Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
Vom Netzwerk:
gestanden hatte. Er zerrte ihn mit einem Ruck zu sich herab und rang einen Augenblick mit dem Mann, dann begann sich das Wasser um ihn rot zu färben. Von den verbliebenen Wachen war nichts zu sehen, doch plötzlich gab H'Rega, der achtlos über den Toten hinweg gestiegen war, zwei Schüsse ab, die laut durch die Gänge hallten und Lillja zog sich in ihre Deckung zurück, während sie gedanklich erneut ihre Nutzlosigkeit verfluchte.
    "Sicher!", ertönte schließlich Azarions Stimme und Lillja packte die Rucksäcke, um ihren Freunden zu folgen. Es waren kaum mehr als fünfzehn Sekunden vergangen, seitdem der Lt. Commander die Blendgranate geworfen hatte und doch lagen drei Daru tot am Boden, während der vierte langsam unter die Wasseroberfläche sank.
    Azarion kam ihr auf halber Strecke entgegen und nahm ihr seinen Rucksack ab.
    Lillja verharrte kurz bei der ersten Leiche und durchsuchte den Daru mit schnellen Handgriffen, bis sie einen einfachen Scanner fand, der in einer Gürteltasche verstaut gewesen war. Sie nahm dem Toten das Gerät ab und eilte hinter dem Xhar her, der schon fast wieder seinen Kameraden erreicht hatte. Sie waren den Gang wenige Meter weiter hinabgegangen und vor einer Tür stehen geblieben, die in die linke Seitenwand eingelassen war.
    Eine Tür.
    Ernsthaft. Lillja hatte, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wirklich mehr als eine banale Tür erwartet, die dieses unterirdische Labyrinth mit einer – für ihre Begriffe - hochentwickelten und offenbar auch irgendwie noch immer wichtigen Anlage verband. Doch es war wirklich einfach nur eine Tür, die zu allem Überfluss auch noch aus einfachem Holz gemacht schien.
    H'Rega winkte sie ungeduldig heran und Lillja legte die letzten Meter im Laufschritt zurück, ehe der Xhar ihr das Gepäckstück aus der Hand nahm und aus einer der zahlreichen Seitentaschen eine Art Schlauch hervorzog. Es musste ein Endoskop sein, denn er schob das eine Ende unter den Türspalt, während er das diesseitige an ein Auge hielt und den Schlauch langsam nach links und rechts drehte, ehe er ihn herauszog und wieder zusammen rollte.
    "Niemand zu sehen", kommentierte er.
    Lillja ersparte sich den Hinweis, dass mögliche Feinde jenseits dieser Barriere sicherlich die Schüsse gehört haben mussten und nicht teilnahmslos hinter der Tür gewartet hätten. Vielleicht rechnete H'Rega auch einfach mit Verstärkung, die sie über diesen Zugang erreichen konnte. Er griff zögerlich nach der Türklinke - es war, nebenbei bemerkt, das erste Mal seit Wochen, dass Lillja etwas so rückständiges wie eine Türklinke zu Gesicht bekam - und drückte sie herunter.
    Ohne, dass es einer Absprache bedurft hätte, hatte sich Azarion links neben seinen Kommandanten gestellt, das Gewehr erneut gezogen und gab mit einem knappen Nicken an, dass er bereit war. H'Rega zog die Tür auf und Lillja s Blick fiel in einen sehr kleinen, runden Raum, in dessen Wand eiserne Sprossen eingelassen waren, über die man nach oben klettern konnte. Man konnte dem Raum und der Leiter ihr Alter ansehen. Spuren von Rost hatten sich an den Einschlagstellen der Sprossen gebildet und verliehen ihnen den Charme eines Atombunkers aus dem zweiten Weltkrieg. Azarion trat mit einem entschlossenen Schritt ein, sah nach oben und nickte schließlich, während er das Gewehr schulterte und zur Seite trat.
    Es ging ein paar Meter sehr gerade nach oben, ehe das obere Tunnelende von einer Metallplatte abgeschlossen wurde , die, im Gegensatz zur Leiter, von der Zeit unberührt schien. Die Metallsprossen führten zu einer Luke, die sich an einen kleinen Vorsprung schloss. Das war vermutlich der eigentliche Übergang zur Terraformingstation.
    "Scanner", verlangte Azarion und Lillja startete das frisch erbeutete Gerät, manövrierte sich zur Sprachauswahl und reichte es an den Xhar weiter, der es in eine Tasche gleiten ließ und entschlossen die Leitersprossen hochstieg.
    "Aktivieren Sie eine Röhre", verlangte H'Rega indes und während sie dem nachkam, fügte er hinzu: "Durchsuchen Sie die Leichen, besorgen Sie sich eines ihrer Funkgeräte und hören Sie mit."
    Sie nickte und eilte zurück in den Tunnel. Die beiden Daru kurz hinter dem Stationsübergang waren durch je einen Kopfschuss gestorben und Lillja zögerte, nach ihren Kommunikatoren zu suchen, sodass sie schließlich zur ersten Leiche trat, der sie bereits den Scanner entwendet hatte. Sie fand das kleine Ohrteil und den zugehörigen Controller. Mit schnellen Handgriffen stellte

Weitere Kostenlose Bücher