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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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allein. Ich schrak im ersten Augenblick zusammen, als Ich diesen kahlen Kopf sah, auf dem auch nicht ein Lot Fleisch zu sitzen schien. Die Haut lag scheinbar direkt auf den Knochen, und die Augen waren so tief in den Höhlen verborgen, daß sie völlig zu fehlen schienen.
    Als er jetzt aufblickte, zog er die blutlosen, schmalen Lippen auseinander, und da sah man seine großen, gelblichen Zähne. Anscheinend war dieser Mann durch Opium oder Tropenkrankheiten so ausgedörrt worden. Und Rolf, der wohl die Entscheidung mit Gewalt herbeiführen wollte, fragte auch sofort:
    „Ah, Jonny, lange in den Tropen gewesen, was? Viel leicht auch auf der Teufelsinsel?'
    Gemeint war damit die furchtbare, französische Strafkolonie vor Guayana. Jonny runzelte die Stirn. Offenbar verbringen müssen. Jonny runzelte die Stirn. Offenbar verkehrten sonst seine Kumpane, vor allen Dingen aber Neulinge, respektvoller mit ihm.
    Als er aber Rolfs energisches Gesicht sah, dann seine tiefliegenden Augen auf Pongo richtete, schien es ihm doch wohl nicht ratsam, unliebenswürdig gegen uns zu sein. So machte er nur eine abwehrende Handbewegung und sagte mit heiserer Stimme:
    „Ist ja egal, wollen lieber von Geschäften reden. Woher kennt ihr den Namen Jim?"
    „Du gestattest wohl,“ sagte Rolf ruhig, gab uns einen Wink und setzte sich an den Tisch, dem Skelett gerade gegenüber. Auch wir nahmen schnell die anderen Plätze ein, und Sundgreen knurrte:
    „Donnerwetter, gibt es hier am Tisch denn keine Limonade?"
    Einen Augenblick schien es, als wollte Jonny aufspringen, dann beherrschte er sich, aber ich sah an seinen zitternden Knochenhänden, daß die Wut in ihm tobte. Aber dann winkte er einen Kellner herbei und bestellte mit den geheimen Zeichen vier Limonaden für uns.
    Als die Gläser vor uns standen, tat Sundgreen ihm freundlich Bescheid, trank einen Schluck und sagte:
    „Na, jetzt schieße los, Jonny, wie ist es bei euch?"
    "Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet," wandte sich das Skelett an Rolf, ohne den Kapitän zu beachten, „woher hast du den Namen Jim gehört? Ich muß das unbedingt wissen. Und ein Verschweigen bedeutet Gefahr für euch, das merke dir."
    "Oh Gefahr ist für uns kein fremdes Wort," lächelte Rolf, "damit kannst du uns nicht schrecken. Aber trotzdem kann ich dir ja sagen, daß ich den Namen von einem Toten weiß. Den genauen Sachverhalt werde ich natürlich nur Jim selbst erzählen. Willst du uns also zu ihm führen?"
    Sekundenlang starrte Jonny meinen Freund an, dann erhob er sich und sagte kurz: „Wartet hier."
    Er verschwand durch eine hintere Tür des Lokals. Sofort kam der Wirt von vorn an unseren Tisch geschlurft, fragte laut, ob wir noch Limonade haben wollten und fügte leise hinzu:
    Nehmt euch in acht. Ich habe scharf beobachtet und gesehen, daß das Skelett wütend auf euch ist. Ihr habt ihn zu gleichgestellt behandelt, und er denkt, eine hohe Stellung bei Jim einzunehmen. Überlegt es euch noch, vorn ist jetzt Jack, der schärfste Gegner von Jim."
    „Dann grüße ihn von uns," bat Rolf, „und sage, daß ich nachher mit ihm in Verbindung treten werde. Erst möchte ich mir diesen Jim ansehen. Vielleicht kann ich Jack auch interessante Sachen über ihn mitteilen."
    „Großartig, großartig," kicherte der Wirt, „sagte ja schon, daß ihr feine Jungs seid."
    Er schlürfte wieder nach vorn und kam nach wenigen Minuten mit neuen "Limonaden" zurück.
    "Jack freut sich, euch kennen zu lernen," flüsterte er, während er die Gläser auf den Tisch setzte, „nehmt euch aber nur in acht, wenn das Skelett euch ins unterirdische Frisco führt."
    Dankend nahm er Rolfs Geldstück, nickte uns noch einmal bedeutungsvoll zu und entfernte sich.
    Ich wollte gerade Rolf fragen, ob wir uns nicht lieber sofort an Jack wenden sollten, als schon Jonny, das Skelett, an unserem Tisch stand. Er war völlig geräuschlos aufgetaucht und ich bekam nachträglich noch einen Schreck. Wenn ich wirklich gefragt und er meine Worte gehört hätte!
    „Trinkt aus und kommt mit," sagte er kurz, „der Meister will euch sehen."
    Wir beeilten uns natürlich nicht allzusehr, sondern leerten unsere Gläser in aller Ruhe, dann erhoben wir uns, winkten dem Wirt nochmals zu und gingen hinter Jonny durch die Tür, die er vorher benutzt hatte.
    Wir gelangten auf einen schmalen Hof. Jonny ging direkt auf einen kleinen Schuppen in einer Ecke zu, öffnete die Tür und trat hinein. Wir folgten ihm, und Pongo zog auf sein Geheiß die Tür fest

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