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Rolf Torring 001 - Das Gespenst

Rolf Torring 001 - Das Gespenst

Titel: Rolf Torring 001 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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richtigen Spur befinden. Bald kam auch der kleine Fluß, den Rolf vermutet hatte, und wir überschritten ihn auf einem langen, schlüpfrigen Balken, auf dem wir recht vorsichtig balancieren mußten.
    Als wir am anderen Ufer festen Fuß gefaßt hatten, wurde Pinh merklich unruhig. Er schnüffelte hin und her, lief zurück, wieder vor, und setzte sich endlich mit kläglichem Winseln hin.
    Da wurde uns klar, daß er die Spur verloren hatte. „Paß auf", meinte Rolf, „der Schwarze ist im Fluß ein Stück bergauf gegangen. Wir wollen ruhig hier am Ufer entlanggehen, dann werden wir schon wieder auf seine Spur stoßen."
    „Ebenso gut kann er bergab gegangen sein", warf ich ein. „Nein, da käme er bald in die Ebene, und dort kann er Ellen Abednego nicht verbergen."
    „Hm, du kannst recht haben, also gehen wir doch bergauf."
    Mühsam bahnten wir uns einen Weg durch die überhängenden Luftwurzeln der Mangroven, die sich natürlich hier besonders zahlreich angesiedelt hatten. Wohl eine halbe Stunde mühten wir uns so ab, dann blieb Rolf stehen und deutete mit erleichtertem Aufatmen auf eine schmale Lücke, die in das Unterholz gebrochen war. „Ich glaube, hier wird er eingedrungen sein", lachte er, und schon sprang Pinh vor, schnüffelte aufgeregt am Boden umher und zog dann mit freudigem Winseln meinen Freund in diese Lücke hinein.
    „Siehst du", rief er triumphierend zurück, „er ist doch bergauf ge..."
    Da war es still, ich hörte ein Rauschen und Poltern, einen halb erstickten Aufschrei und ein Winseln des Hundes... dann war alles still. Ohne zu überlegen, sprang ich vor und drang schnell in die Lücke ein. Da hörte ich irgendwoher die merkwürdig dumpf klingende Stimme Rolfs: „Nimm dich in acht, Hans, unser schwarzer Freund hat hier eine Fallgrube angelegt. Lege dich auf die Erde und krieche vorsichtig vor."
    Jetzt bemerkte ich auch, daß der schmale Pfad vor mir mit verdorrten Blättern bestreut war, und zwei Meter entfernt befand sich ein großes Loch in dieser künstlichen Laubdecke. Ich legte mich lang hin und schob mich vorsichtig vor, dabei jeden Zoll des Bodens auf seine Haltbarkeit prüfend. So gelangte ich endlich an das Loch und konnte hinunterblicken.
    Da saß Rolf ganz gemütlich auf dem Boden einer fast drei Meter tiefen Grube, hatte den Wolfshund im Arm und winkte vergnügt hinauf.
    „Meinst du nicht auch, lieber Hans, daß wir jetzt in der Nähe des Schlupfwinkels sind?" rief er eifrig. „Sonst hätte sich unser Riese doch nicht die Mühe gegeben, diese Fallgrube anzulegen. Ich bin nur froh, daß er sie nicht mit angespitzten Pfählen gespickt hat, sonst wäre es vielleicht doch unangenehm für mich abgelaufen. Hier, nimm zuerst den Hund nach oben, dann mußt du mir deine Büchse hinunterreichen."
    Es war zwar für mich ein hartes Stück Arbeit, aber nach wenigen Minuten standen die beiden Eingebrochenen wieder auf festem Boden.
    „Die Grube bringen wir aber wieder in Ordnung", entschied mein Freund. „Sollte uns doch Fu Dan oder eine seiner Kreaturen folgen, dann kann sie ruhig noch einmal in Funktion treten."
    Der gefährliche Teil des Pfades war ungefähr zwei Meter lang. Wir passierten ihn, indem wir uns dicht in die Seitenbüsche drängten, brachten die zerstörte Öffnung wieder in Ordnung und folgten unserem Hund weiter, der jetzt ganz ungestüm vorwärts zog.
    Plötzlich verloren sich die Büsche zur rechten Seite, der kahle Fels kam zum Vorschein, und einige fünfzig Meter weiter standen wir vor einer schmalen Öffnung im Felsen. Pinh wollte sich hineinzwängen, wurde aber von Rolf zurückgehalten.
    „Aha", meinte mein Freund, „hier ist also der Schlupfwinkel. Erinnerst du dich, daß Kommandant van Greve von einer tiefen Felsspalte an der Westseite in der Nähe der Militärstation Loknja erzählte? Sie soll sich kilometerlang in den Berg hineinziehen. Vielleicht haben wir hier ein ähnliches Naturwunder vor uns, nur kann es sehr gefährlich für uns sein, einzudringen, da wir nicht wissen, welche Überraschungen der Schwarze hier vorbereitet hat. Horch, was kann das gewesen sein?"
    Ein dumpfes Rollen aus weiter Ferne erschütterte die Luft; gleichzeitig schien auch der Boden unter unseren Füßen ganz leicht zu zittern.
    „Ein Gewitter?" meinte ich zweifelnd.
    Rolf schüttelte den Kopf.
    „Ganz ausgeschlossen. Nein, es wird ein Felssturz gewesen sein. Wenn wir Glück haben, wird der Schwarze dadurch mit seinem Schützling aus dem Schlupfwinkel getrieben. Wir wollen ruhig

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