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Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Titel: Rolf Torring 024 - Am Fudschijama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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äußerste Wut zu versetzen schien. Und ich gedachte diese Wut auszunutzen, vielleicht konnte ich durch ihn den Aufenthalt des jungen Mädchens erfahren, deshalb setzte ich noch schnell hinzu:
    „Und wir werden den Fudschijama besuchen und Hako wiederholen, mein lieber Kama."
    Die Wirkung meiner Worte überraschte mich selbst. Das Gesicht des Japaners verzerrte sich in höchster Wut, und selbst die Chinesen verloren ihr Lächeln, sprangen auf und redeten wütend auf Kama ein.
    Dieser verteidigte sich anscheinend, deutete wiederholt auf mich und machte abwehrende, verächtliche Bewegungen. Offenbar erklärte er den Chinesen, daß es doch ganz egal sei, wenn ich auch den Aufenthalt der Geraubten wüßte.
    Ich freute mich innerlich über alle Maßen, daß meine List geglückt war. Ich war völlig sicher, daß mich meine Gefährten befreien würden, machte aber jetzt äußerlich einen ganz gleichgültigen Eindruck und betrachtete lächelnd meine erregten Überwältiger.
    Diese schienen endlich einzusehen, daß ihr Zanken gar keinen Zweck hatte. Die Chinesen setzten sich, während Kama mit finsterem Gesicht stehen blieb. Offenbar verdroß es ihn sehr, daß er diesen Fehler begangen hatte.
    Endlich sagte der große Chinese ruhig:
    „Unser Gehilfe hier hat einen Fehler begangen, als er Ihnen vom Fudschijama erzählte. Wir aber haben ebenfalls einen Fehler gemacht, daß wir Ihnen durch unsere Aufregung verrieten, daß sich tatsächlich dort in der Nähe die geraubte Hako befindet. Aber es schadet nichts, daß Sie es wissen, Sie können es sogar ruhig Ihren Gefährten erzählen, denn Ihrer aller Mund wird in kurzer Zeit doch für immer schweigen."
    Er machte eine Pause und blickte mich erwartungsvoll an. Ich nickte ihm aber sehr freundlich zu und entgegnete:
    „Ich weiß nicht, ich habe dagegen das Gefühl, daß ich noch recht alt werde. Wir müssen sehen, wer von uns recht behält. Schade, daß wir keine Wette abschließen können, denn ich befürchte, daß Sie nicht mehr lange leben werden."
    Kopfschüttelnd betrachtete mich der Chinese, um dann langsam zu sagen:
    „Ich weiß, daß Sie tapfere, tollkühne Männer sind und den Tod nicht fürchten, doch verstehe ich wirklich nicht, daß Sie Ihre aussichtslose Lage so günstig beurteilen. Ihre Gefährten werden bald ebenfalls in unseren Händen sein, auf deren Hilfe können Sie absolut nicht rechnen. Weshalb dann Ihre Reden? Bereiten Sie sich besser auf einen schrecklichen Tod vor."
    „Hm, wir sind nun einmal entgegengesetzter Meinung", sagte ich ruhig, „nur schätze ich, daß Ihr Tod ein schneller sein wird. Wir sind nicht grausam."
    „Das weiß ich auch, aber leider habe ich auch für einen schnellen Tod absolut keine Verwendung", lächelte der Chinese.
    Eine blaue Birne leuchtete in regelmäßigen Abständen in einer Ecke des Raumes auf.
    Sofort sprangen die Chinesen empor, und der große Anführer sagte triumphierend:
    „Das ist das Zeichen, daß Ihre Gefährten mit der Polizei eingedrungen sind. Jetzt beginnt oben die erfolglose Suche, bald wird sich die Polizei zurückziehen, denn sie weiß, daß sie doch vergeblich sucht.
    Dann wird sich Kama zeigen, wird die Aufmerksamkeit des Herrn Torring auf sich lenken und ihn hier hinunter locken. Ah, in kurzer Zeit wird er in meiner Gewalt sein."
    Die letzten Worte sprach er in so unversöhnlichem Haß, daß unser Ende wohl wirklich ein furchtbares, kaum ausdenkbares sein würde — wenn Rolf ihm wirklich in die Hände fiele. Aber das konnte ich mir absolut nicht denken.
    Deshalb nickte ich dem Japaner zu und ermahnte ihn besorgt:
    „Herr Leutnant, Sie müssen aber Ihre Rolle auch sehr gut spielen. Mein Freund ist sehr mißtrauisch, und wenn Sie in die Hände Pongos fallen, möchte ich wirklich nicht in Ihrer Haut stecken"
    Jetzt fiel der Japaner in seiner Wut vollkommen aus der orientalischen Rolle heraus.
    „Sie werden Ihre Worte bereuen", schrie er mich an, „ich werde der erste sein, der mit Ihrer Folter beginnt. Dann können Sie schreien, und für mich wird es eine Lust sein, wenn ich Ihr Betteln und Flehen höre."
    „Hm, das glaube ich", gab ich freundlich zurück, „aber Ich warne nochmals vor Pongo."
    Ich reizte den Japaner mit Willen zu äußerster Wut; denn ich hatte das Empfinden, daß er dadurch vielleicht unvorsichtig sein und sich Rolf leichter verraten könnte.
    Das schien aber auch der chinesische Anführer zu befürchten, denn er betrachtete den wütenden Kama bedenklich und sprach dann mehrere

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