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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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heraufkommen. Wie ist die Wand an Ihrer Seite?"  
      „Vollkommen glatt, es kann niemand hinauf, das haben wir schon probiert."  
      „Und doch muß es gelingen, jetzt sind wir ja hier und können helfen. Passen Sie auf, Herr Leutnant: Lassen Sie die Zügel einiger Pferde zusammenknüpfen, so daß Sie zwei Seile von über zwanzig Metern Länge erhalten. Sie müssen natürlich einen Menschen tragen können. Wir werden Ihnen jetzt zwei dicke Zwirnsfäden hinablassen, mit denen wir dann die Lederseile heraufziehen. Wir werden an die Zwirnsfäden Steine anbinden."  
      Ich habe ja oft erwähnt, daß wir in unseren Taschen kleine Rollen festen Zwirns mit uns führten, die uns wiederholt wertvolle Dienste geleistet hatten. Schnell knüpften wir jetzt kleine Steine an die Enden und ließen die beiden Fäden hinab.  
      Ungefähr fünf Minuten mußten wir warten, dann bemerkten wir endlich an den Bewegungen des Fadens, daß die Polizisten mit dem Zusammenknüpfen der Zügel fertig waren und die Lederseile jetzt anbanden. Und bald erklang auch Walkers Stimme herauf:  
      „Fertig, meine Herren, ziehen Sie, bitte!" Vorsichtig zogen wir die beiden Lederseile hoch. Dann hielten wir sie mit allen Kräften fest, wobei Pongo natürlich half, und Rolf rief hinunter:  
      „Los, die ersten Leute können heraufkommen !" Dadurch, daß wir die Seile über den stumpfen Grat der Felswand gelegt hatten, war uns das Festhalten etwas erleichtert. Trotzdem atmete ich auf, als die ersten Kletterer erschienen. Es waren zwei eingeborene Polizisten, die uns jetzt beim Halten der Seile unterstützten.  
      Als nächster kam Leutnant Walker empor, der uns kurz, aber herzlich begrüßte. Aber erst, als wieder zwei Polizisten heraufgekommen waren, die jetzt ebenfalls beim Halten der Seile helfen konnten, traten wir mit dem Leutnant zur Seite, um unsere Aussichten zu besprechen.  
      Leutnant Walker bedankte sich vielmals für unsere Unterstützung, die im Augenblick größter Schwierigkeiten gekommen war. Jetzt, als er den schmalen Pfad auf dieser Seite der Felswand sah, wurde ihm erst klar, in welch verzweifelter Lage er mit seinen Leuten gesteckt hatte.  
      „Einige Ihrer Leute müssen natürlich unten bei den Pferden bleiben," sagte Rolf, „wir anderen müssen hier oben auf dem Grat der Felswand uns nach rechts und links verteilen, bis wir uns über den Banditen befinden. Ergeben sie sich dann nicht, müssen wir sie unter Feuer nehmen."  
      Walker betrachtete nachdenklich den Grat, der nur einen halben Meter breit war. Dann meinte er aber:  
      „Ja, Herr Torring, Sie haben recht. Ich dachte zuerst, daß wir den schmalen Pfad hier hinabsteigen, dann um diese Felsmauer herumschleichen und die Banditen angreifen. Aber diese Felsmauer zieht sich sehr lang hin, wir würden wenigstens hundert Meter von den versteckten Banditen abkommen, ehe wir ihr Ende erreichten. Und dann könnten uns die Gegner unter Feuer nehmen, wenn wir sie angreifen. Sie hocken zwischen den Steinblöcken, die wohl vor langer Zeit durch einen Steinsturz in großen Mengen hinabgerollt sind. Natürlich, wenn wir oben sind, können sie nichts gegen uns machen."  
      „Also gut, dann lassen wir im ganzen zwanzig Mann heraufkommen. Wir werden uns so teilen, daß wir beide, Herr Leutnant, uns nach rechts wenden, um mit zehn Mann Barring anzugreifen. Hans und Pongo werden nach links gehen und mit den anderen zehn Mann die dort versteckten Banditen angreifen. Unten bleiben dann zwanzig Mann, die sich gut verteidigen können, falls die Banditen durch den Engpaß fliehen sollten."  
      Ich wäre ja lieber mit Rolf zusammengeblieben, aber ich sah ein, daß diese Verteilung am besten war. Inzwischen kletterten die Polizisten unermüdlich herauf. Der gerade Teil des Pfades reichte für ihre Menge schon nicht mehr aus, sie mußten auf die abfallenden Seiten hinuntergehen. Endlich waren zwanzig Mann oben, und Leutnant Walker erörterte ihnen unseren Plan.  
      Gerade wollten wir uns auf den Grat schwingen, um vorsichtig nach den Seiten zu kriechen, da rief Pongo:  
      „Achtung, Massers! Drüben Feinde."  
      Daran hatte ich in den letzten Minuten gar nicht mehr gedacht. Es war ja leicht möglich, daß sich einer der fünf Australneger, die wir überwältigt hatten, von seinen Banden inzwischen befreit hatte. Oder es waren andere Leute von Barring herauf geschickt worden.  
      Das wäre ein Zeichen gewesen, daß jetzt der Angriff auf die Polizisten

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