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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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zu haben, denn er ist etwas eingebildet obwohl er — ich darf das ganz offen aussprechen - im Grunde wohl nicht viel über das hinaus kann, was ihm der normale tägliche Dienst auferlegt."  
      »Wann können wir mit Ihrem Bescheid rechnen?" fragte Rolf.  
      „Ich werde mir erlauben, meine Herren, morgen persönlich auf Ihre Jacht zu kommen. Entschuldigen Sie, ich will nur meinem Diener Huila Bescheid sagen, daß er noch eine Flasche kaltstellt."  
      Agis ging bis zur Wand und drückte auf einen Klingelknopf Gleich darauf erschien der Diener, dem Agis den schon erwähnten Auftrag gab. Darin lag nichts Verdächtiges Agis setzte sich wieder.  
      „So, meine Herren und nun wollen wir die Unterhaltung über den Todesweg beenden Da Sie mir die Freude gemacht haben zu mir zu kommen, erzählen Sie mir doch bitte wenn es kein allzu unhöfliches Verlangen ist etwas von Ihren Erlebnissen!"  
      Ich seufzte innerlich auf, denn mir fiel es bei solchen Anlässen immer zu, den Erzähler zu spielen. Als der Wein übrigens ein ausgezeichneter Tropfen! — gebracht worden war, begann ich und berichtete munter drauf los. Plötzlich fühlte ich eine Müdigkeit in den Gliedern und bemerkte auch, daß Rolf und Balling schläfrig zu werden begannen. Nach Minuten oder auch nur Sekunden erstarb meine Erzählung im Lallen. Der letzte klare Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war: in dem Wein muß ein Schlafmittel gewesen sein.  
     
     
     
      3. Kapitel  
      Frei und doch gefangen!  
     
      Ich erwachte, als ich von jemand heftig gerüttelt wurde. Mir fiel es schwer, die Augenlider aufzureißen, aber ich war sofort ganz munter, als ich sah, daß es Rolf war, der mich schüttelte. Zu meiner Freude stellte ich fest, daß ich nicht gefesselt war.  
      Der Raum, in dem sich außer Rolf und mir auch Balling und unser Kapitän befanden, schien zu einem alten Tempel zu gehören, das Götterbild aber fehlte. Durch die Oberfenster fiel gedämpftes Licht herein.  
      Wo waren wir denn? Erst allmählich fielen mir die Ereignisse wieder ein: wir waren zu der Einladung des Großkaufmanns Agis gegangen. Kapitän Hoffmann aber nicht; er mußte von der Jacht geholt worden sein.  
      „Ich verstehe das alles noch nicht ganz," meinte ich kopfschüttelnd zu Rolf.  
      „Da ist nicht viel zu verstehen!" antwortete mein Freund. „Wir sind wieder einmal gefangen, wenn wir uns auch innerhalb des alten Tempels frei bewegen können. Aber wir werden von strengen Wächtern bewacht. Kapitän Hoffmann ist auf der Jacht überlistet worden. Er mag es dir selbst erzählen!"  
      „Ich saß in einem Korbsessel an Deck der Jacht," begann der Kapitän, „als ich am Bollwerk einen Malaien stehen sah, der mir winkte, ihn herüberholen zu lassen. Ich bat John darum, ihn zu holen. Der Malaie bestellte Grüße von Herrn Torring und sagte, ich möchte zum Kaufmann Agis kommen, wo ich erwartet würde. Ich zog mich rasch um und ging mit dem Boten mit  
      Im Hause des Kaufmanns sollte ich auf Sie eine kleine Weile warten, da Sie angeblich in den Garten gegangen wären. Man setzte mir Wein vor, ich trank ein halbes Glas und — erwachte erst wieder, als ich gefesselt in einem Sessel saß. Vor mir stand ein Mann, der sich als Kaufmann Agis vorstellte. Er befahl mir, dem Steuermann John, der gleich kommen würde, im Namen des Herrn Torring den Befehl zu erteilen, mit der Jacht aus dem Hafen hinauszufahren. Die Herren — sollte ich sagen — seien zum ,Todesweg' aufgebrochen, heimlich, und wünschten nicht, daß es bekannt würde. Deshalb sollte er so tun, als ob wir alle an Bord wären.  
      Während Agis eine Pistole zog, nahm ein Diener mir die Fesseln ab. Der Kaufmann zog sich, als er sah, daß ich mich einigermaßen gefaßt hatte, hinter eine Portiere zurück. Gleich darauf wurde John hereingeführt, den ein Malaie von der Jacht geholt hatte, wie er sofort erzählte.  
      Mir blieb keine andere Möglichkeit, als den Befehl des Kaufmanns auszuführen. John versprach, so zu handeln, wie ich es ihm aufgetragen hätte. Hundert Kilometer südwestlich von Brunei wolle er mit der Jacht auf die Herren warten, dicht an der Küste.  
      Als John gegangen war, wurde ich wieder gefesselt, mußte abermals Wein trinken und erwachte erst hier wieder, vor ein paar Minuten. Das ist mein ganzes Erlebnis."  
      „Agis ist doch ein gefährlicher Halunke!" sagte ich wütend, aber leise.  
      „Ich glaube, ich hatte recht, Hans," meinte Rolf, „als

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