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Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Titel: Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Polizeigebäude mußten wir eine halbe Stunde warten, ehe wir den zuständigen Kommissar sprechen konnten. Das war unangenehm. Rolf saß die ganze Zeit über grübelnd da, während ich mich mit dem Reporter unterhielt  
      Kommissar Witho machte große Augen, als wir ihm unser Erlebnis berichteten. Er wollte es nicht glauben, daß Thassa ein Verbrecher sei, und behauptete, erst selbst Ermittlungen anstellen zu müssen, ehe er gegen ihn einschreiten könnte.  
      Rolf war so vorsichtig, die Tatsache, daß wir den Doktor tot in dem Hause im Waldstreifen zurückgelassen hatten, mit einem „Vielleicht" zu umschreiben. Möglich sei es auch, meinte er, daß Doktor Thassa nicht gestorben sei und sich schon wieder in Kathmandu aufhalte.  
      „Entschuldigen Sie, meine Herren," sagte der Kommissar, „daß ich offen gestehe, daß Ihr Bericht recht unwahrscheinlich , klingt Ich muß mich vorher erst selbst überzeugen. Kommen Sie bitte morgen früh 9 Uhr wieder, dann wollen wir zusammen den Waldstreifen aufsuchen. Sie können mir an Ort und Stelle zeigen, was geschehen ist. Der Tiger wird ja noch dort liegen."  
      Ich bekam einen Schreck, an den Tiger hatte ich nicht mehr gedacht. Mir fiel ein, daß wir ihn auf dem Rückwege, der über die kleine Lichtung ging, nicht mehr gesehen hatten.  
      Da Rolf nichts weiter sagte, sondern sich höflich von dem Kommissar verabschiedete, erwähnte auch ich nichts davon. Erst in unserem Zimmer meinte ich zu Rolf:  
      „Hast du den Tiger auf der Lichtung noch gesehen?"  
      „Nein, Hans. Das fiel mir erst bei der Polizei auf. Wahrscheinlich hat Doktor Thassa ihn weggeholt."  
      „Dann müßten wir ihn in seinem Hause finden."  
      Mr. Watson, der uns noch heimbegleitete, fragte, ob wir das Haus des Doktors nicht noch einmal vor der Polizei aufsuchen wollten, da würde er sich gern anschließen.  
      „Da wir auf 9 Uhr zum Kommissar bestellt sind," antwortete Rolf, „könnten wir es nur nachts tun. Das hätte wohl kaum Zweck. Ich möchte Pongos Rückkehr abwarten. Er wird sicher Neuigkeiten mitbringen."  
      „Schön, dann sehen wir uns morgen früh wieder."  
      Mit diesen Worten verabschiedete sich der Reporter.  
      Die Müdigkeit, die Rolf in Worten und durch Gähnen im Laufe der Unterhaltung Mr. Watson vorgespielt hatte, war verschwunden, sobald sich Rolf mit mir allein wußte. Er löschte das Licht in unserem Zimmer und öffnete das Fenster. Mit Leichtigkeit konnten wir von hier aus über das Dach eines kleinen Schuppens den Hof erreichen.  
      Im Hofe warteten wir, bis wir den Reporter das Hotel verlassen sahen, und folgten in gemessenem Abstande.  
      Das Tun Rolfs war mir noch unverständlich. War ihm an dem Verhalten Mr. Watsons etwas aufgefallen?  
      Nur mit größter Vorsicht konnten wir den Reporter verfolgen, da er sich oft umschaute. Aber er bemerkte uns nicht.  
      Zu meinem nicht geringen Erstaunen verließ er die Stadt in Richtung des berüchtigten Waldstreifens. Als er den Wald erreicht hatte, entschwand er unseren Blicken.  
      Rolf flüsterte mir zu:  
      „Mir wird Mr. Watson immer unverständlicher. Zuerst machte er einen sehr netten Eindruck, wenn er uns auch sehr genau nach dem Zweck unseres Hierseins auszuhorchen versuchte. Jetzt geht er allein zum Hause Doktor Thassas. Ich glaube, er hat uns auf den Doktor nur aufmerksam gemacht, damit wir uns mit ihm beschäftigen und — möglichst bald in die Falle gehen sollten."  
      „Das kann ich mir kaum denken, Rolf. Er freute sich doch aufrichtig, als er unsere Namen erfuhr."  
      „Ich halte alles für Komödie, Hans. Laß uns einen kleinen Umweg machen! Wenn wir uns sehr beeilen, erreichen wir Doktor Thassas Haus vielleicht doch noch vor dem Reporter."  
      Schließlich gelangten wir nach einem Eilmarsch vor das Haus im Walde. Würde der Arzt noch im Keller liegen? Hatte uns Mr. Watson einen Bären aufgebunden oder war richtig, was er erzählt hatte?  
      Im Schein der Taschenlampen durchsuchten wir alle Räume des Hauses. Im Laboratorium — ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen — fehlten sämtliche Apparate, die wir dort gesehen hatten. Der Raum glich einem normalen Arbeitszimmer.  
      Im Keller fanden wir auch nichts. Weder die Versuchstiere noch den Körper Doktor Thassas. Wie ging das zu? Wenn wir mit der Polizei hierhergekommen wären, hätte man uns glatt ausgelacht und uns vielleicht einen Tropenkoller angedichtet  
      Plötzlich schaltete

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