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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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mochte.
    Ihr Weg führte sie in absolut gerader Richtung entlang des unterirdischen Flusses. Sie bewegten sich in südlicher Richtung – das zumindest hatte Azarion auf eine entsprechende Frage behauptet – und hatten somit wenigstens grob den richtigen Weg eingeschlagen, der sie näher an ihr Ziel bringen würde.
    Sie mussten etwa eine halbe Standardstunde unterwegs gewesen sein, als Cor zu ihnen zurückkehrte und mit einer entschiedenen Geste deutlich machte, dass sich vor ihnen irgendetwas Ungewöhnliches befand.
    Lillja und Azarion schlossen zu den anderen Soldaten auf, während Cor berichtete:
    "... ein schmaler Aufgang, Bearbeitungsspuren, vielleicht ein Ausgang."
    "Schau dir das genauer an", befahl H'Rega. "Tiron, du gehst mit."
    Es war wahrlich nicht das erste Mal, dass sie auf einen Seitengang gestoßen waren, der möglicherweise zurück zur Oberfläche führen konnte und nie zuvor hatte H'Rega dieser Tatsache weitere Bedeutung beigemessen. Lillja fragte sich, was nun anders war, behielt ihre Neugier aber für sich. Die Soldaten wirkten angespannt und sie wollte sie nicht durch unnötige Fragerei weiter nerven.
    Wahrscheinlich waren sie der Anlage einfach schon nahe genug gekommen, um sich nach einem zweiten Weg oder einem alternativen Ausgang umzusehen, mutmaßte sie, wobei sie sich jedoch ernsthaft fragte, wie genau die Soldaten sich hier unten zurechtfinden konnten.
    Die beiden Soldaten nickten, ließen ihr Gepäck leise zu Boden gleiten und nahmen die Waffen zur Hand, ehe sie aus dem Lichtkreis verschwanden.
    "Ob sie erwarten, dass wir über die Tunnel kommen?", fragte Lillja leise, während die Minuten ins Land zogen.
    "Möglich", gab H'Rega flüsternd zurück.
    "Daher die Wachen", mutmaßte sie.
    "Unwahrscheinlich", entgegnete der Lt. Commander und als sie sich schon zu fragen begann, ob sie nur noch Einwortsätze von ihm zu erwarten hatte, fügte er hinzu: "Sie konnten kaum damit rechnen, dass wir über genau diesen Zugang kommen. Sah eher wie das Ende eines Hauptganges aus. Vielleicht eine normale Patrouille."
    Lillja nickte und wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, also warteten sie schweigend, bis Cor und Azarion schließlich zurückkehrten.
    "Es ist ein Aufgang", bemerkte der ältere Soldat, während beide wieder in den Lichtschein traten. "Ein Teil der Wände ist eingestürzt, aber ich denke, wir könnten hochklettern. Die Station sollte direkt vor uns liegen."
    Ein fahler Lichtschein, der irgendwo weiter entlang des Gangs erschien, ließ ihn verstummen und augenblicklich nach der Leuchtröhre greifen. Das Licht ging aus und Lillja fand sich in einer undurchdringlichen Dunkelheit wieder. Jemand griff nach ihrem Arm und schob sie weiter in Richtung des Aufgangs. Die vier Finger, die sie ergriffen hatten, übten einen schraubstockartigen Druck auf ihren Oberarm aus und schnürten ihr das Blut ab – wahrscheinlich war es H'Rega , der seine Kraft ihr gegenüber bislang noch nicht wirklich einzuschätzen gelernt hatte.
    Widerstandslos ließ sie sich weiter durch die Finsternis führen, bis sie plötzlich nach links abbogen und sie über etwas stolperte. Lillja unterdrückte mit Mühe einen Fluch und musste sich an dem Soldaten neben ihr festkrallen, um nicht hinzufallen, wobei ihr Knie jedoch schmerzhaft gegen einen Stein prallte. Der Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen, doch sie beherrschte sich mit einiger Mühe.
    Sie mussten einen Seitengang erreicht haben, dem sie ein paar Meter weit folgten, ehe der Xhar sie unvermittelt in die Hocke drückte. Als ihre tastenden Finger vor sich gegen kühlen Stein stießen, wurde ihr klar, dass sie eine dürftige Deckung hinter einem eingestürzten Felsbrocken gefunden haben mussten.
    Es vergingen quälende Minuten, bis das diffuse Licht näher kam und das leise Summen eines elektrischen Motors, gemischt mit den Stimmen zweier Männer, die sich ausgelassen über etwas Belangloses unterhielten, an ihr Ohr drang. Scheinbar waren sie nicht entdeckt worden.
    "Ich wette, die waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Zeit vergessen haben", drang eine männliche Stimme verzerrt durch den Gang.
    "Nein , sie werden sich doch wenigstens jetzt beherrschen können. Wir haben wirklich andere Probleme", widersprach eine zweite Stimme, fügte jedoch kurz darauf mit leichter Skepsis hinzu: "Meinst du wirklich?"
    H'Rega hatte von ihr abgelassen und sich einen knappen Meter vor ihr in eine Nische gestellt. Als das schwache Licht in den Gang drang,

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