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Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde

Titel: Rolf Torring 097 - Gefährliche Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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angestrengt arbeiten.  
      „Aufgepaßt, Hans" flüsterte er plötzlich. „Ich reiche dir jetzt ein paar Felsbrocken hinunter. Ich möchte sie nicht auf die Erde werfen. Wir müssen jedes Geräusch vermeiden."  
      Gleich darauf nahm ich den ersten Stein in Empfang, den ich nach unten an Balling weitergab. Das war gar nicht so einfach, wie sich das anhört. Wir mußten ja darauf achten, die Drei-Mann-Pyramide dadurch nicht ins Wanken kommen zu lassen.  
      Dem ersten Brocken folgten noch ein paar andere. Rolf brach sie oben aus der Decke heraus. Endlich gab er mir ein Zeichen, daß er absteigen wolle.  
      Als wir alle drei wieder nebeneinander auf dem Boden standen, meinte Rolf, daß die Lüftungsklappe zwar sehr eng, aber doch weit genug sei, daß wir gerade hindurch kriechen könnten. Die Mündung in unserem Raum sei wie ein schräges Sieb gearbeitet gewesen. Er habe mit Gewalt Stück für Stück herausbrechen müssen. Er wolle sich nach der Anstrengung nur ein klein wenig ausruhen, dann könne die Flucht beginnen.  
      Wir warteten etwa eine Viertelstunde, dann turnten wir wieder hinauf. Rolf hatte die Öffnung der Anlage so erweitert, daß er sich im Anfang in ihr umdrehen konnte. Er brauchte den Raum, um uns behilflich sein zu können, die Öffnung zu erreichen, da er uns ja hinaufziehen mußte.  
      Rolf kroch in den schmalen Schacht hinein, nachdem er auf meine Schultern geklettert war. Dann zog er mich nach. Nun war noch Balling unten.  
      Ich streckte mich lang aus, während Rolf mich festhielt, und ließ die Arme nach unten hängen. Balling sollte versuchen, sie im Sprunge zu erreichen und zu fassen. Das setzte artistische Gewandtheit voraus, die jedem Berufsartisten Ehre gemacht hätte.  
      Rolf hielt meine Beine so fest, daß ich keine Angst zu haben brauchte, hinabzustürzen.  
      Die Federkraft des Körpers, die dazu gehörte, den Sprung auszuführen, hätte ich Balling kaum zugetraut. Aber er bewies mir wieder einmal, wie leicht man ihn unterschätzen konnte. Zweimal versuchte er vergebens, meine Arme zu fassen. Beim dritten Versuch hatte er Glück. Dann dauerte es nur noch Sekunden, bis er den Rand der Öffnung erreicht hatte. Während ich mich umwandte, um hinter Rolf herzukriechen, zog er sich nach oben und folgte mir.  
      Der Schacht behielt den gleichen Durchmesser bei; er wurde also weder enger noch weiter.  
      Plötzlich hielt Rolf im Vordringen inne. Da er sich nicht zurückwenden konnte, flüsterte er mir zu, daß er an einem Querschacht angekommen sei, der senkrecht von unten nach oben laufe. Der Schacht sei etwas weiter und habe Steigeisen.  
      Als Rolf verschwunden war, stieg ich in den Quer-Schacht ein. Nach einiger Zeit berührte ich seine Schultern. Wir waren abwärts gestiegen.  
      Rolf war wieder an einen neuen Schacht gekommen, der waagerecht wie der erste verlief. Er wollte den neuen Schacht erst genau untersuchen, ehe wir ihm folgen sollten.  
      Ich sagte Balling Bescheid. Der meinte, daß wir jetzt sicher in den Versammlungsraum kommen würden, er müsse in dieser Richtung und Höhe liegen.  
      „Dann hat es ja keinen Zweck, in dem neuen Gang weiter vorzukriechen," meinte ich zu Balling. „Der Raum wird leer, der Ausgang wird verschlossen sein."  
      „Richtig," bestätigte Balling. „Aber unsere Waffen können dort sein. Der Sessel muß außerdem eine mechanische Einrichtung geheimer Art besitzen, die es der Inderin möglich machte, so plötzlich zu erscheinen und zu verschwinden."  
      Das leuchtete mir ein. So wartete ich auf ein Zeichen Rolfs.  
      Lange Zeit verstrich, ich schätzte, daß es zwanzig Minuten dauerte, bis ich Rolf wieder fühlte.  
      Er flüsterte mir von unten zu:  
      „Von hier aus kommen wir in den Versammlungsraum. Das Sieb an der Lüftungsöffnung läßt sich herausheben. Sag Herrn Balling Bescheid. Wir wollen diesen Weg wählen. Vielleicht gelingt uns von da aus eine Flucht."  
      Ich gab Rolfs Mitteilung an Balling weiter und folgte meinem Freunde, der vorauskroch.  
      Nach einer Weile hielt Rolf ein, ließ mich dicht herankommen, hielt sich an meinen Armen fest und ließ sich so in den Raum hinein. Balling stützte meine Füße. Als Rolf meine Hände losgelassen hatte, hörte ich von unten nur einen schwachen Aufprall. Vielleicht lag ein Teppich da, der den Schall dämpfte.  
      lch handelte genau wie Rolf. Balling half mir. Glücklich landete ich am Boden. Balling hatte es etwas

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