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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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sie sicher, dass der Audioausgang stumm war, dann schob sie sich das kleinere Gerät in den noch freien linken Gehörgang und schaltete die Kanäle durch.
    "Was ist denn bei euch los?", hörte sie schließlich die aufgeregte Stimme einer Frau fragen.
    Lillja aktivierte ihren Kanal zu den Soldaten und sagte leise: "Sie wissen, dass etwas nicht stimmt."
    "Verstanden. Machen Sie sich auf den Weg, Winter. Wir kommen nach, sobald wir die Sprengsätze installiert haben", befahl H'Rega und obwohl alles in ihr dagegen protestierte, ging sie gehorsam los.
    "So schnell sollten sie das Schott nicht aufbekommen", hörte sie schließlich Azarion verkünden. " Ich bringe die Ladungen an. Welche Zeit?"
    " Sechs Minuten. Winter, wie weit?"
    Sie hatte ihr e Schritte beschleunigt und rannte nun den langen Tunnel entlang, von dem schließlich der Nebengang samt Aufgang abgehen musste.
    "Bin gleich beim Ausgang. Noch nichts von Cor oder Fenric", brachte sie keuchend hervor und erhö hte ihre Geschwindigkeit. Sie bog in den Nebenweg und sah die eingestürzten Deckenteile vor sich liegen. Der Erdboden über ihr musste stark eingedrückt sein und eine Mulde gebildet haben, als der Gang eingestürzt war. Die Trümmer hatten eine steile Rampe gebildet, die gut vier Meter nach oben führte und schließlich in einen schmalen Lichtstreifen mündete.
    Auf Händen und Knien arbeitete sie sich nach oben und schob sich schließlich durch das Loch ins Freie. Hitze und feuchte Luft schlugen über ihr zusammen, während sie ins helle Licht trat und sich geblendet schnell umsah. Sie hatte Recht gehabt - der ganze Boden in größerem Umkreis war nach unten gesackt und hatte eine überraschend sanfte Kuhle gebildet. Das war jedoch auch schon alles, was noch von dem Einsturz zeugte. Die Natur hatte sich längst wieder ausgebreitet und den Boden mit dem weichen Moos überzogen, über dem sich gefährlicher Klingenfarn und hohe Bäume erstreckten.
    Fenric hatte vermutet, dass er sich östlich der Basis befinden musste, aber Lillja hatte keinen Schimmer, wo Osten sein sollte. Etwas ratlos legte sie den Kopf in den Nacken und spähte zwischen den dichten Blättern hindurch. Wolken. Seit ihrer Landung hatte sich nicht de r Hauch einer Wolke am Himmel bewegt, doch gerade jetzt, wo ihr diese verdammte Sonne wenigstens halbwegs nützlich sein könnte, war der gesamte Himmel mit schweren dunklen Wolken überzogen. Bei diesem Anblick wurde ihr schlagartig bewusst, dass es dunkler geworden war und auch die Luftfeuchtigkeit war noch etwas angestiegen. Mit etwas Pech zog ein tropischer Sturm auf.
    "Fenric, Cor? Jemand da?" Sie drehte sich ratlos um die eigene Achse und blieb stehen. Sie bekam keine Antwort und auch auf dem anderen Kanal war es seltsam still. Erneut schaltete sie die verfügbaren Bereiche durch, aber auch von der Frauenstimme war nichts mehr zu hören. Es schien, als sei der ganze Funk einfach tot.
    Etwas unentschlossen zog sie den zweiten Empfänger aus dem Ohr und verstaute ihn, samt Kontrollgerät, in einer Tasche. Die Geräte beeinträchtigten ihr Gehör und wenn sie beide trug, konnte sie die Geräusche ihrer Umwelt nur unzureichend wahrnehmen.
    In den vergangenen Sekunden hatte der Wind merklich zugenommen und die Temperatur war um mehrere Grad gefallen.
    Schüsse.
    Ihr Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen und Lillja sah sich gehetzt um, war sich aber nicht sicher, aus welcher Richtung die Geräusche gekommen waren.
    Drei Schüsse in schneller Folge, vermutlich aus den Waffen der Xhar abgefeuert. Sie wandte sich grob in die Richtung, der sie das neue Waffenfeuer am ehesten zuordnen konnte und machte einen zögerlichen Schritt. Wenn sie einfach so in den Wald stürmte, würde sie niemandem helfen können.
    Geräusche hinter ihr wurden laut und Lillja prallte erschrocken zurück und machte zwei Schritte rückwärts, bis ihr klar wurde, dass die Geräusche vom Aufgang kommen mussten. Obwohl sie davon ausging, dass es H'Rega und Azarion sein würden, die in den nächsten Augenblicken aus dem Boden krochen, zog sie ihre Waffe und hob den Lauf etwas an. Sie hatte nichts von ihren Leuten gehört und sie wollte nicht Gefahr laufen, vollkommen unvorbereitet in das Gesicht eines Daru zu sehen.
    H'Regas fahle Haut erschien zwischen den Felsen, als er sich mühevoll nach oben zog. Die gebrochene Gesichtsplatte sah bei Tageslicht noch deutlich schlimmer aus, obwohl sie sich bereits verschorft hatte und längst abgeschwollen war.
    Erleichtert

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