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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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er erneut.
    "Versuch nicht, dich mit mir zu streiten, darauf lasse ich mich nicht ein." Er verschloss die Tasche und räumte sie zurück. "Außerdem würdest du verlieren."
    "Das will ich gar nicht." Sie fuhr sich mit der Rechten müde über die Augen und lehnte sich zurück. Erneut sah sie zu Cor und stand schließlich auf.
    "Danke", sagte sie an Azarion gewandt, der bereits wieder nach den Einzelteilen des Scanners gegriffen hatte.
    Die restlichen Soldaten hatten sich in geringer Entfernung in einem lockeren Halbkreis um die Leuchtröhre versammelt und saßen auf dem Boden. Es war ungewohnt, die Xhar so häufig sitzen zu sehen. Für gewöhnlich zogen sie es vor zu stehen, wenn sie in Gesellschaft anderer waren - aber dies war auch keine gewöhnliche Situation.
    Sie machte ein paar Schritte auf die anderen zu und blieb einen halben Meter vor Cor stehen, um ihn mit einem eindringlichen Blick zu versehen, der ihn schließlich aufstehen ließ. Es gab einiges zu besprechen und vielleicht war dies die letzte Möglichkeit, die sie haben würden.
    "Komm bitte mit", sagte sie leise und bewegte sich auf das hintere Ende des Ganges zu. Er war ungewöhnlich lang und führte fast zwanzig Meter weit vom Hauptweg in den Felsen. Möglicherweise war er einst sogar noch länger gewesen, doch irgendwann war die Decke eingestürzt und nun versperrten schwere Felsbrocken den Durchgang.
    Dem Anschein nach würden sie von hier aus einen Weg an die Oberfläche finden können, kam es ihr in die Gedanken, doch sie schob die Idee von sich, denn schließlich erwartete sie an der Oberfläche nur die unerbittliche Hitze.
    H'Rega hatte den Lichtschein des Leuchtkörpers mit einem eingebauten Dimmer reduziert, sodass er nun bis auf zwei Meter an den Einsturz heranreichte. Lillja trat aus ihm heraus in die Dunkelheit und setzte sich auf einen großen Stein. Cor war ihr gefolgt und auf Armeslänge vor ihr stehengeblieben. Seine Statur zeichnete sich hart gegen das Licht hinter ihm ab und ließ ihn unbestimmt einschüchternd erscheinen, während er auf sie hinabsah.
    "Ich weiß, dass du viele Fragen hast", begann der Soldat. Er sprach mit gedämpfter Stimme, doch sie waren längst nicht weit genug von den anderen entfernt, als dass sie ihrem Gespräch nicht lauschen konnten.
    "Habe ich", stimmte sie zu, ehe er ihr würde sagen können, dass er ihr die Antworten nicht geben konnte - das waren in der Vergangenheit nur allzu oft seine Worte gewesen. "Wieso wollten diese Leute deinen Code?"
    "Das weißt du - die Dateien des Hauptcomputers…"
    "Das meine ich nicht", unterbrach sie ihn. "Warum deinen ? Wieso nicht H'Regas? Wie kann es sein, dass du offenbar eine höhere Sicherheitsfreigabe als er hast?"
    Er schwieg einen Moment und auch wenn sie sein Gesicht im Gegenlicht nicht erkennen konnte, so fühlte Lillja, dass der Xhar sie ansah.
    "Du meinst, weil er höher im Rang ist?", fragte er statt einer Antwort und Lillja nickte. "Die interne Sicherheitsfreigabe hängt nicht nur mit dem Dienstgrad zusammen. Er hätte die Dateien ebenfalls öffnen können, aber sie mussten gewusst haben, dass du meine Schwäche bist - nicht seine."
    Sie glaubte ihm nicht, auch wenn sie nicht genau wusste, was dieses Misstrauen hervorrief.
    "Rajan…"
    "Darüber spreche ich nicht mit dir", unterbrach er sie barsch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Du hast diesen Namen genannt, jetzt kannst du nicht einfach…"
    "Kann ich." Seine Stimme war hart geworden, fast feindselig, aber Lillja hatte nicht vor, so schnell aufzugeben.
    "Wer war das?", fragte sie und versuchte, dabei möglichst einfühlsam zu klingen, erntete jedoch eine vollkommen andere Reaktion, als sie erwartet hatte.
    "Das Gespräch ist beendet", verkündete Cor kühl und drehte sich entschlossen um und schien zurück zu den anderen gehen zu wollen, doch Lillja sprang rasch auf und griff nach seiner Schulter. Er ließ sich tatsächlich zurückhalten, drehte sich halb zu ihr um und starrte auf sie herab. Sie standen seitlich zum Lichtkreis, sodass sie ihn nun etwas besser sah, während er ihre Hand unwillig abschüttelte und erneut eine so ablehnende Haltung annahm, das Lillja unwillkürlich einen Schritt zurück machte.
    "Ich sagte, dass das Gespräch beendet ist", wiederholte er betont.
    "Ich kann das nicht akzeptieren - diesmal nicht", gab sie ruhig zurück, doch erneut reagierte der Soldat anders, als sie es erwartet hätte: Seine Pupillen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, während er sich

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