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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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    Bedenklich musterte er die Riesengestalt Pongos. Endlich zuckte er die Achseln und sagte:
    „Na, das wird schwerer sein. Ihr treuer Pongo hat eine so enorme Figur, daß fertige Kleider wohl sehr schwer zu haben sind. Ich werde aber mein Bestes tun."
    Bald brachte der Kellner das zweite Abendessen, und unsere Gefährten machten sich mit ausgezeichnetem Appetit darüber her. Sie hatten ja auch schon schwere Arbeit hinter sich, denn aus einer Polizeiwache zu entkommen ist nicht ganz einfach.
    Als das Geschirr abgeräumt war und wir bei den Zigaretten saßen, klopfte es wieder. Und jetzt führte der Kellner den Bürgermeister Patterson und einen zweiten, älteren Herrn, hinein.
    „Oberst Rory", stellte Patterson uns seinen Begleiter vor.
    Der Oberst machte ebenfalls einen ganz vorzüglichen Eindruck. Diesen beiden Männern war es sofort anzusehen, daß sie aufrecht und gerade ihr Amt verwalteten und jeden Schritt zur Seite, den ein Beamter tat, unnachsichtlich bestraften.
    Auf die erstaunten Blicke, mit denen die Besucher die beschädigte Kleidung Sundgreens und Pongos musterten, erzählte der Kapitän die letzten Abenteuer.
    Die Zuhörer waren zuerst geradezu erstarrt, dann sagte Patterson aufgeregt:
    „Meine Herren, das ist ja einfach unglaublich. Das hätte ich selbst hier nicht erwartet. Wer kann anders ein Interesse an Ihrer Beseitigung haben, als dieser Jim Town, dem Sie nachspüren wollen? Und obwohl der Colonel Preston dem Oberst hier Mitteilung gemacht hat — allerdings erst sehr spät — so steht für mich seine Mitschuld doch keinen Augenblick außer Zweifel. Woher sollten Ihre Gegner sonst Ihren Plan kennen?"
    „Das ist in einer Beziehung richtig," gab Rolf zu, „aber es gibt noch eine Erklärung, daß der Sergeant Perkins trotz seines ehrlichen Aussehens den Verräter gespielt hat, oder daß uns Leute gesehen und erkannt haben, die vielleicht von früher her Haß auf uns haben, wie es uns doch vor kurzer Zeit auch in Shanghai passiert ist!"
    „Gewiß, man muß alle Eventualitäten in Betracht ziehen"" sagte jetzt der Oberst Rory, „aber für den Sergeanten Perkins lege ich jederzeit meine Hand ins Feuer. Das ist wirklich ein goldtreuer, zuverlässiger Mann. Ich wünschte nur, daß die gesamte amerikanische Polizei von unten bis oben nur aus solchen Männern bestände, dann würde es bei uns etwas anders aussehen."
    „Auf jeden Fall ist Preston am stärksten belastet," beharrte der Bürgermeister. „Das können Sie schon daraus ersehen, meine Herren, daß er dem Oberst mitgeteilt hat, die Beschuldigungen, die der Tote in seinem Tagebuch gegen Jim Town erhoben hat, seien völlig haltlos. Er habe sich telegraphisch erkundigt und erfahren, daß Town sein Vermögen in Chikago durch Spekulationen erworben habe. Außerdem kenne er den Millionär persönlich, da er oft den Wachschutz, den Jim Town sich eingerichtet hat, kontrolliere, und er möchte in jeder Beziehung für Jim Town garantieren."
    Nun, das wirft allerdings kein sehr gutes Licht auf ihn," gab Rolf zu, „und wir hatten ja auch von Anfang an ein Gefühl des Mißtrauens gegen ihn. Doch lasse ich mich nicht durch den ersten Eindruck zu sehr leiten, sondern nehme mir lieber Zeit und prüfe ganz genau. Jetzt aber noch eine andere Frage, Herr Bürgermeister, in welchen Lokalen pflegt wohl im allgemeinen die Verbrecherwelt Friscos zu verkehren?"
    Patterson blickte meinen Freund ganz erstaunt an.
    „Was, wollen Sie etwa diese Lokale besuchen? Dort sind Sie ja Ihres Lebens keinen Augenblick sicher. Um Gottes willen, Herr Torring, lassen Sie die Finger davon,"
    „Nun, im Hotel bin ich anscheinend meines Lebens auch nicht sicher," lächelte Rolf, „und ich habe die Empfindung, daß ich nur in solchen Lokalen, also bei Fühlungnahme mit dem Verbrechertum, etwas Positives über Jim Town erfahren kann. Also, bitte, wollen Sie mir einige Lokale nennen?"
    Nach einigem Sträuben bezeichnete der Bürgermeister endlich einige Lokale, die meist in oder um das Chinesenviertel Friscos herum lagen. Bekanntlich liegt das sehr interessante chinesische Viertel ziemlich im Mittelpunkt der Stadt.
    Rolf notierte sich die Lokale. Da sagte Oberst Rory plötzlich:
    „Ich habe noch weitere, sehr Interessante Nachrichten, die ich erst kurz vor meinem Weggang aus dem Büro durch Colonel Preston erfuhr. Erstens einmal ist der Notar Frederic Fields, den Preston befragen wollte, heute mittag spurlos verschwunden. Er ging wie gewöhnlich zum Essen, ist aber nicht

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