Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
fliegen, wenn wir die Regeln nicht beachten. Wir werden aber nicht auf den gefährlichen Strick treten."  
      Ich wußte, daß Rolf bei diesen Worten an unser Erlebnis in der Felsenhöhle auf den Chiloe-Inseln dachte. (Siehe Band 56.) Es war von ihm ein glattes „Auf-den-Busch-Schlagen", aber die Wirkung zeigte sich sofort darin, daß uns der junge Bursche mit wilden Verwünschungen überschüttete, die sich noch steigerten, als Rolf lächelnd sagte:  
      „Nun, jetzt weiß ich wenigstens genau Bescheid, ich hatte das mit den Strick nur so gesagt, weil ich es mir dachte. Besten Dank für die Warnung!"  
      Als darauf einige der Verwundeten ebenfalls zu fluchen anfingen, wußten wir ganz sicher Bescheid. Das Räubernest mußte sich in einer Felsenhöhle befinden, und irgendwo war in dieser Höhle ein Strick, den wir nicht berühren durften, um die verborgene Sprengladung nicht zur Explosion zu bringen.  
      Während ich mit Rolf noch darüber sprach, gab Leutnant Walker einigen Polizisten einen Wink. Nun wurden die Verwundeten aufgehoben und fortgetragen. Kurze Zeit darauf rollte eine Salve, und ich wußte, daß die Banditen jetzt ihren Lohn hatten.  
      „Was ist nun wichtiger," meinte Rolf, „die Verfolgung Barrings oder die Auffindung der Höhle?"  
      „Ich muß die Höhle suchen," sagte Walker, „denn die Verfolgung der beiden Geflüchteten könnte mich zu weit abbringen. Vielleicht machen sie auch nur einen großen Bogen und kehren zu ihrem Schlupfwinkel zurück."  
      „Ja, das kann allerdings sein," stimmte Rolf bei, „darum werden wir jetzt mit Ihnen zum Eyre-See reiten."  
     
     
      4. Kapitel. Ein Nomadendorf.  
     
      In scharfem Trab ritten wir den Engpaß zwischen der Felsmauer und dem Cooper-Fluß entlang. Wir wollten möglichst bald den Eyre-See erreichen, um die Felsenhöhle der Banditen zu entdecken. Ihre Ausräumung und Vernichtung würde den Rest der Bande für alle Zeiten unschädlich machen.  
      Ich konnte mir eigentlich nicht denken, daß Barring und Dwina nach diesem Versteck geflohen sein sollten. Aus unserer Anwesenheit konnte sich Barring ja zusammenreimen, daß wir von seinem Vorhandensein wußten.  
      Außerdem mußten sie an uns vorbei, denn einen anderen Weg als diesen Engpaß gab es kaum. Ich vermutete vielmehr, daß die beiden Flüchtlinge ins Innere des Landes reiten würden, um sich dort vielleicht irgendwelchen Stammesgenossen Dwinas anzuschließen und mit denen eine neue Bande zu bilden.  
      Ich sprach meine Meinung Rolf gegenüber aus. aber er war des Leutnants Ansicht und überzeugt, daß wir Barring und Dwina am Eyre-See treffen würden.  
      Nach vier Stunden strammen Reitens kamen wir endlich ans Ufer des mächtigen Sees. Ich hatte bemerkt, daß wir in den letzten Stunden die Richtung nach Südwest eingeschlagen hatten. Leutnant Walker erklärte mir auf meine Frage danach:  
      „Wir entnahmen doch den Aussagen der beiden Verwundeten, daß sich der Schlupfwinkel in irgendeiner Felsenhöhle befinden muß. Die Felsengruppe, die hinter uns bis an den Cooper-Fluß reicht, fällt scharf nach Süden ab und stößt erst wieder am südlichen Ende des Sees an diesen heran. Hier oben ist also ein großes Dreieck gebildet, dessen Nordrand der Cooper-Fluß, dessen Ostschenkel das Gebirge, dessen Westschenkel der Eyre-See bildet. In einer Stunde werden wir die Spitze des Dreiecks, an der Gebirge und See zusammenstoßen, erreichen."  
      Ich überdachte schnell die Karte — wir hatten sie vor unserem Aufbruch ins Innere genau studiert — und mußte Walker zustimmen. Wenn irgendwo, dann mußte sich das Versteck der Bande dort befinden. Walker erklärte inzwischen weiter:  
      „Das eigentliche Gebirge liegt ungefähr zweihundert Kilometer vom See entfernt. Hier haben wir es nur mit Ausläufern zu tun. Diese schlagen um den eigentlichen Gebirgsstock einen großen Bogen, um dann parallel zu ihm zu verlaufen. Zwischen dem Gebirgsstock und diesem Ausläufer liegt eine große Ebene."  
      „Ganz recht," rief Rolf, „und deshalb meine ich, daß Barring und Dwina schnellstens zu ihrem Versteck geritten sind. Sie kennen sicher einen Paß durch den Ausläufer des Gebirges und können dadurch den Weg bedeutend abkürzen. Wir müssen also vorsichtig sein, wenn wir uns der Stelle nähern."  
      Jetzt mußte ich meine Meinung ändern. Rolf hatte durchaus recht. Für einen Landeskundigen, wie Barring und Dwina es waren, mußte es möglich sein, uns den

Weitere Kostenlose Bücher