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Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Titel: Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Rolf das Licht der Taschenlampe aus und ergriff meinen Arm.  
      „Er kommt" flüsterte er mir zu und zog mich hinter eine schwere Fensterportiere, die uns völlig verdeckte.  
      Erst hörte ich gar nichts, dann klang es wie leise Schritte, schließlich wurde die Tür vorsichtig geöffnet — und im fahlen Licht des Mondes, das in den Raum fiel, erschien Mr. Watson.  
      Ohne Licht zu machen, ging er auf einen Eckschrank zu, schloß ihn auf und zog die hintere Wand des Möbels heraus. Ich hörte ein leises Knacken, dann flammten die Lampen eines Radiogerätes auf.  
      Bald wurde mir klar, daß es sich nicht nur um einen Empfangsapparat, sondern auch um ein Sendegerät handelte. Der Reporter stimmte das Gerät ab und gab verschiedene Signale. Es dauerte nicht lange, bis er sprechbereit war. Schließlich hörte ich ihn sagen:  
      „Die Herren schlafen in ihrem Hotel. Sie haben die Polizei in Kenntnis gesetzt und sollen morgen früh 9 Uhr wieder dort sein. Der Kommissar will sich dann mit ihnen gemeinsam die Beweise ansehen. Ich ging deshalb nochmals zum Haus im Walde, um alle Spuren zu verwischen, sah aber, daß schon alles erledigt war.  
      Die Gegenseite mußte etwas sagen. Mr. Watson hatte sich den Kopfhörer über die Ohren geschoben. Nach einer Pause fuhr er fort:  
      „Natürlich sagte ich den Herren, daß ich Sie gesehen hätte, aber sie wollten es nicht glauben. Sie wissen bereits, daß Ihr Tod eine List war. Ich glaube übrigens nicht, daß sie morgen früh etwas erreichen werden. Wenn der Kommissar hierher kommt und alles in schönster Ordnung vorfindet, wird er schön fluchen, den Weg in den Wald umsonst gemacht zu haben. Sie müssen sagen, Herr Doktor, daß Sie sich das Haus im Walde zu Erholung erbaut haben, um nach den angestrengten Stunden der Stadtpraxis in Ruhe und Abgeschiedenheit Ihren wissenschaftlichen Studien nachgehen zu können.  
      Hm, ich verstehe. Nein, der Schwarze ist noch nicht zurück. Die Herren wissen auch nicht, wo er steckt Ich glaube, das braucht uns nicht zu beunruhigen: Neger können kaum selbständig denken!  
      Gut, Herr Doktor! Ich melde mich morgen, 10 Uhr, wieder. Schluß!"  
      Leider konnten wir die Antworten des Doktors nicht verstehen, aber auch ohne sie hatten wir ein ungefähres Bild vom wahren Stand der Dinge. Ich war immer noch halb erschüttert über das Doppelspiel, das der Reporter trieb. Über den Sinn konnte ich mir noch keine rechten Vorstellungen machen.  
      Watson hatte den Schrank verschlossen und wollte das Haus verlassen. Als er ins Freie trat — wir konnten es von unserem Fenster aus genau beobachten —, fuhr er erschrocken zurück. Im Mondschein stand unbeweglich eine hohe, dunkle Gestalt da und schaute den Reporter an.  
      Mr. Watson sprang ins Haus zurück und verschloß die Tür. Die schwarze Gestalt war in der nächsten Sekunde verschwunden.  
      Lange Zeit verging, in der sich nichts ereignete. Vielleicht konnte Mr. Watson von einem Fenster des Hauses aus die Stelle übersehen, wo die Gestalt gestanden hatte. Endlich schien er wieder Mut gefaßt zu haben und verließ das Haus. Schnell tauchte er im Buschwerk unter.  
      „Das war Pongo vorhin, Hans!" sagte Rolf leise. Ich nickte.  
      Lange brauchten wir auf unseren schwarzen Freund nicht zu warten. Maha neben sich, betrat er schon den Raum. Wir waren hinter der Gardine hervorgekommen.  
      „Pongo viel erlebt. Gut sein, daß Massers hier."  
      „Wo hast du denn so lange gesteckt?" fragte Rolf.  
      „Wir wollen leise sprechen!" mahnte ich.  
      „Ruhig laut sprechen, Massers. Im Hause kein Mensch. Pongo nachsehen."  
      „Woher wußtest du, daß wir im Hause sind, Pongo?" fragte Rolf weiter.  
      „Pongo Massers gesehen, wie kommen. Masser Watson kein guter Mensch, Pongo gleich ahnen."  
      „Wir haben vergeblich auf dich gewartet, Pongo. Wir hofften, daß dir kommen und uns befreien würdest."  
      „Als Massers Tiger erschossen, Pongo Mann hinter Busch gesehen, der fortrennen. Pongo hinterher. Zu wenig Zeit, es Massers zu sagen. Pongo Spur finden und folgen. Mann in Höhle gehen, Pongo hinterher. Mann Pongo mit Pistole drohen. Pongo Waffen abgeben und in Höhle vorausgehen bis in Kammer. Mann Kammer abschließen. Als Mann fort, Pongo in Höhle andere Kammer gefunden, wo Mädchen drin, Tochter von Gesandten."  
      „Du hast das Mädchen gefunden?!" rief Rolf erfreut. „Erzähle weiter! Wo ist sie jetzt?"  
      „Pongo reden

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