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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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verhören, konnte aber aus ihm kein Wort herausbekommen. Schließlich wurde uns die Sache zu langweilig, wir verbanden ihm die Wunden und ließen ihn liegen, wo er lag. Bis zum Morgen würde er sich so weit erholt haben, daß er ohne Hilfe den Weg zu seinem Dorf antreten konnte.  
      Wir selber suchten uns einen anderen Lagerplatz, an dem wir die Nacht ruhig verbrachten. Als wir am Morgen nach dem Verwundeten sehen wollten, konnten wir nur noch feststellen, daß er schon verschwunden war.  
      Wieder ging es einen ganzen Tag weiter, ohne daß wir Kattros gefunden hätten. Aber auch von einer Niederlassung der Dajaks bemerkten wir nichts. Ich beriet deshalb mit Rolf, ob es überhaupt sinnvoll sei, hier weiter vorzudringen.  
      »Laß uns noch einen Tag in der eingeschlagenen Richtung weitermarschieren, Hans," entschied Rolf. »Wenn wir dann keinen Erfolg haben, kehren wir um und rüsten eine größere Suchexpedition aus. In dem Falle müssen wir uns aber mit dem Polizeipräsidenten von Pasir in Verbindung setzen."  
      »Bist du noch immer der Ansicht, Rolf, daß wir in der Richtung auf eine Niederlassung der Dajaks stoßen?"  
      „Ja, Hans, aber sie kann noch sehr weit entfernt sein. Ohne den Inhalt unserer Rucksäcke ist es eigentlich sowieso ein sträflicher Leichtsinn von uns, so weit in den Urwald vorzudringen."  
      „Massers, Pongo Wasser riechen, Fluß in der Nähe," sagte der schwarze Riese plötzlich, der Maha an der Leine führte.  
      Wir beeilten uns, um noch vor Einbruch der kurzen Dämmerung am Fluß zu sein, den wir schon eine halbe Stunde später, nachdem wir eine Krümmung des Wildpfades passiert hatten, erreichten.  
      Der Fluß war nicht breit; Rolf meinte, daß es sich um einen Nebenarm des Pasir handeln mußte.  
      Als wir uns leise dem Wasser näherten, erblickten wir vor uns ein eigenartiges Bild. Links vom Wildpfad lag ein kleiner Dschungelsumpf, an dessen Rand ein Nashorn und zwei Wildrinder grasten. Es waren Bantengstiere, die nur auf den Sunda-Inseln anzutreffen sind. Sie lagen wie zahme Büffel in einer Schlammkuhle und kümmerten sich gar nicht um das in geringer Entfernung grasende Nashorn.  
      Nach einer Weile schienen die Bantengs uns doch bemerkt zu haben, denn sie wuchteten sich gewandt aus der Schlammpfütze hoch und witterten nach allen Seiten. Im Gegensatz zu dem Nashorn mit seinem dicken Leib und der gefalteten, gerunzelten Haut wirkten die beiden fast ebenso großen Wildstiere irgendwie elegant und geschmeidig. Ihr Körperbau erinnerte an Antilopen.  
      Plötzlich schnaubten die Bantengs und galoppierten in langen Sprüngen, die kraftvoll und gewandt waren, dem Walddickicht zu, wo sie unseren Blicken entschwanden. Das Nashorn dagegen sah sich ruhig, fast gelangweilt um; es schien von unserer Anwesenheit noch keine Ahnung zu haben. Trotzdem setzte es sich in einen gemächlichen Trab und entschwand ebenfalls bald unserer Sicht.  
      Wir hätten einen der Bantengstiere bequem erlegen können, aber wir wollten kurz vor Beginn der Nacht unseren Standort Feinden, die in der Nähe sein konnten, nicht verraten; außerdem hatten wir von Mittag her noch einen ausreichenden Vorrat. Pongo wählte den Lagerplatz an einem Flussknie. Eine kleine Landzunge schob sich etwas gegen das Wasser vor; so hatten wir Ausblick nach beiden Seiten.  
      Auf das Anzünden eines Feuers verzichteten wir und verzehrten die Fleischvorräte kalt. Pongo übernahm die erste Wache, wir legten uns auf der ganz von dichtem Buschwerk umgebenen kleinen Lichtung zum Schlafen nieder.  
      Ich löste Pongo nach zwei Stunden ab. Er hatte während seiner Wache nichts Verdächtiges bemerkt und legte sich ruhig nieder. Ich schritt der Landseite zu. Die üblichen Geräusche des Urwaldes umgaben mich nah und fern. Gespannt lauschte ich in die Dunkelheit hinein, ob sich ein anderes Geräusch darunter mischen würde.  
      Nach einer Stunde hörte ich im Wasser ein leichtes Plätschern. War die Ursache des Geräuschs ein Krokodil, das auf nächtlichen Fang ausging? Schon wollte ich zum Flussufer gehen, als sich Pongo erhob, der mir zuwinkte, an der Landseite zu bleiben. Warum war Pongo aufgestanden? Der schwarze Riese hatte einen ungemein leisen Schlaf. Drohte dort am Wasser eine Gefahr?  
      Das Plätschern, auf das ich genau achtete, schien näher zu kommen. In dem Augenblick trat der Mond hinter Wolken hervor und beleuchtete hell die Wasserfläche. Da sah ich: auf dem Fluß trieb ein

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