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Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans

Titel: Rolf Torring 077 - Schrecken der Sunderbans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Pongo ihn nicht am Gürtel festgehalten hätte.  
      Pongo zog Rolf zurück. Als mein Freund dicht vor ihm wieder festen Fuß gefaßt hatte, sagte der Riese:  
      „Pongo sich freuen, konnte Masser retten "  
      „Danke dir, Pongo," erwiderte Rolf leise, „du bleibst uns wirklich nichts schuldig. Ich hätte natürlich besser achtgeben müssen, denn man konnte sich denken, daß die Banditen ihren Schlupfwinkel durch allerhand Fallen gesichert haben. Zum Glück können wir seitlich an der Falltür vorbei. Es ist genügend Platz."  
      Sehr viel Platz war allerdings nicht. Wir mußten uns eng an die Wand drücken, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Ich warf, während ich das gefährliche Kunststück vollbrachte, einen Blick in die Tiefe und schauderte zusammen.  
      Unten lagen drei menschliche Skelette. Die Menschen waren sicher ahnungslos in die Falle gestürzt, als sie den alten Turm durchsuchen wollten. Sie mochten seit Jahrzehnten dort liegen, denn von der Kleidung war nur noch Staub übriggeblieben.  
      Wir standen vor einer steilen, schmalen Treppe. Wieder hielt Pongo Rolf zurück, als mein Freund sie betreten wollte.  
      „Pongo zuerst gehen," flüsterte der Riese, „Pongo jetzt gut aufpassen."  
      Er hatte allen Grund, als erster gegen die Inder, die ihm einen so entsetzlichen Tod hatten bereiten wollen, vorzugehen. Er würde eine drohende Gefahr bestimmt rechtzeitig erkennen und ihr zu entgehen wissen.  
      Rolf trat zur Seite und ließ Pongo vorangehen.  
     
     
     
      5. Kapitel Ein Verzweiflungskampf  
     
      Pongo war erst drei Stufen nach oben gestiegen, da erhob sich ein furchtbarer Lärm. Mit donnerartigem Gepolter kam ein Steinblock die Treppe herabgerollt.  
      Mit wachsender Geschwindigkeit kam der Brocken auf uns zu. Ein Ausweichen war unmöglich, denn so schnell kamen wir nicht an der gähnenden Falltür vorbei. Außerdem sprang der Block von rechts nach links, so daß einige von uns doch getroffen worden wären.  
      Da eilte Pongo die Treppe hinauf, dem Block entgegen. Unwillkürlich stieß Black einen leisen Schreckensruf aus. Pongo mußte im nächsten Augenblick von dem schweren Gewicht des Steinblocks umgerissen und mindestens schwer verletzt werden.  
      Aber Pongo wußte genau, was er wagen durfte. Er hatte wunderbar berechnet, was er tat. Mit vorgehaltenen Armen packte er den Block gerade in dem Augenblick, als er auf eine Stufe der steinernen Treppe aufprallte und dadurch eine Teilsekunde zu einer gewissen Ruhe kam. Bevor er den nächsten Sprung auf die tiefer gelegene Stufe tun konnte, fing er ihn mit den starken Armen ab.  
      Einen Moment sah es aus, als wollte Pongo zusammenbrechen. Der Block mochte ein Gewicht von zwei Zentnern haben, und der Anprall war sehr heftig. Aber Pongo, unser Riese, hielt stand. Dann keuchte er leise:  
      „Massers zurückgehen, Pongo Stein in Grube bringen."  
      In aller Ruhe konnten wir zur Seite treten, ohne befürchten zu müssen, von dem springenden Stein getroffen zu werden. Wir traten auf die schmalen Streifen, die zwischen der gähnenden Tiefe und der Wand geblieben waren, und Pongo rollte den Stein hinab, indem er langsam von einer Stufe auf die andere zurücktrat.  
      Als Pongo den Boden des Eingangs erreicht hatte, lag der Stein noch auf der zweiten Stufe. Mit einem Satz sprang Pongo hoch über den Block hinweg und erreichte die vierte Stufe. Der Stein rollte die letzten Stufen hinab und verschwand mit Donnerkrach in der Falle.  
      Ein eigenes Gefühl beschlich mich, als ich sah, wie er die Knochen der Skelette zermalmte. Ohne Pongo hätte uns das gleiche Schicksal geblüht. Mit zerschmetterten Gliedern wären wir in die Tiefe gerissen worden. Da unten hätte uns niemand mehr gefunden.  
      Wir hatten keine Rückendeckung und waren völlig auf uns selbst angewiesen. Ob der alte Bau noch mehr solche Überraschungen bot?  
      Von oben erklang wieder ein schwaches Geräusch. Wir waren leise bis zum Rand der Treppe vorgetreten. Da wir eine neue Gefahr befürchteten, hoben wir die Pistolen. Zwei nackte braune Füße kamen die Treppe herab. Dahinter noch zwei. Die Wächter, die die Bande zurückgelassen hatte.  
      Sie hatten den Stein in die Fallgrube poltern hören und mußten annehmen, daß wir ihm nicht entkommen waren. Als der erste Inder uns erblickte blieb er betroffen stehen und starrte uns mit aufgerissenen Augen erschrocken an. Dann griff er in sein Hüfttuch. Aber er war nicht

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