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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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einen Abgrund führte. Vorsichtig setzte er zunächst einen Fuß darauf. Da die Bohle festzuliegen schien, schritt Pongo entschlossen weiter.  
      Rolf und ich waren stehengeblieben, um die Bohle nicht übermäßig zu belasten. Fast hatte Pongo schon die Mitte erreicht, als Rolf ihm eine Warnung zurief Rechtzeitig hatte mein Freund erkannt, daß die Bohle ihren Stützpunkt in der Mitte hatte. Drüben lag sie vielleicht nicht fest auf und konnte beim Betreten der zweiten Hälfte umkippen.  
      Pongo leuchtete mit der Taschenlampe über die Bohle hin und rief uns leise zu:  
      „Masser Torring recht haben. Brett drüben nicht aufliegen."  
      Der schwarze Riese stellte sich quer, trat vorsichtig einen Schritt in Richtung der gegenüberliegenden Seite und balancierte die Bohle aus, die sich jetzt auf unserer Seite etwas hob, während sie auf der anderen Seite ein Stück tiefer ging, bis sie auf einen Widerstand aufstieß.  
      Ich leuchtete in den Abgrund hinein. Er mochte fünfzehn Meter tief sein. Deutlich sah ich am Boden Schlangen, die ab und zu in kleinen Felsspalten verschwanden. Wer hier hinunterstürzte, war unrettbar verloren.  
      „Komm zurück, Pongo!" rief Rolf. „Wir müssen es anders machen. Du mußt zuerst hinüber, Hans, du bist der leichteste. Pongo und ich halten dir das Gegengewicht. Ich nehme an, daß auf der anderen Seite eine Vorrichtung vorhanden ist, die ein Umkippen der Bohle verhindert."  
      Ein bißchen graute es mir, als ich über die Bohle schritt, aber ich ließ mir nichts anmerken. Erleichtert atmete ich auf, als ich wieder festen Steinboden unter den Füßen spürte. Ehe ich nach einer Sicherung für die Bohle suchte, ging ich ein paar Meter in den Gang hinein. Als ich nichts Gefährliches bemerkte, kehrte ich um und untersuchte die Bohle, die auf meiner Seite zwei eiserne Riegel hatte. Ich brauchte sie nur in den Felsen zu schieben, um ein Umkippen zu verhindern. Bald waren Rolf und Pongo bei mir.  
      Maha mußten wir eine ganze Weile gut zureden, bis er sich entschloss, die Bohle zu betreten. Er witterte die Gefahr, die unten lauerte, und schritt sehr vorsichtig über das Brett, als ob er ein Seiltänzer wäre. Endlich war die Überquerung geglückt, so daß wir tiefer in die Höhle eindringen konnten.  
      Unendlich lang schien uns der Felsgang. Am Ende öffnete sich eine fast kreisrunde Höhle mit gewölbter Decke. Sie war leer. Drei Gänge zweigten von ihr ab. die wir nacheinander untersuchen mußten. Als wir den ersten Gang betreten wollten, hielt Pongo uns zurück, hob einen blitzenden Gegenstand auf und zeigte ihn uns. Es war ein haselnußgroßer Edelstein, den die Piraten hier verloren haben mußten. Aber wir hatten keine Zeit, ihn weiter zu betrachten.  
      Jetzt ging Rolf voran. Aber schon nach wenigen Metern blieb er erschrocken stehen. Eine dichte Nebelwand schob sich uns entgegen, die rasch näher zu kommen schien. Wir wußten nicht, was wir davon halten sollten. Nebelten sich unsere Gegner ein, oder bedeutete der Nebel eine Abwehrwaffe?  
      Wir eilten in die Höhle zurück. Der Nebel folgte uns. Bald war die Höhle davon erfüllt. Ich dankte Gott, daß wir trotz des Nebels atmen konnten. Einander sehen konnten wir bald nicht mehr. Rolf hielt sich dicht an meiner Seite und flüsterte mir zu:  
      „Hoffentlich blasen die Chinesen in den Nebel nicht noch ein Giftgas hinein!"  
      „Wollen wir zurück ins Freie, Rolf?"  
      „Am besten wäre es vielleicht, Hans, aber nun sind wir einmal hier und wollen versuchen, die Schatzhöhle zu finden. In dem Nebel können unsere Gegner auch nichts sehen; ihr Vorteil ist also nicht groß."  
      „Aber sie kennen sich hier aus und finden sich auch im Nebel zurecht. Vielleicht gehen wir doch wieder zurück und kommen in der Nacht wieder."  
      In dem Augenblick ertönte kurz vor uns ein heller Schrei. Gleich darauf hörten wir Maha wütend fauchen. Wir sprangen in den Nebel in Richtung des Schreies hinein und stießen auf Pongo, der am Boden kniete und jemand festhielt. Seine Taschenlampe war zwar eingeschaltet, aber der Nebel war so dicht, daß wir nicht gleich sehen konnten, was er festhielt. Erst als ich auch meine Lampe nahe an die Gruppe heranbrachte, erkannte ich, daß Pongo dabei war, einen Chinesen zu fesseln, während Maha ihn in Schach hielt.  
      „Chinese heimlich eingeschlichen, Massers. Mit langem Messer uns töten wollen. Maha zugefasst."  
      Einen der Wächter der Höhle

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