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Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Titel: Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Absuchen der Stelle besorgt haben würden. So versuchte ich zunächst, die Spuren des Gorillas landeinwärts zu verfolgen.  
      Der schmale Streifen Sand vor dem Beginn dichtesten Urwaldes und schroffer Felsen wurde durch die Flut stets feucht gehalten. Im Sande war es leicht, die Spuren zu verfolgen. Sie führten an einen Felsen heran, der keine Höhle, keinen Einschnitt aufwies. Hier hörten die Spuren auf. Eine weitere Verfolgung wäre sinnlos gewesen.  
      Ich ging zum Boot zurück. Als ich die braunen Polizisten aufforderte, mir zu folgen, um den Gorilla an der Stelle seines Verschwindens zu suchen, weigerten sie sich energisch. Weder durch Versprechungen noch durch Drohungen waren sie zu bewegen, sofort hinzurudern oder später eine Suche mit Netzen und Stangen einzuleiten.  
      Als Sergeant Windfread, ihr Vorgesetzter, energisch und sehr amtlich wurde, gestanden sie zitternd, daß ihnen der Spuk schon seit einem Jahr bekannt sei, nicht nur ihnen, sondern der eingeborenen Bevölkerung überhaupt. Sie nannten den Gorilla den Meeresspuk, und kein Mensch hatte bisher auch nur daran gedacht, den Spuk aufzuklären.  
      Wir forschten sehr eingehend nach und erfuhren, daß der Gorilla sehr oft allein, dreimal mit einem geraubten Mädchen gesehen worden war. Ich selbst hatte ihn mit Ellen Horse gesehen, der Tochter eines vermögenden Spediteurs, der noch am gleichen Abend das Verschwinden seiner Tochter meldete."  
      „Sehr merkwürdig," meinte Rolf, als Rice schwieg, „ist vor allem die Tatsache, daß von den Vorfällen nichts in die Zeitungen gekommen ist. Ich habe wenigstens nie etwas darüber gelesen. Haben Sie jetzt auf eigene Faust Nachforschungen angestellt, vor allem an der Stelle, an der der Gorilla verschwunden war?"  
      „Selbstverständlich, meine Herren," rief der Tigerjäger, „Sergeant Windfread, Herr Horse, mein Schwager und ich sind in einem Boot hingefahren. Am gleichen Tage war es schon zu spät, denn die Vernehmungen der Eingeborenen hatten zu viel Zeit in Anspruch genommen. Am nächsten Tage waren die Spuren im Sande durch die Flut schon verwischt. Es bestand jedoch kein Zweifel mehr, daß ich die Erscheinung leibhaftig gesehen hatte.  
      Sie können sich denken, daß wir den Meeresboden sehr genau untersuchten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir uns in der Stelle irrten. Wir hatten das sozusagen mit einkalkuliert und dehnten unsere Untersuchungen über eine größere Fläche aus. Wir suchten auch nicht nur mit Stangen und fischten nicht nur mit Netzen, wir gingen selber von der Stelle, an der der Gorilla den Strand verlassen hatte, ins Meer hinein und tauchten.  
      Wir stellten eine steil abfallende Tiefe an der Stelle im Meer fest, an der der Gorilla verschwunden war. Aber sie war nur vier Meter tief und maß zwanzig Meter im Durchmesser. Ein Strudel war nicht zu spüren. Wir fanden auch kein Loch, in das der Gorilla hätte verschwinden können.  
      Die Wände der Mulde waren zackig und zerrissen, aber sie boten für eine Gestalt wie den Gorilla nirgends ein Versteck. Wir hatten zwar die Erklärung gefunden, wie der Gorilla so rasch verschwinden konnte, waren aber um nichts klüger geworden. Den ganzen Tag verbrachten wir mit den Nachforschungen. Gegen Abend erhob sich ein Sturm, der unseren Kahn fast zum Kentern gebracht hätte. Er wurde an den Strand geworfen, und wir konnten von Glück reden, daß wir keine größeren Verletzungen davontrugen.  
      Als wir in die Stadt zurückkehrten, musterten uns die Polizisten, die von unseren Untersuchungen gewußt hatten, mit scheuen Augen. Es war durchaus möglich, daß wir von Eingeborenen aus sicherer Entfernung beobachtet worden waren.  
      In die Presse ließen wir absichtlich nichts kommen. Selbstverständlich erfuhr der für das Gebiet zuständige Journalist von der Sache. Er besuchte die Polizei und auch meinen Schwager, war aber einsichtig genug, auf einen Sensationsbericht zu verzichten Immerhin besteht die Möglichkeit, daß bei dem Spuk ein Mensch beteiligt ist; er wäre durch Berichte über mein Erleben und unsere Nachforschungen nur gewarnt worden.  
      Ich hoffe immer noch, daß ich den Gorilla ein zweites Mal zu Gesicht bekomme. Dann soll er meiner Kugel nicht entgehen. Ich bin nach Bombay gereist, um mir Urlaub von meinem Regimentschef zu erbitten. Morgen will ich nach Baroda zurückkehren Ich freue mich, meine Herren, Sie gerade jetzt kennen gelernt zu haben."  
      „Und Sie hoffen im stillen,

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