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Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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war selber sehr gespannt, ob wir auf „seiner" Insel etwas Besonderes erleben würden.  
      In der Nähe des Archipels übernahm der Matrose - er hieß übrigens Henriksen — wieder das Steuer.  
      Wir fuhren an mehreren größeren Inseln vorbei, die bewohnt waren. Später tauchten kleinere auf, die wohl Menschen nur selten zu kürzerem Aufenthalt betraten.  
      Henriksen deutete auf eine der Inseln:  
      „Die ist es! Die dort, mit der dichten Palmengruppe rechts. Soll ich auf sie zuhalten und sie in einigem Abstand umrunden?"  
      „Ja, Henriksen, aber langsam! Wir wollen uns die Ufer recht genau ansehen. Vielleicht können wir den Affenmenschen von der Jacht aus entdecken."  
      Der Matrose ging auf langsamere Fahrt zurück und machte bald eine rechtwinklige Schwenkung. Mit den Gläsern suchten wir die Ufer ab, während wir um die Insel herumfuhren, aber wir konnten kein Lebewesen wahrnehmen.  
      Als wir etwa zur Hälfte um die Insel herumgefahren waren, deutete Henriksen auf eine schmale Einfahrt und blickte Rolf fragend an. Mein Freund nickte, das hieß: Ja, wir wollen langsam hineinfahren. Dann rief er Pongo und gab ihm die Anweisung, sich vorn am Bug aufzustellen. Man konnte ja nicht wissen, was sich ereignen würde.  
      Während Henriksen die Motoren weiter drosseln ließ, begab sich Pongo an den Bug der Jacht. Wir fuhren langsam in die Bucht ein. Rechts und links erhoben sich hohe Bäume, die die Übersicht erschwerten, wenn nicht unmöglich machten. Später wurde das Ufer bergig; wir fuhren zwischen hohen Felswänden entlang.  
      Von oben hätten wir mit Leichtigkeit angegriffen werden können, ohne daß wir uns hätten erfolgreich zur Wehr setzen können. Eben wollte ich Rolf warnen, weiter in die Bucht einzufahren, als die Felswände plötzlich nach einer Krümmung der Bucht aufhörten. Vor uns lag ein kleiner See.  
      „Ein herrliches Versteck für Seeräuber!" lachte Malgren. „Aber kein Schiff zu sehen! Wollen wir landen, Herr Torring?"  
      Rolf betrachtete aufmerksam die Ufer und zeigte auf einen kleinen Felsvorsprung, der die Höhe des Deckes der Jacht haben mochte.  
      „Dort können wir sicher bequem anlegen, Herr Malgren. „Ich glaube, daß an der Stelle schon andere Schiffe geankert haben."  
      Henriksen ließ die Jacht einen kleinen Bogen fahren, und wenige Minuten später gingen wir an der bezeichneten Stelle vor Anker. Einen besseren Platz hätten wir nicht finden können. Von Deck konnten wir unmittelbar an Land gehen.  
      Rolf wies auf ein paar Ölflecke im ruhigen Wasser und sagte:  
      „Vor kurzem muß hier ein Dampfer gelegen haben. Was meinen Sie als Fachmann, Herr Malgren?"  
      Der Besitzer der Jacht betrachtete die in allen Regenbogenfarben schillernden Flecke und sagte:  
      „Sie haben recht, Herr Torring! Das kann noch nicht lange her sein. Auch ruhiges Wasser hätte nach einigen Tagen die Ölflecke etwas zerteilt."  
      „Vielleicht war der Dampfer von heute nacht hier," warf ich ein. „Hoffentlich versperrt er uns nicht die Ausfahrt, falls er uns beobachtet hat, sonst sitzen wir in der Mausefalle."  
      „Wir wollen an Land gehen," entschied Rolf, „und die Gegend um die Einfahrt absuchen. Pongo muß Wache halten; er dürfte der einzige von uns sein, der dem Affenmenschen entgegentreten kann."  
      „Wenn Pongo Affenmenschen treffen, Massers gleich Zeichen geben," sagte unser schwarzer Freund.  
      Damit schwang er sich schon an Land und verschwand im Gewirr der zerklüfteten Felsen.  
      Rolf, Balling, Malgren und ich gingen an Land, die drei Matrosen blieben als Wache auf der Jacht und legten sie, einige Meter vom Felsen entfernt, vor Anker.  
      In westlicher Richtung drangen wir in das Gebüsch ein, auf jedes Geräusch lauschend. Aber nichts Verdächtiges war zu vernehmen.  
      Nach vierzig Minuten Wanderung erreichten wir den Rand einer Lichtung und blieben wie angewurzelt stehen. Auf der Lichtung erhoben sich einige Hütten, aus denen leichte Rauchsäulen zum Himmel stiegen. Vor den Hütten liefen mehrere Männer geschäftig hin und her; sie schleppten Eimer, die anscheinend mit Wasser gefüllt waren, denn sie trugen sie sehr vorsichtig. Andere brachten Holz in die Hütten. Das Ganze machte einen friedlichen Eindruck. Aus einer Hütte kam eine Frau, die einem der Männer ein paar Worte zurief. Der entfernte sich in das Buschdickicht hinein und kam nach wenigen Minuten zurück, in der Hand Pflanzen

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