Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

bin ein geborener Soldat, Winter. Natürlich heilen meine Wunden schnell." Lt. Commander Sha H'Rega richtete sich etwas auf und stöhnte leise. Seine ganze Haltung drückte die Schmerzen aus, die er fühlen musste - ganz unabhängig von den guten Ergebnissen.
    "Sie wissen, dass ich keine Ahnung habe, was das bedeuten soll", gab sie etwas aggressiver zurück, als sie geplant hatte und scannte sich selbst. Ganz wie Fenric gesagt hatte, hatten sich rund um die Wunde Bakterien und Keime eingenistet - wahrscheinlich würde sie weniger Glück als ihr Commander haben.
    "Das bedeutet, dass meine Gene ausgebessert wurden", erklärte er. Sie hatte nicht mit einer Antwort gerechnet und ließ überrascht vom Display ab, um in seine bernsteinfarbenen Augen zu sehen.
    "Soldaten wie ich werden aus den besten genetischen Ausgangsmaterial ien geschaffen, die wir zu bieten haben - wir sind robuster und widerstandsfähiger, als andere Xhar. Wir können Dinge überleben, die andere töten." Schließlich hielt er doch inne und betrachtete seine Hände. "Es ist, wie Jargon sagte", fuhr er leiser fort.
    Seitlich von ihnen betraten Cor und Azarion das Shuttle und machten sich an den vorderen Bedienkonsolen zu schaffen.
    "Wir sind Züchtungen. Erschaffen - nicht gezeugt."
    "Sha!", unterbrach ihn Cor mit ungewöhnlicher Schärfe und die beiden Männer tauschten einen langen Blick, dann sah er zu Lillja und richtete seine Worte an sie: "Du solltest seine Schwäche nicht ausnutzen, indem du ihn zu Antworten treibst, die er dir sonst niemals gegeben hätte."
    Ehrlich überrascht zog sie die Brauen in die Höhe und schüttelte leicht den Kopf.
    "Ich habe gar nichts getan."
    "Sicher", gab er sarkastisch zurück und gab eine letzte Befehl sfolge ein, um das Gefährt wieder zu verlassen. Azarion verharrte noch einen Moment und ließ den Blick zwischen ihnen hin und her wandern.
    "Was auch immer da los ist", sagte er schließlich. "Klärt das."
    Lillja sah den beiden Soldaten nach, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwanden, dann richtete sich ihr Blick wieder auf den Lt. Commander. Wenn jetzt wirklich ein ungewöhnlicher Moment der Schwäche H'Regas war, dann war das eine einmalige Gelegenheit für sie, endlich ein paar Antworten zu bekommen.
    "Warum haben die Männer unter Adrian Radu auf der Gi'vol gemeutert?", fragte sie eindringlich und H'Rega erwiderte ihren Blick lange, ehe er den Kopf leicht schüttelte.
    "Ich bin nicht befugt, Ihnen irgendetwas darüber zu sagen, Winter. Und so sehr, wie Soran zu glauben scheint, stehe ich noch längst nicht neben mir."
    "Sie sollten es mir sagen, Commander. Man hat mir einen Finger abgeschnitten - und ich habe es ertragen, damit Ihre Informationen geheim bleiben. Wir Menschen sind weniger robust als Ihre Leute – die Wunde wird sich infizieren und es sieht nicht so aus, als würden wir in den nächsten paar Stunden eine medizinische Einrichtung erreichen können. Vielleicht überlebe ich das hier nicht - lassen Sie mich nicht dumm sterben."
    H'Rega sah sie an, hob aber plötzlich den Blick und sah knapp hinter sie. Als sie sich umwandte, erkannte sie Cor, der unbemerkt zurückgekehrt war und auf sie herabsah.
    "Du wirst nicht sterben", sagte er fest und ging erneut zur Steuerkonsole. "Das lasse ich nicht zu."
    Ein trauriges Lächeln kam auf ihre Züge und sie nickte schwach, sah aber dennoch zu H'Rega und blickte ihn fest an, bis er schließlich ein Nicken andeutete und sich schwerfällig erhob. Er würde über ihren Einwand nachdenken und eine Entscheidung treffen.
    "Es wird immer heißer hier drin", meinte er nach einer Weile und er hatte Recht. Jetzt, da die Maschinen ausgeschaltet waren, heizte sich der Innenraum immer stärker auf und würde wahrscheinlich in den nächsten Minuten unerträglich heiß werden.
    "Helfen Sie mir nach draußen, ich brauche noch etwas Ruhe."
    Lillja nickte und legte sich seinen Arm um die Schultern. Sie selbst war nicht allzu gut auf den Beinen und jeder Schritt fiel ihr erstaunlich schwer, doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und setzte tapfer einen Fuß vor den anderen. Sie überwanden die knappe Distanz bis zum Waldrand und schoben sich an einem scharfkantigen Gewächs vorbei, bis H'Rega schließlich auf einen moosbewachsenen Baumstumpf deutete und Lillja ihn daran herabsinken ließ.
    "Ihr Körper verwendet alle Energie auf die Wundheilung", meinte sie und sah auf ihn herab. "Das hab e ich zuvor noch nie gesehen."
    "Es ist für gewöhnlich auch nicht nötig.