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Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Rolf Torring 035 - Kampf um Macht

Titel: Rolf Torring 035 - Kampf um Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Antilope gebracht hatten, schleppten nun den Körper des Leoparden in den Wald, während unser schwarzer Freund anfing, die Innenseite des Felles peinlichst zu säubern.
    Bald war der Tee fertig und auch das Fleisch gar gebraten. Nach dem prächtig mundenden Fleischstück legten wir uns in das weiche Gras, und ich war bald eingeschlafen.
    Erst am späten Nachmittag erwachte ich. — Als ich mich aufrichtete, sah ich weder Rolf noch Pongo. Auch Aika, Mtoro und Kubang waren verschwunden, nur der Unterführer Ugo saß am schwach glimmenden Feuer und achtete auf den Wasserkessel.
    Als er sah, daß ich erwacht war, bot er mir sofort einen Holzstab, an dem ein mächtiges Stück frisch geröstetes Fleisch aufgespießt war. Auch neuer Tee war bereitet, und da Ugo auf meine fragenden Gesten, wo die Gefährten seien, in der Richtung nach dem Dorfe zeigte, beruhigte ich mich schnell über ihr Verschwinden und stillte meinen Hunger.
    Dann wußte ich aber nicht, was ich beginnen sollte. Grundlos hatten mich die Gefährten doch nicht schlummernd hier mit dem Unterführer zu meinem Schutz zurückgelassen, also wollten sie wohl bald wieder zurückkommen.
    Doch wurde es mir bald zu langweilig, so allein mit Ugo am Feuer zu sitzen. Wenn ich mich wenigstens mit dem Schwarzen hätte unterhalten können, aber die wenigen Brocken Pidgin, die er kannte, genügten dazu wahrhaftig nicht.
    Endlich erhob ich mich, in der Absicht, ebenfalls zum Dorf zu gehen, um meine Gefährten aufzusuchen. Ich gab Ugo einen Wink, mir zu folgen, doch der Schwarze schüttelte energisch den Kopf und suchte auch mich durch Gesten zum Bleiben zu bewegen.
    Da wandte ich mich endlich achselzuckend ab, ging über die Lichtung und betrat den schmalen Pfad, auf dem Pongo uns geführt hatte. Hinter mir ertönte zwar ein fast erschreckter Ausruf Ugos, aber ich drehte mich garnicht um, sondern schritt rüstig vorwärts.
    Leider hatte ich auf dem Hinweg zur Lichtung nicht recht auf die Umgebung geachtet. Sonst hielten Rolf und ich es stets so, daß wir bei neuen, unbekannten Wegen, die wir beschritten, uns stets einige auffällige Bäume, Sträucher oder auch Steine merkten, um später immer diesen Weg wiedererkennen zu können, wenn uns der Zufall zum zweiten Mal auf ihm entlangführen sollte.
    Jetzt kam mir dieser Pfad plötzlich völlig unbekannt vor, — doch es konnte ja unmöglich ein anderer sein, war ich doch an derselben Stelle in den Wald eingedrungen, an der wir herausgekommen waren.
    Ich bereute es jetzt sehr, daß ich mir auf dem Hinweg keine Zeichen gemerkt hatte, denn es kam mir mit der Zeit so vor, als mache der Pfad einen Bogen, der mich vom Dorf wegführte.
    Und jetzt war ich schon über eine halbe Stunde unterwegs, während wir auf dem Hinweg nur genau eine halbe Stunde gebraucht hatten. Allerdings waren wir vielleicht etwas schneller gegangen, und so ging ich nach kurzer Überlegung doch zögernd weiter.
    Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch, das mich veranlaßte, sofort herumzuschnellen und meine Pistole herauszureißen. Da sah ich einen großen, schwarzen Körper, vielleicht zehn Schritte hinter mir, blitzschnell zur Seite ins Gebüsch verschwinden.
    Sollte es ein Gorilla gewesen sein? Auch diese Riesentiere fliehen ja oft die Nähe des Menschen, wenn sie nicht gerade alte, mürrische Einsiedler sind oder ihre Familie bedroht glauben. Und trotz ihrer Größe und Schwere bewegen sie sich im Dickicht doch sehr gewandt.
    Aber es konnte auch ebensogut ein feindlicher Neger sein, der mir nachgeschlichen war; auf jeden Fall mußte ich äußerst scharf aufpassen. Einen Augenblick überlegte ich, ob ich umkehren sollte und die Stelle untersuchen, an welcher der schwarze Körper verschwunden war.
    Doch dann fiel mir ein, daß ich ja jeden Augenblick auf den breiteren Weg stoßen müßte, der zu Pongos Dorf führte, und dort auch die Gefährten treffen würde. Dann konnten wir gemeinsam diesem Schatten nachspüren.
    So schritt ich rüstig weiter aus. Doch bald blieb ich wieder stehen, denn jetzt kam mir doch die furchtbare Überzeugung, daß ich einen falschen Pfad eingeschlagen hatte.
    Aber wie war das nur möglich gewesen? Sollten etwa an der Stelle, an der Pongo uns aus dem Wald auf die Lichtung hinausgeführt hatte, zwei Pfade zusammenstoßen, von denen der eine immer tiefer in den Wald führte? Und sollte ich ausgerechnet diesen eingeschlagen haben?
    Plötzlich überlief es mich vor Schreck ganz heiß. Natürlich, Ich war ja ganz falsch gegangen!

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