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Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere

Titel: Rolf Torring 028 - Abenteuer auf dem Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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interessierte. Lincoln hatte da, wohl in einer Anwandlung von Reue, geschrieben:
    „Ich bin froh, daß ich auf der Yacht angekommen bin. In Frisco (Abkürzung für San-Franzisko) wäre ich meines Lebens doch nicht sicher gewesen. Jim Town hatte mir seine Kreaturen schon auf den Hals gehetzt. Wenn er auch sehr reich und allgemein geachtet ist, ich wußte doch, daß er Führer einer kleinen aber furchtbaren Bande ist, die vor nichts zurückscheut. Mord. Raub. Diebstahl, das sind bei ihnen alltägliche Sachen. Und Jim Town ist ihr Herr, dem sie unbedingt gehorchen.
    Er ist ja auch ein Pistolenschütze, wie ich noch nie einen gesehen habe; das imponiert den Männern wohl am meisten. Und noch der Umstand, daß er in der besten Gesellschaft verkehrt, dank seiner Millonen.
    Seine Bande weiß es nicht, aber ich habe es erlauscht, wie er in den Besitz dieses Vermögens gekommen ist. Früher hieß er James Dawson und war Buchhalter beim Notar Frederic Fields. Da hat er ein Testament, das eigentlich zugunsten einer gewissen Richardson lautete, gefälscht, hat es verstanden, den Notar ins Irrenhaus zu bringen und erhob die Millionen, die der kleinen Evelyn gehören.
    Das junge Mädchen ist jetzt Stenotypistin bei Doktor Woold; ich habe sie oft gesehen und bereue es tief, daß ich geschwiegen habe. Aber Jim Town schießt gut, ich hätte auch meine Aussagen gar nicht beweisen können denn ich habe es nur gehört, als Town einmal im Rausch ein Selbstgespräch geführt hat und sich mit seiner Tat brüstete.
    Wenn ich zurückkomme, werde ich aber doch zur Polizei gehen, mag kommen, was will. Jetzt mußte ich fliehen, denn Town hatte wohl mich damals durch den Spiegel gesehen und befürchtet natürlich meine Mitwisserschaft.
    Leicht wird es wahrlich nicht sein, ihn zu überführen im Gegenteil, es wird der sichere Tod auf diesem Versuch stehen. Aber die kleine Evelyn tut mir zu leid. Ihr gehören die Millionen, und sie muß sich jetzt abplagen, um nur das tägliche Brot zu verdienen. Ich muß ihr helfen."
    Rolf klappte das Buch zu und blickte uns fragend an.
    „Donnerwetter," rief Sundgreen entrüstet, „wenn ich jemals von dieser verfluchten Insel hier fortkomme, dann fahre ich nach Frisco und gehe diesem Halunken Town an den Hals. Ich werde schon mit Jim fertig werden, das wäre ja noch schöner."
    „Lieber Kapitän," meinte Rolf, „wie der Tote schon schrieb, ist diese Sache wirklich nicht so einfach. Denken Sie nur, gegen welchen Gegner Sie da kämpfen wollen. Da sind schon andere Leute verloren gewesen, ehe sie überhaupt recht zum Angriff kommen konnten'"
    „Ha, mir soll er doch nicht entgehen," ereiferte sich Sundgreen, „ich bin im Recht, da kann dieser Town noch so gut schießen.“
    „Das ist alles schön und gut," meinte Rolf lächelnd, „aber Sie nehmen die Sache doch entschieden zu leicht«
    „So? Und ich dachte sogar, daß Sie vielleicht dabei helfen würden," rief der Kapitän, „oder scheuen Sie diesen Town?“
    „Absolut nicht," lächelte Rolf ruhig, „nur werde ich sehr vorsichtig sein, übrigens war es bei mir sofort beschlossene Sache, daß ich dem jungen Mädchen helfe."
    „Na, dann mache ich natürlich mit." rief Sundgreen erfreut, „wir wollen doch der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen, so schwer es werden mag."
    „Ich würde lieber gegen einen ganzen, wilden Volksstamm allein kämpfen, als gegen eine der organisierten Verbrecherbanden Amerikas," meinte Rolf nachdenklich, „diese Leute sind mit den modernsten Waffen ausgerüstet, die sie aus dem Weltkrieg übernommen und noch verbessert haben."
    „Na ja." gab Sundgreen zu, „man hat ja allerlei gelesen und gehört. Panzerwagen, Schnellfeuerkanonen Maschinengewehre usw. Aber ich halte alles für etwas Übertreibung, gewiß werden die Verbrecher sehr gut bewaffnet sein, aber derartige Straßenschlachten wie sie oft beschrieben werden, gehören doch wohl zu den Seltenheiten."
    „Das möchte ich nicht behaupten" wandte Rolf dagegen ein, „in dieser Beziehung sind gerade die Amerikaner sehr rigoros und scheuen kein Mittel um den Gegner zu vernichten. Na, das werden wir ja erst erleben können wenn wir glücklich von dieser Insel fortkommen sollten. Wenn Johnny Lincoln so lange mit seinem Gefährten hiergeblieben ist, wird es uns wohl auch so ergehen."
    „Oder es hatte einen anderen Grund," wandte ich jetzt ein, „dieser Lincoln hatte doch gar keinen Grund, sich wieder in Frisco sehen zu lassen. Hier war er doch vor den Nachstellungen der

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