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Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Titel: Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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oben, es genügt, wenn wir die Pistolen mitnehmen. Wild brauchen wir ja nicht zu schießen, denn wir haben noch das geräucherte Fleisch."
    „Vor allen Dingen muß uns der Herr Professor jetzt die Quelle zeigen," warf ich ein, „frisches Wasser ist für uns die Hauptsache, denn es könnte ja sein daß uns die versteckten Stadtbewohner belagern. Dann sind wir ohne Wasser verloren."
    „Die Quelle befindet sich einige Schritte von unserem Eingang entfernt an der Ostseite dieses Felsens," sagte der Professor, „wir können sicher, wenn wir auch belagert werden sollten, die Indianer mit unseren Waffen soweit zurückscheuchen, daß einer von uns inzwischen Wasser holen kann."
    „Das ginge allerdings," meinte Rolf, „denn der Platz vor dem Eingang ist, Gott sei Dank, ziemlich übersichtlich. Doch jetzt vorwärts, Holz holen, wir dürfen keine Zeit verlieren."
    Rolf ging als erster hinaus. Er stülpte aber seinen Hut über die rechte Hand, in der er die schwere Pistole hielt. Dann schob er sich langsam, nachdem er bis einen halben Meter an die Öffnung im Felsen herangegangen war, ins Freie.
    Ich erwartete ja unbedingt im nächsten Augenblick, daß sich ein Giftbolzen in den Hut bohren, oder gar das furchtbare Messer seine Hand durchschlagen würde.
    Aber alles blieb ruhig, und endlich trat Rolf, nachdem er einige Augenblicke gespannt gelauscht hatte, schnell ins Freie, blickte sich ringsum und winkte uns dann zu.
    Wir traten hinaus, auch Pongo, der erklärte, lieber hier im Freien aufpassen zu wollen. Das war auch richtiger, denn in der Höhle war er ja beinahe ein Gefangener, wenn draußen ein Feind lauerte.
    Schnell eilten wir durch die stille Kreisstraße neben der zyklopischen Mauer, Rolf gebrauchte die List mit seinem Hut nochmals, als wir das breite Ausgangstor erreichten, dann schritten wir eiligst den steilen Pfad hinunter, den die Erbauer der alten Stadt vor Jahrtausenden in den Fels hineingearbeitet hatten.
    Im nahen Wald fanden wir genügend trockene Äste, denn hier, in der Nähe des Felsens, war das Gelände nicht so sumpfig und feucht. Wir sammelten sehr eifrig, banden die großen Bündel, die wir jeder zusammengetragen hatten und schnallten sie uns wie Rucksäcke auf den Rücken.
    Nun ging es wieder hinauf. Unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln wurde das breite Mauertor passiert, dann eilten wir die Straße an der Mauer entlang und sahen bald den breiten Felsen, in dem unsere Höhle lag.
    Aber als wir vor der Eingangsöffnung standen, war Pongo nicht zu sehen. Wir blickten uns sekundenlang erschreckt an, eilten dann in die Höhle, doch auch hier war er nicht.
    „Schnell das Holz abwerfen, dann hinaus!" rief Rolf mit gepreßter Stimme, warf sein Astbündel auf den Boden und eilte hinaus. Wir folgten natürlich eiligst seinem Beispiel.
    Draußen spähten wir erst rings umher, dann flüsterte Rolf:
    „Vielleicht ist er zur Quelle gegangen, um frisches Wasser zu holen. Schnell, Herr Professor, führen Sie uns hin!"
    „Hier, links herum," flüsterte Thomson.
    Er mochte so leise sprechen, weil er vielleicht, ebenso wie ich, die bange Ahnung irgend eines Unheils fühlte, das uns bedrohte. Und auch Rolf trat jetzt nicht fest auf, sondern schlich förmlich um die Ecke des Felskegels herum.
    Ich war dicht hinter ihm und sah auch sofort das entsetzliche Bild, das sich uns bot. Pongo war eifrig beschäftigt, einen mächtigen, wohl mehrere Zentner schweren Felsblock, den er vom Fuß des Felskegels gelöst hatte, zur Seite zu rollen. Eine Arbeit, die selbst seinen Kräften zu schaffen machte.
    Hinter ihm aber, höchstens sechs Meter entfernt, stand ein schlanker Indianer mit weißem Lendentuch, in der erhobenen Rechten wurfbereit das furchtbare Schlangenmesser, das dem alten Wächter in Matchu-Picchtzu den Tod gebracht hatte.
    In jeder Sekunde konnte es durch die Luft blitzen und das Herz unseres Pongo durchbohren. Ich stand wie gelähmt, aber Rolf schüttelte seinen Schreck schnell ab. Blitzschnell riß er seine Pistole aus dem Gürtel, und im nächsten Augenblick peitschten auch schon zwei Schüsse hinüber.
    Es waren Schüsse, wie sie auch nur mein Freund vollbringen konnte. Das gefährliche Wurfmesser flog zerschmettert aus der Hand des Indianers, dieser starrte uns den Bruchteil einer Sekunde an, dann war er verschwunden, als hätte ihn die Erde verschluckt.
    Im nächsten Augenblick schnellte schon Pongo, der sofort die Situation begriffen hatte, der Stelle zu, an der sein hinterlistiger Gegner verschwunden

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