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Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Titel: Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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gegenüber zu beiden Seiten flankieren. Hier rechts, dieser so wunderbar bearbeitete Felsblock muß wohl einer der Opfersteine gewesen sein, auf denen ja Menschen geschlachtet worden sein sollen. Sehen Sie hier diese Rille, die in den Stein eingegraben ist? Das wird der Weg gewesen sein, der das Blut der Opfer in den Tempel leitete.
    Kommen Sie weiter mit, dort drüben befindet sich die Grabstelle, ich habe eine Felsplatte damals mit vieler Mühe gelüftet, ich sah aber nur ein Skelett, leider keine Mitgaben, die ich eigentlich erwartet hatte."
    Jetzt war Thomson ganz der Forscher, der durch diesen ganz einzigartigen Fund enthusiasmiert war. An den Schatz dachte er wohl in diesem Augenblick nicht.
    „Wir wollen die Stadt später genauer durchsuchen," sagte Rolf, „jetzt müssen wir vor allen Dingen einen unbedingt sicheren Unterschlupf suchen. Es dürfen keine Fensteröffnungen vorhanden sein, und den Eingang müssen wir so schließen, daß uns kein heimtückischer Bolzenschuß treffen kann."
    „Ah, dann kommen Sie mit," rief Thomson eifrig, „in dem zerstörten Teil der Stadt befindet sich eine Höhle, die in die breite Felsnadel, die dort im Süden emporsteigt, eingegraben ist. Dort sind wir vollkommen sicher. Es ist dort auch viel Interessantes zu sehen."
    Thomson führte uns jetzt in eine Straße, die direkt zum Mittelpunkt der geheimnisvollen Stadt zu führen schien.
    „Das müssen Sie vorher sehen." erklärte er, „wir kommen hier direkt auf den Sonnentempel."
    Doch Rolf protestierte sofort.
    „Nein, Herr Professor, zuerst ist mir unser Unterschlupf wichtiger. Bitte, wir wollen schnell dahin. Dann können wir einen Rundgang durch die Stadt machen, doch dürfen wir die Höhle, in der wir unser Gepäck ablegen wollen, nicht ohne Wache lassen."
    „Pongo wachen," erklärte unser treuer Gefährte sofort. Er machte sich wohl garnichts aus diesen Zeugen einer so uralten Kultur. Und unter seiner Obhut waren unsere Sachen wohl auch am sichersten aufgehoben.
    Der Professor lenkte jetzt wieder in eine der ringförmigen Straßen, von denen er uns erklärte, daß sie tatsächlich parallel zur äußeren Form des Felskegels einen geschlossenen Kreis bildeten, und nach einer Viertelstunde erreichten wir die südliche Trümmerstätte.
    Hier sah es allerdings sehr Interessant aus. Mehrere der mächtigen Gebäude waren zusammengestürzt, anscheinend durch eine gewaltige Explosion, denn verschiedene der mächtigen Quadern waren mitten auseinander geborsten. Inmitten dieses Trümmerfeldes, das einen Durchmesser von ungefähr zweihundert Metern haben mochte, erhob sich ein runder Fels, der etwa zehn Meter hoch war. Als wir näher kamen und ihn genauer betrachten konnten, schätzte ich seinen Durchmesser auf wenigstens dreißig Meter. Er sah fast aus wie ein riesiger Gasometer, nur waren seine Außenwände zerrissen und zerklüftet.
    Wir schritten unter der Führung des Professors um ihn herum, und gewahrten In der südlichen Seite einen schmalen Spalt von Manneshöhe, auf den der Professor zeigte;
    "Das ist der Eingang zur Höhle,“ erklärte er, „es geht nur zwei Schritt geradeaus, dann kommt ein scharfer fast rechtwinkliger Knick. Dadurch sind wir vor heimtückischen Schüssen bewahrt. Fenster gibt es auch nicht. Wenn wir ein Feuer anmachen, muß der Rauch durch diese Öffnung abziehen."
    „Das ist allerdings ein idealer Ort für uns," sagte Rolf, „nur wollen wir ihn vorsichtig in Besitz nehmen, denn es kann ja sein, daß er schon besetzt ist."
    Wir schalteten unsere Taschenlampen ein, dann ging Rolf als erster durch die schmale Öffnung. Sehr vorsichtig blickte er um den Knick, nachdem er die Lampe vorgestreckt hatte.
    „Die Höhle ist leer," rief er dann über die Schulter zurück, „kommt herein."
    Schnell passierten wir die schmale Lücke und betraten die geräumige Höhle, die jetzt durch Rolfs Lampe erhellt wurde. Sie war völlig kahl, aber die fugenlosen, wenn auch rissigen Felswände waren für uns eine Beruhigung. Hier hinein konnte schwerlich ein Giftpfeil oder ein Betäubungskraut geworfen werden.
    Jetzt hieß es nur für uns, Feuerungsmaterial zu beschaffen. Zu diesem Zweck mußten wir schon in den Wald zurück, und Rolf sagte sofort:
    „Ehe wir die Stadt besichtigen, Herr Professor, müssen wir Holz sammeln. Das ist jetzt das Wichtigste. Pongo bleibt hier, um unsere Rucksäcke zu bewachen, wir wollen aber schnell hinunter und einen möglichst großen Vorrat holen. Unsere Büchsen lassen wir auch hier

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