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Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Roland Hassel - 07 - Wiedergänger

Titel: Roland Hassel - 07 - Wiedergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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muß nichts zu bedeuten haben, aber es wäre ebenso möglich …«
    Er wurde vom Klingeln des Telefons unterbrochen und meldete sich mit seinem munteren »Hier Kommissar Palm«. Er lauschte einen Augenblick, dann schaltete er schnell den Lautsprecher zu. Eine gequälte Stimme war zu hören, ein Mann, der fast besinnungslos vor Angst zu sein schien.
    »Das … ich … sie sind …000h … bald haben sie … umzingelt … komme nicht heraus …«
    »Wer spricht da?« fragte Simon schart.
    »Kalster … blutet … Sandra ist … niedergeschlagen … rettet mich! In Gottes Namen, rettet mich!«
    Die angsterfüllte Stimme reduzierte sich auf ein schwaches, zitterndes Flüstern.
    »Sie … wollen mich verbrennen … bei lebendigem Leibe!«

Achtzehntes Kapitel
    Das war für mich die zweite Wahnsinnsfahrt innerhalb weniger Tage, aber diesmal handelte es sich um einen Polizeieinsatz. Das Blaulicht kreiste und das Signal gellte, als sich der Wagen einen Weg durch den Verkehr bahnte, um zum Roslagsvägen zu gelangen. Wir saßen auf dem Rücksitz und konstatierten, daß die Leute unsere Alarmzeichen beachteten und uns Vorfahrt einräumten.
    Es hatte nur wenige Minuten gedauert, bis Simon einen Wagen organisiert und angewiesen hatte, die Polizei in Vaxholm zu benachrichtigen. Die Kollegen sollten direkt zu Kalsters Villa fahren, denn es ging offenbar um Leben oder Tod.
    »Lebendig verbrennen!« grollte Simon. »Damit hatten sie ja gedroht, wie uns Sandra Ryan mitteilte. Los, fahr zu! Hast du deinen Führerschein im Lotto gewonnen? Wir haben es eilig!«
    Der Chauffeur antwortete nicht, aber es sah so aus, als bekäme er rote Ohren. Simon ärgerte sich, die Beherrschung verloren zu haben, beugte sich vor und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.
    »Entschuldige, es war nicht böse gemeint. Du kannst fahren, so schnell du willst, und gegen alle Regeln verstoßen, nur darf keiner dabei zu Schaden kommen.«
    Der Polizist gab sich nun sichtlich alle Mühe; offenbar ging doch Zuckerbrot vor Peitsche. Simon verschränkte die Arme vor der Brust und starrte geradeaus.
    »Hat Sune den Jungen erwischt?« fragte ich.
    »Ich habe lieber Pelle geschickt. Sune kann nicht mit Kindern umgehen. Ja, Pelle hat mit ihm gesprochen. Der Junge konnte sich an nichts erinnern. Vielleicht hat sein Gehirn wirklich bereits Schaden genommen. Was für ein Zuhause! Pelle sagte, es sei das Schlimmste gewesen, was er je gesehen hätte, und wir sind ja eigentlich einiges gewohnt.«
    Die Straßen waren inzwischen weniger belebt, aber wir ließen das Alarmsignal sicherheitshalber weiter in Betrieb. Ich hielt meine Papiere umklammert, als hätte ich Angst, jemand könne mir meinen neuen Mietvertrag stehlen.
    »Wie war es denn zu Hause bei unserer Mata Hari?«
    »Verdammter Idiot! Merkt der nicht, daß wir vorbei wollen? Notier dir die Nummer! Den zeigen wir an! Der denkt wohl, weil er viel Geld für seine Karre bezahlen mußte, gelten für ihn andere Gesetze!«
    Endlich schwenkte der Mercedes provozierend langsam auf die rechte Fahrspur hinüber. Simon drohte mit der geballten Faust, seine Lippen formulierten überdeutlich, was er von dem Fahrer hielt.
    »Was sagtest du? Ach so, Ingers Wohnung. Tja, eigentlich haben wir nichts gefunden. Ich glaube nicht einmal, daß sie wirklich dort wohnt, auch wenn sie es dreist behauptet. Aber ein Mann muß sich da zuletzt aufgehalten haben, den Spuren nach zu urteilen. Sie behauptet, es sei eine zufällige Liebesbeziehung gewesen, und will den Namen nicht preisgeben.«
    »Der Joker vielleicht?«
    »Wir werden sehen. Es gibt da noch einiges, was wir über sie herausfinden müssen. Hat sie Bankfächer? Wenn ja, bei welchen Banken? Auf welche Namen? Öhman arbeitet daran, zusammen mit ein paar von Nords Leuten. Viele, viele kleine Mosaiksteinchen.«
    Der Wagen tutete die Straße nach Vaxholm entlang. Mein Einsatz bei den Ermittlungen war peripher. Das störte mich überhaupt nicht. Das Polizeigebäude war ein summender Bienenstock, von dem ich mich lieber fernhielt. Dieser Balkon … Dort sitzen und den Sonnenaufgang genießen! Elin auf einem kleinen Stühlchen, mit einem Bilderbuch in der Hand. Virena hält eine Kaffeetasse in der Hand und bewundert den Hausherrn, wie er das wieder hingekriegt hat. Vielleicht.
    Als wir die Stadtgrenze passierten, schaute ich auf die Uhr. Achtzehn Minuten waren vergangen, seit wir das Polizeigebäude verlassen hatten. Simon schwieg, und allmählich wurde ich durch seine deutliche Nervosität

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