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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Gefäßkleber."
    Lillja eilte zu den Kisten und riss den ersten Deckel auf.
    " Unsere Vorräte sind schon seit Monaten aufgebraucht", erklärte die Xhar inzwischen. "Man sollte kaum glauben, dass der geschätzte Rat zulässt, dass seine wertvollen Soldaten aus Nachschubmangel verbluten." Der Sarkasmus war unüberhörbar.
    In der zweiten der drei Kisten fand Lillja schließlich das Medikament und brachte es zu Kima.
    " Kein Gewebekleber", gab sie an, als sie auch die dritte Kiste durchsucht hatte.
    Die Xhar gab ein undefinierbares Geräusch von sich, das sich irgendwo zwischen Knurren und Seufzen bewegte und holte ein kleines Gerät zum Feldbett, das sie einschaltete. Neugierig trat Lillja näher heran und beobachtete, wie das fünfzehn Zentimeter lange und fünf breite Gerät zum Leben erwachte. Eine Reihe von Leuchten schaltete sich ein und begann erst gelb und dann lila zu blinken.
    " Eine veraltete Art Wunden zu verschließen", erklärte die Xhar und führte das Gerät langsam an einer Schnittwunde entlang, wo es in regelmäßigen Abständen kleine Drahtschlingen verschoss, welche die Wundränder zusammendrückten.
    " Warum hat keines der anderen Schiffe seine Vorräte mit der Station geteilt?", fragte Lillja beiläufig.
    " Die Ro'ha ist seit Ewigkeiten das erste Schiff, das auf dem Mond gelandet ist."
    " Und wie kamen dann die Menschen hier her?"
    Kima legte das Werkzeug aus den Händen und sah sie an. Ihr Gesicht war weicher geschnitten und verfügte nur auf Stirn und Nasenrücken über Hornplatten, sodass sie über zumindest eingeschränkte Mimik verfügte. Sie wirkte überrascht und auch etwas belustigt.
    " Wie sind Sie auf der Ro'ha gelandet?", wollte sie schließlich wissen.
    " Meine Heimat wurde angegriffen, Ihr Volk hat uns vor dem Schlimmsten bewahrt und eine Art Allianz angeboten - Schutz gegen Ressourcen und Truppen. Ich habe mich freiwillig gemeldet."
    " Die Menschen sind unsere Verbündeten?" Sie schüttelte den Kopf und lachte bitter. "Das ist… ich weiß nicht - dafür gibt es kein passendes Wort!" Sie nahm eine Wundkompresse von einem Rollwagen, der links neben ihr stand und mit diversen Verbänden und Medikamenten beladen war, tränkte sie mit einer durchsichtigen Flüssigkeit und reichte sie an Lillja weiter. Sie selbst nahm sich eine zweite und begann, die Verätzungen des Technikers damit abzutupfen. Lillja beobachtete ihr Handeln kurz und tat es ihr gleich.
    " Man hat Ihnen die Frau in der Quarantäne gezeigt?", wollte Kima schließlich wissen.
    " Ja."
    " Warum? Soweit ich weiß ist Ihr Volk auf einem sehr viel weniger weit entwickelten technischen Stand - warum…?" Sie unterbrach sich selbst und schien kurz nachzudenken, ehe sie fortfuhr: "Hat man irgendwas mit Ihnen gemacht?"
    " Ein recht unfreundlicher Xhar hat mir Blut abgenommen", antwortete Lillja ehrlich und begann sich zu fragen, auf was Kima hinaus wollte - ahnte aber Übles.
    " Das hätte ich mir denken können. Müsste ich raten, würde ich sagen, dass Dr. Ungas Sie dorthin bestellt hat, um an frische Proben eines gesunden Menschen zu kommen. Ich wette, er hat Mon irgendeine Geschichte aufgetischt, damit er Sie ins Labor schickt und hat Ihnen dann in aller Ruhe so viel genetisches Material abgenommen, dass er eine neue Reihe nachzüchten kann." Kima klang entrüstet, fast schon wütend.
    " Nachzüchten?"
    " Ja. Ungas ist auf der Suche nach dem Grund, warum menschliche Zellen immun gegen die Seuche sind. Vor ein paar Wochen glaubte er, er sei nahe dran, doch dann starben plötzlich alle Versuchsobjekte und das verbliebene genetische Material war schon so stark verändert, dass er daraus nicht nachzüchten konnte."
    Lillja legte die Kompresse aus der Hand und ging ein paar Schritte zurück. Das überstieg wirklich ihre schlimmsten Erwartungen.
    " Und wie lange forscht er schon an meinen Leuten?"
    " Es sind Klone", wandte Kima ein, als würde das einen Unterschied machen. "Also sind es nicht wirklich Ihre Leute. Er hat schon vor meiner Ankunft hier seine Arbeit verfolgt. Ein paar Standardjahre waren es sicherlich."
    Lillja schluckte und wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte.
    " Danke, dass Sie mir das erzählen", meinte sie schließlich und nahm ihre Arbeit wieder auf.
    " Sicher - aber es wäre nett, wenn vielleicht nicht gleich alle wüssten, woher Sie diese Informationen haben. Ich habe mir in den letzten Monaten schon zu viele Fehltritte erlaubt. Meinen Rang habe ich schon verloren - und wären wir hier nicht so

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