Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)
der Lillja den Eingang vermutete, über den sie und H'Rega den Komplex betreten hatten.
" Wäre schön, wenn Sie den zweiten Ausgang in Ihrem Bericht nicht erwähnen", meinte Kima im Laufen und warf Lillja einen schnellen Seitenblick zu.
Der Mensch musste lächeln und nickte. Sie bekam langsam eine Vorstellung davon, wie genau Kima Dale ihren Rang verloren haben musste.
Der Schmerz in ihrem Brustkorb meldete sich langsam wieder, noch längst nicht so unerträglich, wie zuvor, doch deutlich spürbar.
Die äußere Kuppelmauer tauchte vor ihnen auf, sie eilten daran entlang, bis sie schließlich ein Tor erreichten, das in eine weite Halle führte. Das laute Heulen einer Sirene ertönte und im Rennen bemerkte Lillja, dass rund um sie herum Bewegungen entstanden. Bedeutete der Alarm einen erneuten Angriff?
Am gegenüberliegenden Ende erwartete n H'Rega und zwei weitere Xhar sie. Von den Verletzten war noch nichts zu sehen. Die beiden Fremden nickten dem Lt. Commander zu, der ihnen scheinbar zuvor einen Befehl erteilt hatte, und liefen im Eilschritt den Frauen entgegen.
" Die DeKon sollte jeden Moment abgeschlossen sein", sagte einer der Unbekannten im Vorbeigehen an Kima gewandt, die nickte und den beiden Soldaten Platz machte. Wie um seine Worte zu unterstreichen ertönte ein Klicken und die Verriegelung des Tores, vor dem sie standen, löste sich.
" Die Basis wird angegriffen", bestätigte H'Rega ihren Verdacht und steuerte einen breiten Panzerschrank ein paar Meter zu seiner Linken an. "Kümmern Sie sich um die Verwundeten - aber seien Sie für einen raschen Aufbruch bereit!"
Er hatte den Schrank erreicht und zog ein Bündel heraus, das er Lillja zuwarf. Sie fing es ungeschickt auf und erkannte ihren Umweltanzug, der ein wenig verschrammt, aber sonst vollkommen intakt und sogar halbwegs sauber wirkte. Hastig legte sie ihn an, überprüfte in aller Eile die Verbindungen und zog schließlich den Helm über. Aus den Augenwinkeln hatte sie sehen können, dass auch Sha H'Rega seinen eigenen Kampfanzug überzog und im Anschluss seine Waffen kontrollierte.
Als Lillja fertig war reichte er ihr ihre Pistole, die sie im Holster verschwinden ließ. Schließlich nickte sie ihm zu und ohne auf eine Reaktion des Xhar zu warten, betätigte Lillja den Öffner zum angrenzenden Raum und schob sich durch den sich langsam weitenden Durchlass.
In dem hell ausgeleuchteten Raum befanden sich sechs im Boden befestigte Feldbetten, an deren Kopf- und Fußenden schmale Ablegflächen angebracht waren.
Durch die zweite Tür ihr gegenüber traten drei Soldaten, die einen vierten zwischen sich führten. Einer der drei Unverletzten war Cor, er hatte seinen Kopfschutz abgelegt und blutete aus einer kleinen Platzwunde an der Schläfe. Er und ein Unbekannter ließen den Verwundeten schwer auf eines der Betten fallen und als Lillja ihm den Helm abnahm und in sein Gesicht blickte, erkannte sie mit Erleichterung, dass es sich nicht um Azarion handelte. Die Erleichterung schwand jedoch, als sie sich umsah und ihn überhaupt nicht entdeckte.
" Azarion?", fragte sie leise an Cor gewandt, während sie den Verwundeten oberflächlich untersuchte.
" Noch beim Panzer - es geht ihm gut", antwortete er.
Endlich war auch Kima eingetreten und begann mit einer ersten Versorgung des Soldaten auf dem Feldbett. Es sah nicht gut aus. Ein Projektil hatte ihm einen beachtlichen Teil des rechten Unterschenkels weggeschossen, kleinere Splitter hatten ihm tiefe Schnitte am ganzen Körper zugefügt und etwas sehr Scharfes hatte ihm die Hälfte des linken Fußes sauber abgeschnitten.
Er würde sterben, wurde ihr klar und ein Blick in Dales fremdartige Augen sagte ihr, dass auch sie zu der gleichen Erkenntnis gekommen war.
Ohne dass es einer Absprache bedurft hätte, traten beide von der Liege zurück. Der Soldat zuckte und krampfte kurz, dann senkte sich sein Brustkorb und die Pupillen wurden weit.
" Bitte nicht", flüsterte einer der Unbekannten voller Trauer hinter Lillja, schob sich an dem Menschen vorbei und starrte den Toten an.
Irgendetwas donnerte oberhalb der Kuppel über sie hinweg und schlug mit einem unglaublich lauten Geräusch vor dem Lager auf. Der Boden zitterte kurz und Lillja stolperte einen Schritt zurück, ehe sie ihr Gleichgewicht wiederfand. Nur knapp neben sich sah sie Cor stehen, der eine Hand an die Ohröffnung hielt und, während er gleichzeitig mit der anderen eine Taste an seinem Gürtel drückte.
" Reka - hören Sie mich?", hörte
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