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Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Titel: Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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jetzt sitzt er selbst in der Klemme, denn das uralte Gesetz gebietet, daß jeder Fremde getötet wird, der die Schätze erblickt."
    „Oh weh," sagte Rolf, „das ist allerdings sehr böse für uns. Denn er wird diese Gesetze kaum brechen können, wenn er auch der älteste Bewohner dieser Stadt und damit der Herrscher ist. Im Gegenteil, er muß sich sogar sehr in acht nehmen, daß ihn ein Jüngerer daraufhin nicht stürzt."
    „Dann wollen wir uns doch auf jeden Fall zum Kampf bereit machen," meinte ich und liebäugelte mit einem Korb voll schwerer, goldener Streitkeulen, die mir zum Nahkampf ganz vorzügliche Waffen zu sein schienen. „Es sind doch jetzt nur die sechs Männer, die uns gefährlich werden können. Na, die sind schnell erledigt, denn sie haben nur die Messer bei sich. Mit den verteufelten Giftbolzen wäre es etwas anderes. Was meinst du, Rolf? Pongo könnte doch den alten Inka als Schild gegen Giftbolzen vor uns halten."
    „Hm, der Gedanke ist nicht so übel," meinte mein Freund, „wir wollen nur abwarten, was der Alte für ein Urteil fällt, dann greifen wir sofort an. Aber ich werde den Alten packen, während ihr, vor allen Dingen Pongo, die sechs Leute dort erledigen müßte. Aber möglichst nicht töten."
    „Pongo machen," grinste der schwarze Riese. Jetzt gewann er seine alte Zuversicht wieder, die ihm bisher unter diesen schweigsamen Gestalten und den uralten Bauten etwas abhanden gekommen zu sein schien. Jetzt stand ein Kampf bevor, und da war er wieder der alte.
    „Jetzt gehts los," flüsterte Thomson. Da sprach schon der alte Inka lange und eindringlich auf ihn ein. Thomsons Miene spiegelte Ernst, Überraschung und dann ungläubiges Staunen wieder. Dann rief er uns zu:
    „Es nützt alles nichts, wir sollen getötet werden. Aber der Alte versuchte es mir so plausibel zu machen, als wäre es für uns noch eine sehr große Ehre. So etwas ist mir auch noch nicht vorgekommen. Los, meine Herren, sonst ruft er die anderen Indianer herbei."
    Das war allerdings zu befürchten, und ohne Besinnen griffen wir die sechs Indianer an, die sich in der Schatzhöhle befanden. Da Rolf ganz richtig angeordnet hatte, daß wir möglichst keinen töten sollten, ergriff ich schnell eine der schweren, goldenen Kriegskeulen und warf sie dem nächsten so wuchtig an den Kopf, daß er sofort zusammensackte, ehe er noch recht begriff, was eigentlich los sei. Dann stürzte ich vor, packte den hochzuckenden rechten Arm des nächsten am Handgelenk und gab dem Mann mit der freien rechten Hand einige wuchtige Kinnhaken. Auch hier hatte ich Erfolg, Boxen war anscheinend unter den Indianern völlig unbekannt. Mein Gegner wenigstens knickte langsam ein, bis ihm ein weiterer Hieb, mit aller Kraft und Ruhe geführt, den Rest gab. Wie ein Sack fiel er um.
    Als ich mich dem dritten Gegner zuwenden wollte, fand ich keine Arbeit mehr. Der kleine Professor hatte einen Indianer mit dem Kolben seiner schweren Pistole niedergeschlagen, während Pongo in der kurzen Zeit schon die restlichen drei Gegner erledigt hatte. Er hatte nur leicht mit der Faust zugeschlagen, aber für die Indianer hatte es völlig genügt.
    Thomson war inzwischen nicht untätig geblieben. Sofort hatte er den alten Inka gepackt, hielt ihn jetzt vor sich als Schild und bedrohte mit seiner Pistole den Eingang.
    Unser Angriff war so überraschend erfolgt und so schnell vor sich gegangen, daß die Indianer im Gang überhaupt nicht recht wußten, was los sei, als ihre Stammesgenossen schon überwältigt waren und der alte Herrscher sich in unserer Gewalt befand.
    Pongo tat jetzt noch ein weiteres. In der richtigen Erkenntnis, daß die sechs Indianer in dem Schatzraum uns nur gefährlich werden könnten, wenn sie erst erwachten, packte er einen nach dem andern und warf sie mit mächtigem Schwung in den Gang zu ihren Kollegen hinaus.
    Natürlich gab es draußen großes Geschrei, aber niemand wagte auch nur den Kopf in den Schatzraum zu stecken, denn sie sahen den Alten in unserer Gewalt und kannten wohl die Wirkung moderner Pistolen.
    „Großartig," kicherte Thomson, „jetzt sind wir die Sieger." Dann wandte er sich dem alten Inka zu, blieb aber wohlweislich seitwärts der Tür stehen, um nicht von den Indianern im Gang gesehen zu werden. Lange sprach er auf den Alten ein, immer wütender wurde seine Stimme, denn der Inka antwortete nur mit monotoner Stimme immer dieselben Worte.
    „Er ist völlig verstockt," sagte Thomson endlich halb verzweifelt zu uns, „immer

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