspritzende Wasser war längst wieder gefroren und umgab einen Teil des freiliegenden Metalls wie eine durchsichtige zweite Haut. Der über allem liegende Film aus Eis gab der Szenerie etwas Ruhiges und höchst Unwirkliches. Es dämpfte und veränderte die Geräusche.
    Das Schiff war am Rand des unter ihr her schnellenden Flusses aufgeschlagen und war nach etwa fünfzehn Metern durch die Ausläufer des Ufers gebremst worden.
    Lillja hätte bei einem solchen Absturz mehr Schäden erwartet, doch offenbar war das Schiff mit nur geringer Geschwindigkeit aufgeschlagen und schien außerdem über eine ausgesprochen robuste Hülle zu verfügen.
    Sie musste das Schiff halb umrunden, ehe sie den Hüllenbruch sehen konnte. Ein fünf bis sechs Quadratmeter großes Loch gähnte ihr entgegen und offenbarte die unter den Außenplatten liegende Unterkonstruktion. Lillja vermochte keine Mutmaßungen über die Ursache des Loches anstellen und war sich nicht einmal sicher, ob es die Ursache des Absturzes gewesen sein mochte.
    Sie sah auf den Bildschirm ihres Scanners. Er brachte nur wirre Angaben, je näher sie dem Schiff kam, bis schließlich eine Fehlermeldung erschien.
    " Jemand da?" Sie wusste, dass das Mikrophon noch immer alles sendete, was sie sagte, doch hatte sie schon seit zu langer Zeit nichts mehr von den Soldaten gehört. Als sie losgegangen war, hatte H'Rega seinen Männern aufgetragen, das Gebiet zu sichern, seitdem war es still geworden.
    Lillja fragte sich, warum keiner der stationierten Truppen dafür hier war.
    " Wir hören Sie", kam es zurück. Ein leichtes Rauschen verzerrte H'Regas Stimme ein wenig.
    " Ich erhalte nur Fehlermeldungen - keine Entwarnung also."
    " Verstanden." Er schwieg einen Moment und Lillja konnte hören, wie er tief ein- und ausatmete, ehe er fortfuhr:
    " Betreten Sie das Schiff und suchen Sie diese organischen Substanzen. Suchen Sie ein aktives Terminal und stellen Sie Verbindung zu Ihrem Anzuginterface her."
    " Ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll."
    Nefaris hatte das Programm des medizinischen Scanners der Ro'ha in ihren Anzug geladen und damit auch ein passendes Sprachpaket - alle anderen Anzeigen waren jedoch unverständlich für sie, wenn man von den wenigen Schlagworten absah, die sie bislang gelernt hatte.
    "Suchen Sie einfach einen Zugang - ich werde Sie dann anleiten."
    " Sha", mischte sich Cor eindringlich ein. "Sie ist für einen solchen Einsatz nicht ausgebildet."
    H'Rega

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