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Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Titel: Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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mitgeteilt. Jetzt müssen wir sehen, wie wir uns retten können."
    Die stille Stadt wurde lebendig. Dem einen Hornruf folgten andere, überall um uns herum. Und jetzt wurden auch Stimmen laut, die befehlend durcheinander schrien.
    Endlich legte sich der Lärm ein wenig, und jetzt konnten wir deutlich eine tiefe, sonore Stimme unterscheiden, die kurze, knappe Sätze rief.
    „Sicher der Oberpriester," meinte Rolf, „jetzt werden sie "wohl auf uns Treibjagd abhalten. Ah, hier hinein."
    Wir waren an ein mächtiges Metalltor gekommen, und Rolf hatte die Klinke hinabgedrückt Lautlos öffnete sich das Tor, wir schlüpften hinein und drückten den riesigen Torflügel hinter uns zu.
    Auf der Straße draußen kamen Schritte näher, die aber eilig vorbeiliefen. Es war wirklich die höchste Zeit gewesen, daß wir in dieses Gebäude getreten waren, sonst hätten uns die Häscher schon gefangen.
    Aber jetzt war die Lage alles andere denn rosig.
    Unsere Lampen wagten wir vorläufig noch nicht einzuschalten, wußten wir doch nicht, Ob hier im Dunkel auch schon Priester lauerten, die unser Eintreten bemerkt hatten. Und dann wirkte das Unbekannte drückend und lähmend. Wo befanden wir uns? War es ein Tempel, ein Heiligtum, in das wir eingedrungen waren? Dann war uns der Tod sicher.
    Schon das Betreten der verbotenen Stadt brachte uns vielleicht dem Tode nahe, aber da hatten wir noch die Hoffnung gehabt, daß es uns gelingen würde, den Oberpriester von unserer Unschuld zu überzeugen. Aber wenn wir einen Tempel durch unser Betreten entweiht hatten, dann würde uns nichts helfen
    Immer mehr Leute eilten draußen vorbei. Und jetzt raunte Rolf:
    „Wir müssen uns hier irgendwo verstecken. Wenn sie uns nicht finden, nehmen sie vielleicht an, daß wir entkommen sind. Dann können wir zu gelegener Zeit, wenn sich die Aufregung gelegt hat, versuchen, aus der Stadt zu entkommen. Wir wollen ruhig die Lampen einschalten."
    Wie Schwerter durchschnitten die hellen Kegel die Finsternis. Und nur mit Mühe konnte ich einen Schreckensruf unterdrücken, denn unheimlich, häßlich, wie lebend, grinste uns ein riesiges, teuflisches Gesicht entgegen.
    Irgendein Götze war es, vielleicht noch aus der Zeit, da die Chinesen die Oberhoheit in Tibet hatten Wohl war diese mächtige Figur aus schimmerndem Metall ein Kunstwerk, aber so abstoßend häßlich, wie es nur chinesische Hirne ersinnen können
    Der Raum, in dem dieser häßliche Götze thronte, war nicht allzu groß. Und mit gewisser Beruhigung sah ich auch keine Opfergaben zu Füßen des häßlichen Bildwerkes. Anscheinend erfreute sich dieser Gott keiner großen Beliebtheit, und so konnten wir hoffen, daß wir hier nicht so schnell entdeckt würden.
    Ruhig schritt jetzt Rolf auf die Statue zu, winkte uns und ging um den riesigen Steinsockel, auf dem das Metallbild ruhte, herum. Hier hinten war ein enger Raum zwischen dem Sockel und der Mauer, und er bot uns ein ganz gutes Versteck.
    Aber Rolf war anscheinend damit noch nicht zufrieden. Er ließ den Schein seiner Lampe über den Steinsockel gleiten und musterte aufmerksam jede Rille und Vertiefung.
    „Was suchst du denn?" fragte ich leise, „wir sind doch hier ganz gut versteckt."
    „Ich habe mal gehört, daß so alte Götzen ihre Geheimnisse haben," sagte Rolf, „vielleicht können wir uns direkt in der Figur verstecken. Denn hier hinten sind wir doch leicht entdeckt."
    Daraufhin ließ ich sofort den Schein meiner Lampe über den Rücken des Götzen wandern, um dort vielleicht eine Tür zu entdecken Aber im gleichen Augenblick stieß Rolf einen leisen Pfiff aus, zog sein Messer und schob die Spitze in eine breitere Spalte des Sockels. Ein kräftiger Druck — und mit leisem Schnarren wich eine mächtige Steinplatte zurück, und unsere Lampen erhellten eine schmale Treppe, die steil nach unten führte.
    „Hinein," raunte Rolf, vielleicht kommen wir in geheime Gänge, die ins Freie führen"
    Hoffnungsfroh kletterte ich als letzter die uralte Treppe hinab. Es war hier unten empfindlich kühl und roch modrig. Aber das war nur ein Zeichen, daß dieser geheime Gang den Priestern völlig unbekannt sein mußte. Das bewies auch der Staub, der in dichter Schicht auf den Steinstufen lag.
    „Sehr gut," flüsterte ich, „hier scheint noch kein Mensch gewesen zu sein."
    „Leider," sagte Rolf plötzlich zu meinem Erstaunen, „mir wäre es lieber, wenn der Tempel oben öfter benutzt wäre."
    „Weshalb denn das?" fragte ich verwundert.
    „Weil wir

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