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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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aufgebracht erlebt. Cors Haltung versteifte sich und er sah H'Rega gerade heraus an, schwieg jedoch.
    Azarion, der ihr gegenüber saß, war unglücklich zusammengesunken und sah auf seine Füße, während Fenric einzig Augen für die Karte zu haben schien.
    Sie war versucht einzuschreiten, doch, abgesehen davon, dass sie den Zorn H'Regas gerade jetzt nicht ertragen wollte, wollte sie Cors Aussage nicht vor allen infrage stellen. Wenn er sie schützen wollte - bitte.
    "Ja, das habe ich", antwortete Cor nach einer gefühlten Ewigkeit, dann ließ er weitere Sekunden verstreichen, ehe er fortfuhr: "Durch unseren Durchflug wurde das Feld der Barriere gestört - und ein Feedback erzeugt. Die Spannung hat die Relais durchbrennen lassen und unsere Außensensoren unbrauchbar gemacht. Den Systemausfall innerhalb des Shuttles haben wir vermutlich Jargons Sabotage zu verdanken. Ich bin mir nicht sicher, wie er es gemacht hat, sieht aber nach einer Spannungsüberladung aus, die über den Innenraum an die Anzüge weitergegeben wurde."
    "Optionen?"
    Cor schwieg einen Moment, sodass Azarion das Wort ergriff: "Wir müssen irgendwie die Ro'ha informieren. Wir dringen in diese Anlage ein - dort überladen wir entweder den Generator oder wir sprengen das Ganze mit ein paar gezielten Ladungen. Wissen wir, wie sie die benötigte Energie erzeugen?"
    "Nein, aber die Standardanlagen dieser Zeit wurden mit Fusionsreaktoren betrieben."
    "Gibt es noch mehr als diese Anlage? Schiffe oder Stationen?", fragte die junge Frau.
    "Ja. Ein Versorgungsschiff in der Umlaufbahn und ein Transportshuttle innerhalb der Anlage."
    "Ein Schiff in der Umlaufbahn?", wiederholte Lillja leise. "Warum haben unsere Sensoren das bei unserem Hinflug nicht entdeckt?"
    "Ich gehe davon aus, dass sie es entdeckt haben, aber Jargon wird uns darüber nicht informiert haben. Wir können die S ystemspeicher auslesen, sobald wir wieder auf der Ro'ha sind", meinte Cor.
    "Ich stimme Tiron zu", ergriff H'Rega das Wort , ohne auf die letzten Sätze zu reagieren. "Wir deaktivieren die Barriere und informieren die Ro'ha, dann besorgen wir uns Zugang zu dem Shuttle."
    Sie alle wussten, dass ihr Captain nicht viel unternehmen konnte, auch wenn er von den Vorkommnissen hier wusste, dennoch nickte Lillja. Vielleicht würde sich für Dale eine Möglichkeit ergeben, das Oberkommando zu kontaktieren oder irgendwie eine Nachricht abzuschicken.
    "Was ist mit den Universalcomputern der Anzüge?"
    "Sie sind hinüber. Da kann ich nichts machen", meinte Azarion entschuldigend.
    H'Rega nickte und Lillja fasste den Entschluss, sich nun endgültig von ihrem Umweltanzug zu trennen. Das Material - wenn nun auch durch Schlamm, Dreck und Blut kaum noch zu erkennen, war ohne Energieversorgung nicht für diese Umgebung geeignet.
    Sie suchte sich die Kleidung aus dem Lager aus ihrem Rucksack, klemmte sie sich unter den Arm und trat ins helle Sonnenlicht heraus, um sich seitlich des Shuttles zu positionieren und öffnete die Verschlüsse des Brustteils. Sie schälte sich langsam heraus, ohne auf ihre Kameraden zu achten, deren Sichtbereich sie nur unzureichend verlassen hatte. Sie hatte die Wahl zwischen Schatten und Privatsphäre - keine sonderlich schwere Entscheidung.
    Ohne ihre linke Hand war es schwierig und schließlich schien auch Cor zu bemerken, dass sie Hilfe brauchte und machte eine Bewegung in ihre Richtung, doch sie wehrte ihn augenblicklich ab.
    "Nein", sagte sie kalt und bestimmt und der Soldat sackte etwas in sich zusammen. So weit war sie noch nicht. Noch lange nicht.
    Schließlich war es Azarion, der ihren verwundeten Arm durch den Ärmel schob und ihr half, aus dem Anzug zu steigen. Die andere Frau war schmal gewesen, doch die Wochen in den Auffanglagern der Erde und später auf der Ro'ha hatten auch Lillja einen Teil ihrer weiblichen Kurven gekostet und so passte die Kleidung halbwegs.
    Sie faltete den verdreckten Stoff zusammen und legte ihn beiseite, dann stieg sie umständlich in die Hose und schloss den Gürtel. Sie fühlte einen Blick auf sich ruhen und sah auf. Azarion war in der Hecktür stehen geblieben und lehnte sich mit der Schulter gegen die Außenpanzerung. Er hielt das Sturmgewehr locker in der Linken und ließ den Blick aufmerksam über den Waldrand schweifen, ehe er ihn auf Lilljas Körper richtete und sie mit einem langen und interessierten Blick musterte.
    "Augen nach oben, Soldat", tadelte sie ihn und er sah ihr tatsächlich kurz in die Augen, ehe er den Blick wieder

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