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Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Titel: Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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mir umgingen.  
      Bald wurde es im Walde etwas heller. Der Mond war aufgegangen und verbreitete auch über den Pfad etwas Licht, auf dem ich entlang getragen wurde. Die nächste Umgebung konnte ich erkennen.  
      Vor mir wurde ein zusammengeschnürtes Paket getragen. Ich konnte nicht erkennen, ob es Rolf oder Balling war. Wir wurden durch einen engen Dschungelpfad geschleppt. Die Träger versuchten, jedes Geräusch zu vermeiden.  
      Ich hätte schreien können, aber würde ich dadurch unsere Lage nicht noch verschlechtert haben? Pongo konnte ich nicht entdecken und hoffte im stillen, daß es ihm gelungen war, sich dem Zugriff der Priester zu entziehen.  
      Plötzlich machten die Inder, die mich trugen, halt und legten mich auf die Erde. Jetzt konnte ich meinen Leidensgefährten erkennen, der auch auf die Erde gelegt worden war: es war Rolf.  
      Mein Freund schien noch ohnmächtig zu sein. Er hielt die Augen geschlossen und machte keine Bewegungen. Ich tat dasselbe, obwohl die Inder, die mich getragen hatten, sicher schon bemerkt hatten, daß ich aus der Betäubung erwacht war.  
      Links von uns floß ein Bach dahin. Die Inder schleppten einen Sampan herbei, dann trugen sie uns ins Boot, in dem vier Inder Platz nahmen. Die beiden anderen blieben zurück.  
      Wo mochten Pongo und Balling sein? Ich war innerlich recht froh, daß ich sie nicht sah. Sie konnten, falls sie nicht auch überwältigt worden waren, für unsere Befreiung von großem Werte sein.  
      Die Inder sprachen während der Fahrt kein Wort. Gleichmäßig tauchten sie die Ruder ein und trieben den Sampan in schneller Fahrt vorwärts. Leider lag ich so weit von Rolf entfernt, daß ich mich mit ihm nicht durch Zeichen verständigen konnte. Er bewegte sich noch immer nicht. Sollte er wirklich noch betäubt sein?  
      Wohin mochte die Fahrt gehen? Ich nahm als sicher an, daß die Inder die Felsenburg, die wir bereits kannten, verlassen hatten, da sie von unserer Seite Verrat befürchteten, und uns nach einem anderen Tempel brachten, wo sich unser Schicksal erfüllen sollte.  
      Die Fahrt mußte länger als vier Stunden gedauert haben, denn es war schon heller Tag, als wir in einem dichten Wald anlegten. Die Inder nahmen uns wieder hoch und trugen uns weiter, nachdem sie den Sampan im Gebüsch versteckt hatten.  
      Noch immer hatte Rolf keine Bewegung gemacht, an seinen Augenwimpern jedoch glaubte ich zu erkennen, daß er wach war.  
      Mitten im dichten Gebüsch hielten die Träger an. Vor mir wuchs ein kleiner Tempel aus der Erde. Aus der Tür des Tempels traten ein paar Inder, deren Gesichtern man die Freude ansah, daß wir gefesselt gebracht wurden.  
      Wir wurden ins Innere des Tempels getragen und vor einem Steinblock niedergelegt. Hinter dem Block erhob sich eine Art Thronsessel, der dem ähnlich war, den wir im Felsentempel gesehen hatten. Eine Götterfigur gab es im Raum nicht.  
      Die Inder entfernten sich lautlos und schlossen die Tür hinter sich. Rolf und ich blieben allein in dem Raume zurück.  
      „Rolf" flüsterte ich.  
      „Ich bin wach," kam die Antwort zurück. „Weißt du, wo Balling und Pongo sind, Rolf?"  
      „Leider nicht. Ich bin erst wieder zu mir gekommen, als die Inder uns durch den schmalen Dschungelpfad schleppten. Hoffentlich sind Balling und Pongo entkommen!"  
      „Wie sollen sie nach der langen Bootsfahrt unsere Spur finden?"  
      „Vielleicht brauchen wir sie gar nicht, Hans. Ich habe mir auf dem Wege hierher einen Plan zurechtgelegt, der eigentlich gelingen müßte. Dann kämen wir ohne Hilfe frei."  
      „Wir sind waffenlos, Rolf. Meine Waffen liegen noch im Hause Khuvatas."  
      „Wir werden sie nicht brauchen. Mein Plan baut sich auf dem Kult der Inder auf. Sie sind sehr abergläubisch."  
      „Hoffentlich täuschst du dich nicht. Ich möchte nicht gern als Opferlamm einer fremden Gottheit das Leben auf dem schönsten aller Gestirne einbüßen."  
      „Ich rechne so: nicht alle Anhänger der Sekte sind so gebildet wie zweifellos die oberen Priester. Was geistig darunter steht, wird abergläubisch sein. Diese Leute möchte ich mit Worten überzeugen, daß die oberen Priester unrecht haben mit dem, was sie mit uns vorhaben. Vielleicht trifft hier der nicht immer richtige Grundsatz zu: wer die Mehrheit hinter sich hat, ist der Überlegene."  
      Mir waren Rolfs Worte ziemlich unverständlich, aber ich konnte jetzt nicht weiter fragen, denn mehrere kleine

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