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Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Rolf Torring 111 - Der Todesweg

Titel: Rolf Torring 111 - Der Todesweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Hoffentlich haben Balling und Hoffmann oben keine Dummheiten gemacht, als sie merkten, daß wir nach unten verschwunden waren."  
      „Balling wird sich gedacht haben, daß wir einen Weg in die unterirdischen Räume gefunden haben."  
      „Er unternimmt ganz gern auf eigene Faust etwas. Ich würde mich nicht wundern, wenn er auch Untersuchungen angestellt hat, Hans."  
      „Wie kommen wir denn jetzt wieder hinauf, Rolf?"  
      „Ganz einfach. Ich sah unter den Steinquadern zwei Ringe aus Eisen, mit deren Hilfe wir die Plattform nach unten ziehen können. Wir müssen aber erst die Sicherung von dieser Seite aus finden, die den Verschluss aushakt."  
      Rolf fand die Sicherung und löste sie aus. Ehe wir aber an den Ringen ziehen konnten, setzte sich der „Fahrstuhl" nach unten in Bewegung. Schnell pustete Rolf die Laterne aus, gerade in dem Augenblick, als wir von oben einen unterdrückten Ausruf vernahmen.  
      Auf der Platte lag — Balling, der sich eben daran gemacht hatte, die Ritzen zu untersuchen Da er kein Messer mehr bei sich hatte, würde er den Mechanismus nie haben auslösen können; er war deshalb mit Recht etwas erschrocken, als die Platte in die Tiefe fuhr.  
      Rolf flüsterte ihm zu, sich ganz ruhig zu verhalten. Balling nickte. Rolf berichtete, als der „Kunstschütze" neben uns stand, daß wir außer dem großen Kellerraum noch einen kleinen Raum mit dem Götterbild entdeckt hätten. Den wollte Balling auch gern sehen. Rolf überließ es mir, Balling die Räume zu zeigen, er selber wollte nach oben zu Kapitän Hoffmann.  
      Wir hatten die Steinplatte festgehalten. Als Rolf sie betreten hatte, bewegte sie sich aber nicht einen Millimeter. Balling und ich mußten kräftig zupacken, sonst wäre Rolf nie nach oben gekommen.  
      Als sich die Platte oben in die Decke eingefügt hatte, entzündete ich mit den Streichhölzern, die Rolf mir dagelassen hatte, die Laterne wieder und zeigte Balling den großen und den kleinen Raum. Er blickte das Götterbild lange an und konnte sich von den Kostbarkeiten, mit denen sie verziert war, kaum trennen.  
      „Was für ein Reichtum hier unten unter der Erde" meinte er schließlich. „Ob wir den Diamanten mitnehmen und bei der Polizei in Brunei hinterlegen?"  
      „Dadurch würden wir uns den Haß der Priester des Tempels für immer zuziehen, lieber Balling. Auf der ganzen Erde hätten wir keine Ruhe mehr vor ihnen. Sie kennen doch die Ausdauer der indischen Priester. Nach Jahren, wenn Sie überhaupt nicht mehr an die Sache denken, taucht plötzlich einer der Priester auf und nimmt Rache für Ihr Tun."  
      »Sie haben recht, Herr Warren," pflichtete Balling bei, »und doch juckt es mir in den Fingern."  
      Ich zog Balling mit leiser Gewalt zum »Fahrstuhl" zurück, um mit ihm nach oben zu fahren. Das ging aber nicht so einfach, denn allein konnte ich trotz des Gegengewichts Balling nicht nach oben drücken. Erst als sich Rolf tief hinab beugte und die emporgestreckten Arme Ballings ergriff, hob sich die Platte langsam. Als die Platte in halber Höhe war, zog Rolf Balling mit einem Ruck nach oben, und ich schwang mich schnell noch auf die Platte, die sich sofort wieder nach unten in Bewegung zu setzen begann. Aber Rolf hatte mir schon die Hände entgegengestreckt und zog auch mich nach oben. Gleich darauf schnappte die Platte wieder ein, und wir legten uns, an unsere Lagerstätten zurückgekehrt, zum Schlafen nieder.  
      Rolf, der Kapitän Hoffmann rasch alles Nötige was wir unten gesehen hatten, mitgeteilt hatte, meinte, daß es jetzt gut sei, bis zum nächsten Morgen zu schlafen. Wir waren gern damit einverstanden und schliefen bald wie die Murmeltiere.  
      Als wir erwachten, waren unsere Wächter schon bei uns gewesen, denn die Morgenmahlzeit stand bereit. Nach dem Frühstück, das wir uns gut schmecken ließen, war Rolf an einen der kleinen Luft- und Lichtdurchlasse getreten, um nach den Tigern auf dem Tempelvorhof zu sehen. Plötzlich winkte er uns zu sich. Da sahen wir unsere beiden Wächter draußen mitten zwischen den Raubkatzen stehen und sie füttern.  
      „Daß die Wächter im Augenblick draußen beschäftigt sind, ist für uns günstig," meinte Rolf. „Ich habe mir die Kuppel des Tempels genau angesehen und weiß wie wir hinaufklettern können. Herr Balling und Kapitän Hoffmann mögen hier stehenbleiben, wahrend wir hinaufzukommen versuchen. Ganz einfach wird es nicht sein, aber wir werden es schaffen. Vom

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