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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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wäre ihm das alles hier erspart geblieben, dachte er bitter, doch nun war es zu spät. Immerhin konnte er davon ausgehen, dass Flottenadmiral Tival tot sein durfte – zumindest war die Explosion stark genug gewesen, um vermutlich jeden innerhalb des Bauwerks ins Reich der Toten zu befördern.
    Erneut ließ Siran Kaz'Dun seinen Blick durch den tristen Raum schweifen. Er maß kaum mehr als fünf Schritt in Länge und Breite und war, bis auf einen einfachen Hocker und einen zu hohen Tisch, vollkommen leer. Natürlich befanden sich in der Decke über ihm irgendwo Sensoren, die alles aufzeichneten, was hier passierte, aber Siran konnte sie, trotz aufmerksamer Suche, nicht entdecken.
    Er hätte die Bombe selbst zünden sollen!
    Seine Festsetzung brachte alles in Gefahr, wofür er so lange und hart gekämpft hatte. All die Opfer, die er und die vielen Männer und Frauen gebracht hatten, wären umsonst, wenn die Xhar ihn zwingen würden, zu kooperieren – und niemand konnte sich diesen Wesen lang genug widersetzen.
    Siran gab sich in diesem Falle keinen Illusionen hin, er war hart im Nehmen, hatte eine exzellente Ausbildung genossen und würde den meisten Verhörmethoden sicherlich widerstehen können, doch irgendwann würde auch er einknicken.
    Erneut seufzte er, stand auf und machte ein paar Schritte durch den Raum, als Schritte hinter der einzigen Tür laut wurden und jemand sich am Schloss zu schaffen machte. Siran wappnete sich und als das schwere Metall langsam aufschwang, sah er in das ausdruckslose Gesicht eines hochgewachsenen Xhar. Der breite Brustkorb und die stämmige Statur wiesen ihn als genetisch optimierten Soldaten aus, während die zahlreichen Narben an Gesicht, Hals und Händen von Kämpfen vermuten ließen, die er bestritten haben mochte.
    Der Soldat machte einen Schritt in den Raum und zog die Tür hinter sich ins Schloss, woraufhin seine gelben Augen aufmerksam die Wände absuchten und an einem bestimmten Punkt in Sirans Rücken haften blieben. Der Xhar ging darauf zu, legte die Hand auf eine Schweißnaht, die zwei Wandplatten miteinander verband und drückte dagegen. Ein bislang unsichtbarer Mechanismus gab eine metallene Rückmeldung, als ein Teil des Wandsegments zur Seite schwang und den Blick auf einen Schaltkreis freigab. Der Xhar hantierte einen Augenblick daran herum, dann schien er zufrieden und verschloss das geheime Fach wieder.
    Siran folgte jeder Bewegung des Fremden und versuchte abzuschätzen, was dieses Verhalten für ihn bedeuten mochte.
    Als der Soldat sich wieder zu ihm umdrehte, erkannte er das Rangabzeichen eines gehobenen Unteroffiziers, war sich aber nicht sicher, wie genau die passende Bezeichnung war.
    "Was ist dort draußen passiert und warum werde ich hier festgehalten?", fuhr Siran den Xhar mit gespielter Empörung an.
    Vollkommen reglos starrte der andere ihn ein paar Sekunden lang an, dann veränderte sich seine Haltung ein wenig, doch Siran war nicht in der Lage, zu entschlüsseln, was das bedeuten mochte.
    "Geben Sie sich keine Mühe", sagte der Xhar schließlich. "Es ist sinnlos, mich täuschen zu wollen. Ich weiß, wer Sie sind, Siran Kaz'Dun ..."

Kapitel 15
     
    Sie hatten insgesamt vielleicht eine Stunde gerastet, bis H'Rega schließlich befohlen hatte, die Sachen zu packen und sich auf den Weg zu machen. Lillja war sich nicht ganz sicher, wie viel Zeit vergangen war, doch sie fühlte sich, ihres seltsamen Traumes zum Trotz, deutlich besser und ausgeruhter als zuvor.
    Zu ihrer eigenen Überraschung musste sie fast augenblicklich eingeschlafen sein – ein weiterer Beweis dafür, dass sie sich und ihrem Körper wahrscheinlich zu viel abverlangte.
    Der Handscanner hatte sich, trotz sorgfältiger Reinigung und Trocknung, nicht reaktivieren lassen, sodass H'Rega schließlich doch befohlen hatte, zwei Flaschen mit dem durchaus sauber erscheinenden Wasser zu füllen und sie vorsorglich aufzubereiten.
    Anschließend hatten sie ihren Weg wieder aufgenommen und waren dem Steg gefolgt. Cor hatte sich an die Spitze gesetzt und bewegte sich knapp vor dem Lichtkegel, den die Leuchtröhre noch immer ausstrahlte. H'Rega und Fenric bewegten sich schweigend in der Mitte, wobei der Lt. Commander die Lichtquelle führte, während sich Lillja zu Azarion gesellt hatte, der ein paar Meter hinter dem Yndra ging.
    Es hatte sich eine unangenehme Stille über die kleine Gruppe gelegt und Lillja hatte sich zu fragen begonnen, ob ihr Gespräch mit Cor vielleicht Schuld daran tragen

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