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Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas

Titel: Rolf Torring 031 - Auf den Pfaden der Inkas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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wieder bringt er hervor, daß wir nach dem Gesetz getötet werden müssen. Was machen wir da?"
    „Dann müssen wir mit dem Unterführer sprechen," entschied Rolf. .Jetzt liegt er zwar auch draußen im Gang, denn ich sah, wie Pongo ihn niederschlug, aber er wird sich hoffentlich bald erholt haben. Dann werden wir mit ihm verhandeln."
    „Er wird nur auch nicht bestimmen können," meinte Thomson, „denn die Herrschaft hat nur der alte Inka, der keinen anderen neben sich bestehen läßt. Ich denke aber, daß der Alte schon vernünftig werden wird, wenn er erst seine Lage völlig begreift. Er muß doch einsehen, daß er eher stirbt als wir, wenn er wirklich auf seiner Forderung beharrt."
    „Nun, er ist ein Fanatiker, der den Tod absolut nicht scheuen wird," sagte Rolf ernst. „Ihm ist es vielleicht wichtiger, daß wir sterben, als daß er selbst leben bleibt."
    „Na, dann müssen wir ihn einfach unschädlich machen und mit dem Unterführer verhandeln," meinte Thomson, „ein junger Mann stirbt nicht so gern, und wenn er vielleicht noch Aussicht hat, durch unsere Hilfe Herrscher des Stammes zu werden, dann tritt er auf unsere Seite."
    „Nun, wir müssen erst einmal sehen, daß sich der Alte beruhigt. Oho, was hat er denn jetzt mit einmal?" rief Rolf erstaunt.
    Sein Staunen war auch berechtigt, denn der Alte fing plötzlich an, mit gellender Stimme immerfort dasselbe zu rufen, aber in einem scharfen, befehlenden Ton.
    Verwundert rief Thomson uns laut zu: „Er ruft immer, daß seine Leute das 'heilige Feuer' entzünden sollen. Möchte nur wissen, was er damit bezweckt. Vielleicht sollen . . ., aber nein, die alten Inka kannten ja keine Götter außer Sonne und Mond. Nun, sie werden mit diesem 'heiligen Feuer' irgendeinen Aberglauben verbinden, der uns vielleicht noch von Nutzen sein kann. Aha, jetzt ist er ruhig, jetzt werde ich ihm die Rettung des Mädchens erzählen."
    Während Thomson eifrig auf den alten Indianer einsprach, betrachtete ich nochmals forschend den ganzen Raum. Und da war es mir, als bewege sich hinten in der linken Ecke ein Lamafell dicht über dem Boden. Ob dort ein zweiter, verborgener Eingang war? Leise machte ich Rolf darauf aufmerksam, der scharf das bezeichnete Fell beobachtete und dann leise zurückgab:
    „Du kannst recht haben, Hans, es scheint sich tatsächlich so zu verhalten. Dann haben wir vielleicht für den Notfall einen Ausgang. Vielleicht ahnen nicht einmal alle Bewohner der Stadt diesen Weg. Aha. Thomson scheint jetzt Erfolg zu haben, der Alte spricht ja mit ihm."
    Der alte Inka blickte Thomson erstaunt an. Anscheinend hatte er gar nicht gehört, daß Rolf, der ihn immer noch festgeklammert hielt, inzwischen mit mir gesprochen hatte. Er fragte jetzt den Professor, in immer erstaunterem, fast ungläubigem Ton. Stellte auch oft dieselben Fragen mehrmals, um dann nach der Antwort des Professors immer erregter zu werden.
    Und plötzlich rief er laut mit gellender Stimme zwei Worte, anscheinend Namen, in den Gang hinaus, um dann den Kopf sinken zu lassen und zu schweigen.
    „Es hat gewirkt," flüsterte Thomson triumphierend, „er wollte es zuerst nicht glauben, aber als ich ihm das Mädchen genau beschrieb, wurde er plötzlich furchtbar erregt. Jetzt hat er anscheinend seinen Unterführer und das Mädchen gerufen."
    Wirklich traten die beiden Erwähnten bald ein. Der Alte fragte sofort den Unterführer — der natürlich, ebenso wie das Mädchen, dicht an der Tür stehen geblieben war — etwas in scharfem Ton, zuckte auf die Antwort zusammen und winkte dann dem Indianer, sich zu entfernen. Dann wandte er sich an das Mädchen und stellte auch an sie eine Frage.
    Die Indianerin blickte uns an, nickte uns freundlich zu und antwortete dem Alten kurz, indem sie dazu eifrig mit dem Kopf nickte.
    Da schrak der Inka wieder zusammen und rief dem Professor in entsetztem Ton einige Worte zu. Und Thomson erschrak ebenso heftig und rief uns zu:
    „Meine Herren, wir sind doch verloren. Dieses 'heilige Feuer', das die Indianer auf Befehl des Alten vorhin entzündet haben, ist ein furchtbares Mittel der Vorfahren des Volkes gewesen, um ihre Schätze im letzten Augenblick noch den Feinden zu entziehen.
    Es ist nicht zu löschen, brennt immer mächtiger, um schließlich mit ungeheurer Kraft zu explodieren. Oben die südliche Trümmerstätte ist vor langer Zeit mitsamt vielen Bewohnern, die Verrat getrieben hatten, durch das ,heilige Feuer' zersprengt worden. Und sie können an diesen Ruinen die

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